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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330602011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933060201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933060201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 22, Seite 13-14)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-02
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.06.1933
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r. I«»r 1SSZ Itr. 287 S«Ne» Ser Weg der stWischrn Agrarpolitik Gesamtsttzung Pot LandtvtrtfchastSkammer - Stnsstmmtge Wahl der Borstandsmitglte-er Dir LandwtrtschaftSkammer für de« Frei» ßaat Sachsen hielt am Donnerstag tm Sitzungssaal« der früheren Ersten Kammer ihre 16. Gesamtsitzung ab. Präsident Körner. Piskowitz, eröffnete die Tagung und begrüßte zunächst den sächsischen Wirtschaft-Minister Lenk, die Vertreter des Ministeriums und die Vertreter des Deutschen LanbwtrtschaftSrateS. Dann führte er aus, da» Gesetz vom 27. April ISS» über die Auslösung und Neu- btldung der LanbwtrtschaftSkammer habe Unruhe vermieden und es ermöglicht, baß die kommissarische Geschäftsleitung die Aufgaben der Kammer ordnungsgemäß fortsühren konnte. In den vier Wochen der kommissarischen GeschästSleitung sei neben der Erledigung der laufenden Geschäfte, insbesondere die Ausstellung des HauShaltplaneS und die Vor bereitung zur Gesamtsttzung durchgesührt worben. Durch die heutige konstituierende Gesamtsttzung sei das Uebergangsstadinm der kommissarischen Geschäft-, sührnng beenbet «nd für die nächste« sechs Jahre ei«e einheitlich« stabile Aufbauarbeit gewährleistet. Wirtfchaftsmtntster Lenk begrüßte namens der sächsischen Regierung die Landwirt- schastSkammer und sprach ihr in ihrer neuen Zusammen- sctzung die wärmsten Wünsche für ein gedeihliches Arbeiten nicht nur zum Segen der sächsischen Landwirtschaft, sondern der gesamten sächsischen Wirtschaft aus. Kurz streifte der Minister die acht Jahre, die seit dem Zusammentritt der ersten Sächsischen LanbwtrtschaftSkammer verflossen sind, «nd den Durchbruch der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei tm deutschen Bauerntum besonders seit dem Frühjahr 1981. Als ein wesentlicher Gewinn der Umstel lung erscheine, daß eS in Zukunft bet den drei Säulen der landwirtschaftlichen Organisationen — der Kammer, dem Landbund und den Genossenschaften — kein Gegeneinander arbeiten mehr gebe. Die sächsische Regierung habe es sich stets angelegen sein lasten, der Landwirtschaft in ihrem schweren Existenzkampf helfend und beratend zur Seite zu stehen. Der Minister erinnerte daran, daß die Reichs- regterung die Rettung des Bauerntums zur vor dringlichen Aufgabe erklärt habe. Die sächsische Re gierung werde alle dieser Ausgabe dienenden Maßnahmen tatkräftig unterstützen und zu ihrem Teile bemüht sein, den besonderen Bedürfnissen der sächsischen Landwirtschaft einschließlich der Forstwirtschaft und des Gartenbaues so weit Rechnung zu tragen, wie es mit der finanziellen Leistungsfähigkeit des Landes nur irgend vereinbar sei. Sie werbe trotz der angespannten Finanzlage der La»d- wtrtschaftSkammer tm neuen Rechnungsjahr erheblich höhere finanzielle Unterstützungen zuteil werden lasten als 1982. Wenn auch die sächsische Regierung nie übersehen dürfe, daß in einem so dicht besiedelten Land wie Sachsen die Erzeugerpreise, die der Landwirt erhält, nicht einseitig durch agrarpolttische Maßnahmen beeinflußt werden könn ten, sondern baß hierbei auch eine Steigerung der Kauf kraft der breiten Massen der Verbraucher unerläßliche Vor bedingung für bauernden Erfolg sei, so würben doch alle auf dem Gebiete der Preispolitik in die Wege z« leitende« Maßnahmen auch sächfischerseitS mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt «erden. Ferner sagte der Minister die weitgehende Förderung der landwirtschaftlichen Berufsausbildung zu und kenn zeichnete eine Reihe von Einzelmaßnahmen, besonders auf dem Gebiete des Kreditwesens und des SieblungswesenS. Auch in Sachsen können Industrie und Handwerk nicht bestehen ohne die Grundlage der Landwirtschaft. Ein der Gesundung cntgegengehendcr Bauernstand biete die beste Gewähr für die Gesundung unseres gesamten Volkslebens und für die Befreiung unseres geliebten Vaterlandes. Lebhafter Beifall dankte dem Minister, und Präsident Körner gab diesem Danke in warmen Worten Ausdruck. ES folgte die Wahl des neuen Präsidenten. Einstimmig wurde durch Zuruf Die neuen Führer Landwirtschaftskammer Präsident Helmuth Rörner M. d. R. ist am 16. Febr. 1-04 in Dresden ge boren, akademisch gebildeter Landwirt und Gutspächter in Piskowitz bei Meißen. Er war zu Beginn des Auf- baue» des agrarpolitischen Apparates der NSDAP, als landwirtschaftlicher Gaufachberater in Sachsen tätig, und ihm ist der Aufbau dieser gewaltigen Bauernorganisation zu verdanken. Nach den Landwirtschaftskammer wahlen l-)S wurde er Mitgl.desReichs- tag» und Aammervizepräsident. Bei derpolitisterung des sächsischen Bauern- tum« hat er sich so hervorgetan, daß Sachsen in der landwirtschaftlichen Reichsorganisation der NSDAP, die führende Bolle spiel». Präsident Rörner ist nunmehr Führer aller landwirt- schaftlichen Spiyenorganisationen in Sachsen. Vizepräsident Bennewitz Rittergut-Pächter Georg Bennewitz ist geb. am 14. Jan. 1877 in Zeithain. Er ist der Sproß einer alten sächsischen Bauernfamilie, die ihren Stammbaum bis 1647 Nachweisen kann. B. besuchte di« Volksschule in Zeithain, die Höher« Bürgerschule in Riesa und danach die Höhere Landwirtschaft!.Schuir Döbeln, di« er mit dem Einjährig-freiwilligen- Zeugni» verließ. Dann war er Land- Wirtschaftslehrling in Röhrsdors bei Lockwiy, landwirtschaftlicher Beamter in der Provinz Sachsen, in der Lausitz und in der Dresdner Umgegend. Im Jahre I-S) übernahm er in Ober- wuyschwiy b. Ostrau (Sa.) pachtweise ein Gut. Nach Verkauf de« Gutes pachtet« er 1-2- das Rittergut Nickern bei Dresden. Rammerdirektor Dr. Lenhard Dr. phil. Wilhelm Len Hard ist ge boren am )S. September 18-1 zu Büdingen, Oberheffen. Nach der Reifeprüfung an einem humanistischen Gpmnasium studierte er Volkswirt schaft und Landwirtschaft aus den Universitäten Jena, Halle, Leipzig und Gießen. Im Rrirge wurde er schwer verwundet. Seit Ende l-17 ist Dr. Lenhard beim Landeskulturrat, dem Vorgänger der Landwirtschafts kammer, al« Vorsteher der Abteilungrn Volkswirtschaft und „Sächsische Land wirtschaftliche Zeitschrift" tätig. Gutspachter Hellmuth Körner, Piskowitz gewählt. Er übernahm fein Amt mit Dank für das ihm cntgegengebrachte Vertrauen und führte in einer längeren Rede etwa folgendes auö: Die sächsische Landwirtschaft, die vor dem Kriege durch die starke Industrie besonders günstige Absatzverhältnissc hatte, leidet unter einer wesentlichen Verschlechterung der Marktlage. Die Preisverhältniste gleichen sich in Sachsen heute immer mehr denjenigen der ostdeutschen Ueber- schußgebiete an. Wir können der früheren sächsischen Regierung den Vorwnrs nicht ersparen, daß sie in dem Be streben, der heimischen Industrie die Exportmöglichkeiten zu erhalten bzw. noch zu erweitern, der Abwärtsentwick lung der Landwirtschaft nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt nnd die daraus erforderlichen agrarpolitischen Schlußfolgerungen gezogen hat. Nach der Uebernahmc der Regierung durch bcu Nationalsozialismus hat sich auch in der Wirtschaftspolitik eine Auffassung Bahn ge ¬ brochen, die in Uebcreinstimmung mit den Forderungen der dentschcn Landwirtschaft di« Gesundung von einer ziclbewutzten Binnenmarkt» Politik erwartet. In klarer Erkenntnis der wirtschaftlichen und völkischen Notwendigkeiten hat Adolf Hitler den Begriff des „Staates von Blut und Boden" zur Grundlage eines neuen staatspolitischen Denkens gemacht. Auch in 0(^6s oiDS!' bekannten Meistern, wie Flemming (1778 bis 1818) und Jngcgneri (1545 bis 1582) standen. Diese Chorwerke, die Tonsätze aus geistliche lateinische Texte von Palestrina, und am Schluß die gemischten geistlichen Chöre (achtsttmmig) von Mendelssohn, wurden seinnervig nnd sorgsälttg ab gestuft in Klang und Dvnamtk zur Wiedergabe gebracht. All die feinen, farbigen und zeichnerischen Reize, wie sie viel fach schon durch die kunstvolle Stimmführung gegeben sind, kamen ausgezeichnet zur Geltung. Dies galt vor allem auch von den Chorbearbeitungen von Wolfrum und Richard Straub, die sowohl dem zeitgenössischen, wie dem roman tischen Klanaempftnden vielfach bewußt Rechnung tragen. Siegmund Wittig leitete mit gewohnter Umsicht und aus geprägter, sicherer Musikalität den Dresdner Orpheus und Neuen Dresdner Frauenchor. Lieder von Schubert mit Orgelbeglcitung sowie bas „Kleine geistliche Konzert" von Heinrich Schütz brachte Karin Brandt (Sopran) mit wohl klingender, sorgfältig gebildeter Stimme und schönem, ver tieftem Vortrag zu Gehör. In Rudolf Jentzsch hatte sie einen ausgezeichneten Orgelpartner, der mit Bachs Prälu dium und Fuge C-Dur dem Abend einen stimmungsvollen, feierlichen Auftakt gegeben hatte. k'. v. 1 Die Festspiele zur Jahrtausends«!«, d«r Stadt Bautzen. Zur Bautzener Jahrtausenbfeier finden unter der Leitung von Direktor Georg Syguda täglich zwei Kestsptelaufführun- gen statt. Und zwar wird nachmittags ZLs Uhr im Hof« der Ortenburg das Festspiel „Die große Stund«" von Emil Bogel. Zittau, aufgeführt (b«i schlechtem Wetter Im Stadttheater), inszeniert von Rudolf Hartig, dem ehe- maligen Letter der Wernigeroder Marktfestsptele. Dieses Werk spielt während der Hussitenkämpfe 1420 und z«igt, wie die einige Geschlossenheit der Bürger den F«tnd der alten Sechsstadt bezwingt. Am Abend findet dann im Stabttheater das Bllhncnwcrk „Sonne über Bautzen" von Erich Klauönttzer, Bautzen, seine Aufführung, Inszeniert von Dr. Adolf Rott, dem Regisseur des Bautzner Stadttheaters. Dieses Festspiel gestaltet in acht dramatischen Bildern die groben Ereignisse aus Bautzens tausendjähriger SchtcksalS- aelchtchtc. Das Ftthrermotiv, das im ersten Bilde erklingt, schließt im letzten Bilde (Führer und Held) den Rahmen und leitet so zu -em großen Geschehen der Gegenwart über. Beide Werke werden in Verbindung mit Musik gespielt. Für die »Große Stunde" schrieb Schäfer, Zittau, die Musik, während sie für „Sonne Uber Bautzen" dem Schatze unserer klassischen Musttliteratur entnommen wurde. Die Uraufführungen beider Werke finden am Pfingstsonntag Natt. 4 Düsseldorfs neuer Generalmusikbirektor. Der seit dem Ausscheiden Hans WeiSbachS unbesetzte Posten des General. Musikdirektors der Stadt Düsseldorf ist dem derzeitigen Generalmusikdirektor der Stadt Freiburg t. Br., Hugo Balzer, übertragen worden. Er wird gleichzeitig musi- kalischer Oberleiter der Düsseldorfer Oper, der er schon von 1S25 bis 1028 als Kapellmeister anaehörte. 25 Jahr« Göttin««« Lnstsahrlforschung. Die deutsche Luftfahrt ist in der Welt trotz aller etnengenden Fesseln des Versailler Vertrage» voran. Diese uns mit berechtigtem Stolz erfüllende Tatsache ist zu einem nicht geringen Teile auf die Arbeit der «ero-Dynamischen Versuchs- an st alt in Göttingen zurückzusühren, die sich in den 25 Jahren ihre» Bestehens zu dem ersten Institut dieser Art in der ganzen Welt entwickelt hat. Der Leiter des Instituts, Professor Prandtl, stand anläßlich der Jubiläumsseier- ltchkeiten im Mittelpunkt vieler Ehrungen. Führende Män ner des Luftfahrtwesens gedachten in ihren Ansprachen der zielstrebigen Arbeit PrandtlS, die nur von dem einen Wunsch und Willen getragen ist: dem deutschen Vaterlande zu dienen. Nicht immer hat die Aero-Dynamische Versuchsanstalt in Göttingen die verdiente Unterstützung von feiten des Reiches gesunden. ES bedeutet daher tm Leben und der Arbeit PrandtlS sowie seiner Mitarbeiter einen Höhepunkt, daß das neue Neichsluftsahrtministerium diesem Institut jede nur mögliche Förderung angcdeihen laßen wird. Der Geltungs wille und der erfinderische Geist eines Volkes laßen sich nie mals durch Verträge knebeln — das lehrt auch dieses Jubiläum. Maler Georg Schwenk -um 7«. Geburtstag Georg Schwenk, geb. am 8. Juni 1868 zu Dresden, ist der Sohn des Bildhauers Wilhelm Schwenk (1830 bis 1871). Er besuchte die Kunstakademie zu Dresden. Seine Lehrer waren hier Julius Scholz, Heinr. Hofmann, Leon Pohle, Theodor Große. 1888 siedelte Schwenk nach Leipzig über, malte die Porträts des Geh. Rates Radius und seiner Gat tin (jetzt tm Stadtgeschichtlichen Museum zu Leipzig) sowie viele tm öffentlichen Leben stehende Personen. Er verhei- ratete sich In Leipzig und ging >894 auf Veranlassung Her mann PrellS nach Dresden zurück, in dessen Atelier er bis 1896 arbeitete. Während dieser Zett begann er jein durch Reproduktion sehr bckanntgeworbencS Gemälde „Treu der Natur" und führte die Wandmalereien tn der Ntkolaikirche zu Eisenach aus. 1897 entstanden im Staatsauftrag die Märchenbilber für bas „Sächsische Krüppclheim", dessen Pro« tektorin, Königin Carola, die Anregung dazu gegeben hatte. 1898 zog er nach Dreödcn-Loschwitz, dessen „KttnstlerhauS" er nun seit 35 Jahren bewohnt, schuf hier die Entwürfe zu den Glaögcmälben in der dortigen Kirche sowie Porträts und Illustrationen. Im Jahre >990 gewann er den 1. Preis bei dem von der sächsischen Regierung ausgeschriebenen Wett- bewerb für Entwürfe siir zwei Wandgemälde aus der Ge schichte der Siadt Bautzen, die er in den folgenden Jahren im Vlirgersaale des dortigen Gewandhauses anSftthrte. Seit dem als Porträtist viel beschäftigt (besonders sind seine Kin- berbtldnisse geschätzt), erhielt er 19l>8 durch die Stadt Dres den den Auftrag zur Ausführung des Altarbildes im Matcrnihospital. 1912 entstand im Staatöauftrag das Wand gemälde in der Schillcrschulc zu Loschwitz „Erziehung der Jugend im Geiste Schillers", vorher das Geschichtsbild „Dresdens Bürger üben Barmherzigkeit an Kriegsgefan genen nach der Schlacht bei Dresden im Jahre 1818" (jetzt im Prtvatbcsitz). Schwenk entfaltete eine fruchtbare Tätigkeit als Bildnis- und Landschaftsmaler sowie als Schöpfer biblischer nnd symbolischer Darstellungen. AIS Dichter ist er Verfasser des Dramas „Gottfried von Gutenbronn", des Epos „Das neue Heil" und einer großen Anzahl lyrischer, ernster und heiterer Dichtungen. Ueber Georg Schwenks Arbeiten hat sich Sascha Schneider ausgesprochen, der sie „im besten Sinne r«lt- giöS" nannte. Er schrieb: Einen höheren und höchsten Sinn liest Schwenk tn aller ihn umgebenden Natur. Als Poet wie als Maler. Seine Landschaften sind weit davon entfernt, Naturabschriften oder artistische Behandlungen eines male rischen Motivs zu sein. Es sind freie Umdichtungen einer irgendwo erlebten Anregung, ein malerischer Niederschlag einer frommen Seele, die ihr Gebet in einer intensiv ge schauten Naturerscheinung verrichtete. Neber alle zufällige Nebenwirkung, über alles Verzerrte, über Moder und Zer fallendes kommt dies hoffende und gütige Auge hinweg. In den Figurcnbildern äußert sich Schwenk noch stärker als Poet. Da ist ein großes Triptychon, eine Paraphrase zur Neunten Sinfonie, voll Schönheit und Gedankentiefe. Cha- rakterlstisch für den Künstler ist die Erhebung Schillers zum Propheten: „Brüder, übcrm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnenI" In „Emmaus" fesselt uns die reinste Tiefe eines verlangenden und erhabenen Herzens. Eine Berg predigt vereint in schönster Weise Gesinnung mit Kompo sition und anmntiger Farbe. Visionär und gleichzeitig voll greifbaren Lebens ist da« Bildchen „Empor" (der Pilger auf dem Pfade zum höheren Leben, von Ruhm, Genuß und Gold versucht). Voll Tiefe und bester Helldunkelwirkunq ist Mark Aurel, der Philosoph aus dem Kaiserthrone. Der große Hussttenangrtff aus Bautzen zeigt Schwenks große Begabung auch für Monumentalmalerei. Die Kunst Schwenks darf durchaus nicht als „veraltet" angesehen werden. Er gehört wie Kaspar David Friedrich, Spitzweg, Leonhardt, Schwind, Richter in die unvergängliche Nebenlinie der echt deutschen Kunst, die alle Novitäten, die, meist aus dem Ausland kommend, als offizielle TageSkunst Modeton angebend sind, bewußt und kühn ablehnen. Schwenk ist vielmehr als Vorkämpfer einer natürlichen, nationale« deutfchen Kunst zu betrachte«.
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