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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1939
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19390807014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1939080701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1939080701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-07
- Monat1939-08
- Jahr1939
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1939
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7. Nugug: ISS»: D<r spn»is<t>e Maler Velaj»u«j I« Madrid ,<g. — j^)4: r>tis«v»»g t<» K<i-t>«rr.i,1d«nirn rsn -cindrndur, im rannen- d«r,-Nali»iialdenkmaI. Dem Protektorat entgegen Die Marschctnhcit Sachsen des Adolf-Hitler- Marsches 1939 hat nach dem ersten Ruhetag Hirschbern am Lee wieder verlassen. Am 6. August wurde die Kreuze nach dem Protektorat in Richtung Melntk überschritten. Alle jungen der Marscheinheit Lachsen sind gesund und marschieren tüchtig und freuen sich auf den Einzug in Prag am 8. August, wo auf der Burg zusammen mit der schlesischen HI, mit der sich die sächsische Marschetnhcit kutz vorher vereinigt, eine Feier veranstaltet wird. Ueber- nachiet wurde stets in Privatquartieren; nur in Hirschberg muhte infolge des starken Lommerfrischlerverkehrö zum Teil die Jugendherberge und die Turnhalle belegt werden. Beim Marsch durch Oybin uurde den Jungen eine be sondere Freude bereitet. Jeder bekam einen Beutel mit Süßigkeiten überreicht. In Deutsch-Kabel sand ein Marktsingen der Marscheinheit Sachsen statt, da» von der Bevölkerung freudig aufgenommen wurde. Am anderen Tage traf die Marscheinheit Lndctenland, von Reichenberg kommend, ebenfalls in Deutsch-Kabel ein, mit der zusammen auf dem Marktplatz eine gemeinsame Abschiedskundgebung stattsand. In RiemeS wurde ein lustiger Gemeinschaft»- abend mit der örtlichen HI, dem BDM und der Bevölke rung veranstaltet, der einen innigen Kontakt zwischen der sächsischen Hitlerjugend und den Ludetenbeutschen schloß. Scherzlieder, gemeinsame Kesänge, Mundartvorträge und Lieder der Erzgebirgler und ein überaus humoristischer Schwank schufen bald eine fröhliche Stimmung. General Ritter von Gpp begrüßt -te alten Kolonialkriege!: Nach dem Empfang im Nathan» am Sonnabendmittag begab sich Keneral Ritter von Epp mit seiner Begleitung in die KolonialanSslellung, die er einer mehrsttiudtgen Be sichtigung unterzog, lleberall wurden dem Schirmherr« der umfassenden Schau herzliche Ovationen zuteil. Bei dem Rundgang durch die Hallen, die der Keneral eingehend be sichtigte, bekundete er sein besonderes Interesse für die Karto graphie und die Klimafvrschnng, Kebietc, die ihm sehr am Herzen liegen. , Ans dem grohen Plahe vor dem Kvnzcrtgarten waren in zwischen K o l o n i a l k r 1 e g e r, die an den Kämpfen der deutschen Schutztruppen tcilgenvmmen haben, und eine Ab ordnung des R c i ch s k r i e g e r b u n d e s anfmarschtert, die der Keneral auf das herzlichste begrüßte, wonach er sich mit einigen von ihnen unterhielt. Deutsch-Südwest, Deutsch- Ostasrika, China, diese Namen klangen immer wieder auf, als die Männer militärisch knapp von ihrer Tätigkeit in den Kolonien berichteten und sich srcntcn, dem Leiter des ReichS- kolonialbundes Auge in Auge gcgenübcrzustehcn. Und Freude leuchtete auch in den Augen des KencralS, als er diesen tapferen Kämpfern die Hand drückte. Den Tag schloh ein K a m e r a d s ch a f t » a b e n d im AnSstellnngSgelände ab, in dessen Berlauf der Keneral eine Zeitlang Tanzvvrführnngen im großen Saal anläßlich des KolvnialballeS beiwohnte. Ser füchftfche Gauverbanb fpen-ele lo vvo RM Beim Empfang im Dresdner Rathaus stellte der Gau- verbandSleitcr des KanverbandeS Sachsen im Neichs- kolonialbnnd, A. Albert Wenzel, dem Keneral Ritter von Epp einen Betrag von 1OOOO RM zur Verfügung, den Amts träger und Mitglieder des sächsischen KauverbandcS im Reichskvlonialbund ausgebracht haben, und bat ihn, diese Lumme für koloniale Zwecke zu vcrwendcu. Keneral Ritter von Epp nahm den Betrag mit herzlichem Dank ent gegen. Laulen-eSu-eten-euttche besuchten-leKolonialsckau Am gestrigen Sonntag hielten sich einige Tausend Sudetendeutschc in der sächsischen Kauhauptstadt auf, die am frühen Morgen in Sonderzügen angckommcn waren. Sie nahmen alle an der großen Kolonialen Frier, aus der Reichs- leitcr Keneral Ritter von Epp sprach, tetl, und besichtigten im Verlaufe des Tages eingehend die Ausstellung. Kreis leiter Walter (Dresden) nahm während der Feier Ke- legenhett, die Gäste aus dem zum Altrrich heimgekehrten Nachbargau herzlich zu begrüße». Auf diesem „Sudeten deutschen Tag" innerhalb der Ausstellung wurden auch Vor führungen von Trachtcngruppen und Turnern dargcboten, die überall freundlichen Beifall und Widerhall fanden. „Dres-ner Vil-erbuck" beim Kolontalball Der Kolontalball im AuSstellungSgeländc brachte am Sonnabend eine ganze Menge Ueberraschun- gen. Zuerst «inen wirklich warmen Sommerabend — in den Sälen zuerst ein wenig zu heiß. Aber die tanzfrohe Jugend, in überwiegender Zahl wirklich „ganz groß ball- mäßig gekleidet sbaS war die zweite Neberraschung), ließ sich von den fröhlichen Ballkläugen nichtsdestoweniger „bc- schwingen", erlaubte es doch die Mondscheinherrltchkeit des Abends, sich mit einem Rundgang durch den Garten ohne ErkältungSgefahr abzukühlen, mal einen kleinen „Troll in Mücke einzuschieben, auch mal ins „Sächsische HauS" zu schauen oder ein wenig durch die Vorhänge der groben Runbveranda zu schielen, wo General Ritter von Epp seine Dresdner Frennde zu einem KameradschastSabend etngeladen hatte. Die größte Neberraschung aber war die künstlerische Dar- bietung dieses Abends. -spät kam-ste, aber mit so viel An- mut, Reiz, guter Laune, Geschmack und Kunst, daß selbst die Tanzfrohesten nicht ungeduldig wurden, als sie eine volle Stunde währte. Das „Dresdner Bilderbuch" wurde aufgebaut, und nach einem kurzen Vorspruch von zwei -ter- lichcn Pagen aufgeschlagcn und erwies sich als eine aus sechs reizenden Tanzbildcrn bestehende Verherrlichung von Dresdner Schönheiten, deren Zusammenhang schließlich doch zum Inhalt der Veranstaltung, zum kolonialen Ke- danken, führt. Verfaßt und in Szene gesetzt ist das an- mutige, mit vielen tänzerischen Einfällen reizend koßii- mierle Werk von Ballettmeister Georges Blanvalei, auSgesührt wurde es von Damen des Balletts dcS Thea- ters des Volkes,' die freundlich pointierten Worte des verbindenden Textes stammen von Dr. Heerklotz. Der „Las -es Grenzlan-es" in Brux "VZülKS Dralitbericstt un»c Der B u n d D e n t s ch e r Osten des KreiSverbandeS Brüx trat mit dem am Lonnabend und Sonntag veranstal teten Tag des K rcnzlandeS zum ersten Male vor die Oeffentlichkeit des LudetciilandeS. Dieser erste Grenzlandtag wurde zu einem eindrucksvollen Appell an die deutschen Volksgenossen, die nunmehr befreite sudetendcutiche Heimat für alle Zeiten gegen jedweden Angriff zu schützen und deutsch zu erhalten. Der Krenzlandtag zeigte aber auch die innige Verbundenheit iudetendeutscher und sächsischer Volks genossen, die im gemeinsamen Kampf für ein KrvßdeutscheS Reich schon seit Jahrhunderten Schulter an Schulter gestanden haben. Ain Beginn dieser völkischen Gemeinschaftsarbeit steht der ewig in die Zukunft leuchtende Tag dcS ö. August El, an dem durch den Heldenmut des Brüxer Burggrafen TittuS Gorenz und dem zu Hilfe kommenden Otto von Pflug mit seinen Meißner Rittern Macht und Kraft der Hussitcnhvrden erstmals gebrochen wurde. Der Krenzlandtag wurde am Lonnabendnachmittag mit einer guten Freilichtausführung des sudetendeutschen Helden- spicleö „TittuS Korenz" von Franz Lorenz, Neichcnbcrg, eingeleitet. Danach eröffnete der KreisverbandSlciter des BDO, Dr. Hubert Mauer, in Gegenwart der Vertreter von Partei, Ltaat und Wehrmacht vor dem einzigartig ge schmückten Stadthaus den ersten Krenzlandtag. Hieraus gab Ltadtarchivar Dr. Kröger au» Meißen das bekannte, der Ltadt Brüx gehörende Oelgemälde „Die Hussitenschlacht bei Brüx aus dem Fahre I'>95" au die Stadt Brüx zurück. Mit diesem Oelgemälde hat es folgende Bewandtnis: Anfang 1921 wollten die Tschechen dieses Bild vernichten. ES wurde daher von den Bruxern mit List aus Anlaß eines Möbel transportes des Lterbezimmers der Ulrike von Levetzow an das Goethe-Museum in Weimar übergcführt. Von 1927 bis zum 1. August 1939 befand sich dieses Brüxer Oelgemälde im Städtischen Museum von Meißen. Dr. Gröger führte u. a. auS: „Das Ereignis dieser Stunde ist die Uebergabe des schönen Bildes an eure Ltadt, die im Auftrage des Ober bürgermeisters der Ltadt Meißen vollzogen wird. Sie be krönt freundlich und festlich zugleich die nunmehr 700jährigen » ^.-K.-Slitardciti-r» Zusammenhänge zwischen eurer schönen Heimat und Meißen. Die Städte läng» des Erzgebirges sind deutsche Ltädte von Geburt! Und überall formte Meißner Recht magdeburgischen Ursprungs Leben und Weben dieser eurer Erde! Als dann die großen kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem an deren Volk heraurciften, das hier auch seinen LebenSranm beanspruchte, zog wehrhaftes Meißner Volk, von Herzog Friedrich dem Streitbaren entsandt, herab über die Höhen dcS Gebirges und entschied den Tag, den eure Erinnerung heute festlich begeht. Aber über den besonderen Gestalten und Ereignissen der Vergangenheit solltet ihr nicht der unab lässigen stillen, stetigen Lebensströme vergessen, die durch Jahrhunderte herüber und hinüber geflossen sind und die zu ihrem Teil sichtbar machen, daß Beharrung eine der tragen den Kräfte der Geschichte ist und bleiben wird. In diesem Sinne waren eure Ahnen allezeit Dcntschritter des Ostens!" Bürgermeister Pros. Dr. Ott aus Brüx dankte Dr. Gröger für seine wirkungSvvllcn Worte und zog im Verlauf seiner weiteren Ausführungen treffende Vergleiche zwischen dem 5. August 1421 und den Leplcmbertagcu des Jahres 1938. Nach einer Morgenfeier eröffnete Dr. Mayer um 10.39 Uhr die Großkundgebung dcS Bundes Deutscher Osten. KreiSleiter Höß überbrachte die Grüße des Protektorats deutschtums. Er verwies ans die gemeinsame Arbeit der Sudctendeutscheu und Protcktoratsdeittschen. Für die Pro- tcktoratsdeutschen werden die Ludetendcutschcn zugleich Brücke und Krastguell sein. Nunmehr sprach der Hauptredner des Grenzlandtages, Kauobiiianu des Bunde» Deutscher Osten, Ingenieur Franz Künzel, der zunächst die Grüße des Gauleiters Konrad Henlein übermittelte. Anknttpsend an den 5. August 1421, den die Brüxer alljährlich als ihr Maria- Lchnce-Fcst feiern, gab der Redner einen fesselnden geschicht lichen Rückblick aus den VolkStumskampf im böhmisch-mäh rischen LebenSranm. Nach guter sudetendeutscher Tradition werde die gesamte Volksorganisation im VolkstumSkamps ein gesetzt werden. Im besonderen werde man die Kräfte de» Volkstumskampfes im Bunde Deutscher Osten sammeln und zum Einsatz bringen. Vor dem lustig farbigen Bilde de» Zwinger» schwebt eine zierlich zimperliche Gavotte, vorm Opernhaus findet Webers „Aufforderung zum Tanz" eine eigenartige tänze rische Auslegung,- im Stallhos tobt ein ursideler Striezel markt; im „Rosengarten am Elbestrand" singt Margarete Gebhardt mit wohllautend tragendem und sicher bc- herrschte!« Sopran einen Straußwalzer, der noch durch Tau, ein zweites Mal auSgcdeutet wird; Löwe und Affe leiten mit köstlich guter Laune aus dem Zoo ins „Heilige Land" unserer Kolonien hinüber. Man möchte diesem reizenden Werk recht bald wieder begegnen! Kupferhübelbau-e nte-ervebrannt Dresdner Urlauber empfindlich geschädigt Supserberg. Die herzliche und weit inS Land hincinragendc Baude aus dem Kupserhübel, die bereits in den Jahre« 1928 und 1988 ein Raub der Flamme« wurde und die immer wieder durch den rührigen ErzaebirgSverein ausgebaut worden ist, wurde am Lonuabendnacymittag aber mals von einem Schadenfeuer hcimgesucht, das sich nüi riesiger Schnelligkeit ausbreitcte und die zumeist aus Hot, bestehende Baude innerhalb kurzer Zeit in Schutt und Asche legte. Zahlreiches Inventar wurde vernichtet. 14 Urlauber eines Dresdner Kaufhauses verloren so gut wie ihre gesamte Habe. Sie mußten im Badeanzug zuseheu, wie ihre Kleidung verbrannte. Die Motorspritzen von Schmirdc- bcrg und Kupserberg und die Döbelner HI griffe» zwar energisch elu, konnten aber — da es schwer war, an di« hoch gelegene Baude das nötige Wasser zu bringen, nicht allzuviel ausrichtcn. Menschenleben sind nicht zu beklage«. Der Sach schaden ist jedoch sehr beträchtlich. Osr nsvs kirbecbsc-.- „6506- 6/ocknsl- bei Zwtnyerserena-e tm Kostüm -er Zett Unter Mitwirkung der ehern. Königlich Sächsischen Hostrompeter und des Karl-Krämer-Quar tetts der Dresdner Philharmonie wurde die jüngst« Z w i n g e r s e r e u a d e im historischen Zeitkostüm durch geführt. Ein Stück von dem Böhmen Johann DiSmaS Zelenka 11079—1741!, dem Kontrabassisten der damaligen Dresdner Hofopernkapelle, schuf den festlichen Auftakt. Sein „Marsch der Chursürstlichen Kürassiere" ist ein echte» musika lisches Barockstück, das von den „Hostrompetern" sehr stilvoll dargeboten wurde. Mozart war diesmal vertreten mit dem „Stadler-Quintett", das man erst unlängst tm Schloß Albrechtsberg hörte, und dessen hinreißende Melodiensülle auch diesmal wieder beglückend in Erscheinung trat, sowie mit dem Divertimento in D-Dur (K. V. 334>, aus dem manchmal einzelne Bruchstücke lz. B. die Variationen und das Menuetts allein zu hören sind, eine Gepslogenheit, die nicht zur Nach ahmung zu empfehlen ist. Hier, in geschlossener Folge, war die Wirkung des Divertimentos vorbildlich. Mit OSkar Christmaun als Klarinettesolisten erstand auch bas „Ltadler-Quintett" wieder in seingetöntem Farbspiel. Als weiteres Stück eine alte „Turmmusik" von Johann Christian Pctzold (1081—1894), und al» srohbeschwingte Fort setzung ein Streichquiutett von Luigi Boccherint (1743—1808), dem aus Lucca gebürtigen, späteren Madrider Hoskapell- meister. Sein „Ausziehen der militärischen Nachtwache in Madrid" betiteltes Quintett wurde mit sprühendem Tempera ment geboten. ES ist ein charakteristische» Stück „älterer Programmusik": ein Ave-Glöcklein schlägt die Vesperstunde, woraus sich nach einem Trommelwirbel die Wache in Be wegung setzt und ihren Zug durch die Stabt beginnt; e» geht an Kirchen vorüber, in denen das „Rosario" erklingt; auf den Straßen tanzt daö Volk; eine feurige, südliche Gitarre musik setzt ein, ein Zigeunermusikant geigt, und zuletzt zieht die Wache wieder in ihr Standquartier zurück. Schließ, lich nochmals ein Marsch von dem (u. a. durch das „Dresdner Amen" berühmt gewordenen) Böhmen Zelenka, gespielt von den „Hostrompetern", die an diesem Abend in der Höhe des ZivingerpavillonS Ausstellung genommen hatten. Di« historisch eingestellte VortragSsolge, gemäß der Art der Werke dirigen tenlos burchgcsührt, fand lebhaften Widerhall seitens der zahl reichen Hörerschaft, die die plätschernden Fontänen dicht um säumte und dem trefflichen Krämer-Quartett der Philhar monie, den Bläsern und Paukern lebhaften Beifall zollte. Di« stilvolle Ausgestaltung des Abend» erstreckte sich diesmal bi» auf das Programm, da» bi« hübsch« Reproduktion eine» zeitgenössischen Stiches zierte. roll» v. 1-«psl. Morgenstnsen -e< ..Gchubertbun» Vres-en" In der Reihe verdienstlicher „Werbesinaen" de« Sänger- kreise» 1, Dresden, tm Deutschen Sängerbund veranstaltete der bekannte und leistungsfähige „Schubertbund Dres den" unter der Leitung von Alfred Krahl in der Frühe des Lonntags eine chvrischc M 0 rgcuscier am PalaiSteich. Diese Frühkonzerte des Schubertbuudcs sind eine schöne Ge pflogenheit, die schon seit mehreren Jahren mit Erfolg durch geführt wird. Zwar war der Svuntagmorgen ziemlich trüb; aber wie immer hatte sich eine zahlreiche Hörerschaft ein gesunden, die die Wege um die buntsarbcncn, gepflegten Blumenbeete, den Palaistcich und die stimmungsvollen An lagen und Gebüsche dicht umsäumte. Ein idealerer Platz als vor den breiten Treppen, die zum Palaisgebäude hinaus- sühren, läßt sich ja für die Abhaltung solcher Chorkonzerte kaum denken. So konnte man sich auch diesmal freundlichem, künstlerischem Genüsse ungeschmälert hingeben. Zwar war die Zahl der Sänger diesmal, infolge der augenblicklichen „Reise zeit", etwas kleiner als sonst: und eS mag infolgedessen wohl auch so etwas wie „Tcuvrnöte" gegeben haben; aber dies schmälerte die Güte der Darbietungen in keiner Weise. Stimmlich ausgezeichnet in Form, mit fühlbarer vortraglichcr Hingabe und innerer Anteilnahme, dynamisch sauber und gepflegt, aufgelockert im Klang und musikalisch sicher in der Stimmführung — auch in schwierigeren Modulationen und Uebergängen —, wurde ein anspruchsvolles Programm durch geführt, das gleichermaßen dem Kunttliedc wie dem Volks- liebe gerecht wurde. Mit Schubert, Spohr, Kalliwoda, Zöllner wurde insbesondere der Romantik der schuldige Tribut ent richtet; zahlreiche Chöre, die von Nalurvcrbundeuheit und Heimatliebe künden, sanden hinsichtlich ihrer Wiedergabe vor bildliche Erfüllung; und auch der schlichte, freundliche Volks- ltedton SilcherS (etwa in „Wohin mit der Freud ") wurde ausgezeichnet im Tone gctrosseu. Tic große Dirigenten begabung Alfred KrahlS, der dieser Sängerschaft ein vorbildlicher Führer und Chvrerzicher ist, trat bei dieser Frühvcranstaltung erneut in Erscheinung. Kurze, gehaltreiche, der Werbung für daö deutsche Lied und die aktive Beteiligung am Chorgesang gewidmete Morte sprach VcrcinSsührer Sieg fried Scheune r. In schöner Harmonie und unter Gcwäh- runa zahlreicher Dreingaben klang die Morgenfeier auS; und sichtlich machte eS den vielen Hörern Freude, sich in morgend licher Stunde „das Ohr mit srcnndlichcr Musik beschleichen zu lassen", um mit Shakespeare zu reden . . . roll» v, k-opol. „Arabella" in München Als fünfte» Werk im Nichard-Strauß-Zyklu» der Mün chener Opernse st spiele erlebte man im National theater „Arabella", die lyrische Komödie von Hugo von HossmannSthal au» dem Wien der zweiten Hälfte des 19. Jahr hunderts, in der Neuetnstubterung und der gleichen Besetzung wie zum Tag der Deutschen Kunst. Richard Strauß' perlend« Musik und ihre Wiedergabe unter der überragenden Leitung von Clemens Krauß, in der sorgfältigen Regie Rudolf Hartmanns und den phantasicvollsestlichen Bühnenbildern von Nochu» Gliese ernteten schon starken Beifall nach dem Duett ArabcllaS-ZdenkaS im ersten Akt, bei dem Bio- r i c a ll r s u l e a c in der Titelrolle und Trude Etpperle mit ihrem bezaubernden Gesang einen ersten Höhepunkt schufen. Gebannt erlebte man die hohe TarstellnngSkunst und den Reichtum der Stimme HanS Hotters als Mandrnka. Tie immer wieder und besonders zum Schluß von außer- ordentlichem Beifall umrahmte Ausführung gehörte zu den eindrucksvollsten Erlebnissen der Münchener Opernscsi- spiele 1939. Sum Lo-e -er Dre<-ner Malerin Lengntck Emily Lengnick, die bekannte Dresdner Malerin, ist, wie gemeldet, nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 83 Jahren gestorben. Sic entstammte dem seinen Kulturkreisc der Alt-DrcSdner Familien Lcngnick und Strubell; ihr Vater war der weithin geschätzte Rechtsanwalt und Notar Eduard Leiigntck. Großzügig und doch streng erzogen, widmete sich Emily Lcngnick frühzeitig der Ausbildung ihres starken malerischen Talentes: sic war Schülerin der Dresdner Se niorin der Blumenmalerei, Helene Noack; später studierte sie LandschastSmalerct bet HauS Taeger und in Antwerpen bc, Noors und Lunten. Durch rastloses Studium, z. B. tu Paris, London, vor allem in München und in der freien Naiur bildete sie sich sehr bald zu einer Meisterin, besonders in der Blumen malerei, ans. Lange Jahre hindurch war ihr Dresdner Atelier ein vielgesuchter Mittelpunkt für Studierende und ist eS bis zu ihrem Lebensende für Künstler und künstlerisch eingestellte Menschen geblieben. Emily LengntckS Bilder zeigen meisterhafte Beherrschung und Zusammentöuung der Farben und dcS Lichtes, großzügigen Ausbau und harmo nische Gliederung, beseelte Vertiefung, lebensvolle Erfassung und geniale Beschwingtheit und spiegeln so bis zur kleinsten Skizze Mesen, Begabung und Können der vielseitigen Künst lerin wider. Von ganz eigenartigem Reiz sind auch ihre fein gestimmten, zauberhast-dustigen architektonischen Bleistift- skizzcn — mau könnte sic gedichtete Zeichnungen nennen. Auch eine Meisterin dcS Morte» war Emily Lcngnick, nicht nur im geistreich-sprühendem Gespräch, sondern auch in ihren originellen kleinen schriftstellerischen Versuchen, wie z. B. den warmbesecltrn „Blumenskizzcn" und dem amüsanten Büch lein „Ueber die Zigarette". BIS zuletzt bewahrte sich Emily Lengnick geistige Elastizität und Lebensbejahung, quellfrisches Künstlertum und hilfreiches Menschentum, beschwingte» Inter esse und wettsvannende» Verständnis für alle Fragen, Ent- Wicklungen und Errungenschaften unserer Zeit. U.C. Stn» Urenkelin Aielan-s gestorben Dieser Tag« starb in Weimar Frl. Frieda Andrea», eine Urenkelin Wielands. Von den Nachkommen des Dichters leben in Weimar noch Frl. Marte Andrea« und Frau Hecht- Prucer,
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