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„D er Salo n." Redactcur: Ferdinand Stolle. tz-n anderer besonders interessanter Gegenstän de,a!6 Ertrukupfer ohne Preiserhöhung deigegc- ben. Preis für den Jahr gang mit allen Krssn. 6 Lhlr. ohne Kupfer .r ,, Kupfer allein 4 „ Au beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditionen und Postämter. crleqer: — (5'd. Meißner. Die Esspost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 80 Bogen Text nrit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — L4Portraits ausge zeichneter Männer oder Fr»men, oder Abbildun- Dritter Jahrgang. 7^--— ^— Leipzig, den 26. April. 'S 83«. * < Es ist kein April so gut Er schneit den Schäfer auf den Hut. Altes Sprichwort, Die Kancrlnfer. Eine Pariser S i t tc n; eich n u n g vo,n Paul de Kock. Wir haben c!n altes, ein modernes, ein gothisches Paris; wir haben auch Pariser Stadttheile im Geiste der Renaissance, wo die ausgezackten Häuser, die Zin- ncnbcsetzken Mauern und die Bogenfenster an die Zeit Franz 1. erinnern. Wir haben neue, nach der Schnur gebaute Straßen; ein Pflaster, auf dem man fällt und sich kein Leid zufügt; Steinplatten, die sich zerbrechen, aber nicht abwetzen lassen; Trottoirs, auf welche-oft die Wagenräder steigen, was rwar den Fuß gängern nicht heilsam, aber den Kutschern sehr bequem ist; wir haben Gas, welches den Laternen schadet, die dem guten Mondschein nicht geschadet haben; wir haben stolze Boutiquen, häßliche Wirthshausschilber; zauber hafte Kaffeehäuser, strahlend von Spiegelscheiben, Wer- I>1. Jahrgang, goldungen und Lichtern, die gleich Seraphin's Mario netten erscheinen und verschwindest; wir haben sashio- nable Bäcker, bei denen man kleine Kuchen, Rahm, Wein, Liqueurs, Alles, nur kein Brvd-haben kann; wir haben keine Bettler mehr, dafür besitzenUr eine Unzahl von Zahnstochcrtzändlcrn, oder armen Weibern, die ein halbnacktes Kind in den Armen halten und singen; o wir haben in Paris eine Masse von Dingen, wir sind sehr, sehr reich, man sollte cs.gar nicht ver- muthcn. Aber was wir erst seit einigen Jahren besitzen, was erst beginnt, wie eine Promenade, wie ein Pariser Stadtviertel auszuschcn, was Ihr vielleicht noch nicht kennt, wenn Ihr in der vornebmen Vorstadt, oder in der lärmenden Altstadt, in der Ehaussäe d'Antin, oder im reichen Börsenvicrtcl wohnt, was Ihr aber wohl in zwanzig Jahren kennen werdet, wenn Ihr dann noch lebt, das sind die Kanal ufer, die neuen Quai s, die hinter dem Wasserbehälter von La Billette