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gen anderer besonders interessanter Gegenstän de,a!v Ertrakupfer ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn, 6 THIr. ohne Kupfer 8 „ Kupfer allein 1 „ gu beziehen durch alle Buchhandlungen, Jei- tungs-Erpeditionen und Postämter. Verleger: Eduard Meißner. s't- Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 60 Bogen Text mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun- Red^cteur: Ferdinand Stolle. «W" 34. Leipzig, den 2«. August. 184O. Die Lichtbilder. Eine novellistische Anekdote von Ladislaus Tarnowski. (Fortsetzung.! 3. » Dieselbe Gruppe, welche von den letzten Strahlen der scheidenden Sonne, wenigstens im Reflex, beleuch tet worden war, bestrahlte eine Stunde später die bleich- glänzige Selena, und der Schein, in welchen sie das jugendliche Paar auf der Steinbank hüllte, war so mild, so weich, als erinnere sie sich mit Wchmuth an — Luna und Endymion. Charles hatte den trau lichen Platz nicht verlassen, als Fiorilla ihm entwi chen war, denn die rätselhaften Andeutungen des Mädchens waren wohl geeignet, den jungen Mann in tiefes Nachdenken zu verwickeln und alles Andre ver gessen zu machen. War denn nicht der angedeutete Gegenstand von allerhöchstem Interesse für den zaghaf ten Künstler, der seinem eigenen nicht geringen Talente weniger vertraute, als dem verständigen vorurtheilslosen Spruch Porta's? Und wenn dieser das Bildwerk be- IV. Jahrgang. lobte und durch sein Wort gleichsam den gesetzlichen Stempel auf die Composition drückte, daß sie als echte Waarc und nicht als lüderliche Contrcbande versandt werden konnte, wollte da nicht der Künstler das Eisen schmieden, so lange es warm war, und des Meisters lobenden Spruch noch für ein anderes Bild fordern, das mit Hellen Glühsarben in des Jünglings Herz ge ätzt war und — Fiorilla hieß? Ja, das wollte Charles, und Thränen des Schmerzes und der Wuth über das heillose Schicksal, das alle seine Pläne ver eitelte, benetzte seine Augen. Denn Porta hatte, als er den Maler vor etwa einem Jahre in's Haus genom men, keineswegs die Absicht gehegt, seiner Tochter auf gute Manier einen Freier zu verschaffen, er dachte, wie alle Gelehrten, gar sonderbar über die Ehe, und obgleich er selbst verhciralhet gewesen war, pries er doch die Tage seines Wittwerstandes über Alles und behauptete geradezu, daß er als Beweibter der Wissen schaft niemals so viel hätte nützen können, denn als freier ungcnirter Wittmann. Betrachtete er nun das Heirathcn insgemein als ei'"" ^' ^'rcich., der oftmals in seinen Folgen und das frühzeitige Zu-