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« Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, >md wird der Jahrgang » — 8t» Bogen Text mit SS äußerst fein ge stochenen u, sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa sttst» Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 2U -- 24 Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oder Abbildun gen anderer besonders interessanter Gegen stän de,als Eptrakupfer ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 8 THIr. ohne Kupfer t» „ Kupfer allein 4 ,, Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei» tungS-Erpeditionen und Postämter. Redacteur: Ferdinand Stolle. Verleger: Vierter Jahrgang. Eduard Meißner. Leipzig, den IO. September. 1840« Hussen s letzte Stunden in Constanz. (Beschluß.) Er stieg aber auf den Tisch, wandte sich an das Volk und sprach mit Thränen.in den Augen: „Ihr hört es, wie mich die Bischöfe bestürmen, ich solle Jrrthümer abschwören, die ich nie gelehrt. Aber ich fürchte mich, dieß zu thun, um nicht als Lügner vor Gottes Angestcht zu erscheinen und die Herzen meiner Zuhörer von der Wahrheit abzuführen. Mein Ge- ^ wissen verbietet'mir dieses!" „Seht den hass-starriacn Ketzer!" schrien die Bischöfe > und Tie ganze Klerisei ; „herab vom T.', / herab!" — i Er stieg herab. Jetzt folgte die Entweihung. Zuerst nahmen sie ihm den Kelch und sagten: „O Du verfluchter Juda! welchör" verlassen hat den Pfad des Friedens und Rath gehalten mit den Juden; wir nehmen von Dir den Kelch, darin das Blut Christi aufgeopfert wird zur Vergebung der Sünden!" Huß antwortete: „Ich habe die Hoffnung zu meinem Herrn und Meister, daß er den Kelch des Heils nicht von mir nehmen wird und das ick, ilm noch heut in seinem Reich trinken werde." Sie nah men ihm hierauf Stola, Meßgewand, Zingulum, Album nach einander, und sprachen nach jedem Stück gedachten Fluch aus. Huß sagte demüthig: „Ich leide Alles dieses gern der Wahrheit und des Namens unsers Herrn Jesu Christi willen." — Jetzt wollten sie auch die Tonsur auf seinem Haupte schänden; darüber aber entstand Streit unter den Bi schöfen; denn einige wollten, es solle mit einem Scheer- messe, gcfloehen; Andere bestanden auf einer Scheere — Huß w?.ndte sich zum Kaiser: „Sieh, Du mein Be- schü >-r; sie können nicht einig werden, mich genugsam zu schänden!" — Endlich wenden sie einig und machten einen Kreuz schnitt durch seine Haare, und sprachen dann: „Das heilige Conciliüm wirft Johann Hussen aus dem heiligen und herrlichen Stande der Priester, da er sich von der christlichen Kirche abgesondert hat und über- giebt ihn der weltlichen Gewalt. — Wir befehlen Deine Seele den Teufeln!" — .sink seblno b,io kZsnks...e.— o-«. dllmmel