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O Die Eilpost erschein regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — 60 Bogen Text mit 52 äußerst fein ge stochenen«. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren ^ rstell-nd lmfassen. Außer ? u n erden der selben ?ai. vlA noch 20 — 24 Portra ts ausge- ^ rauen, e.»-r Abbild«' Der gm anderer besonders interessanter Gegenkan- de.als Extrakupfer ohne Preiserhöhung bei gege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kxfn. 6 Thlr, ohne Kupfer .1 ,, Kupfer allein 4 „ In beziehen durch alle Buchhandlungen, Zei tungs-Expeditione» und Postämter. Verleger: Vierter Jahrgang. Eduard Meißner. Leipzig, den 24. September. 1840. te achttägige Liebschaft, oder 6 orsar und Stutzer. (Rovk'Kk-. nach dem Französischen von Carl Müller.) I. s "der Premierlieutenant Jean Tulipeau, ein Degen, der in einer der glorreichsten Schlachten rcichs sich eine tüchtige Blessur geholt halte, Ende des Jahres 1804 in seine Vaterstadt rück; der Rückzugsgehalt und der Charakter Kapitäns der alten Garde, mehre hübsche Naben, die Anwartschaft auf das Kreuz der Ehren legion, war — nebst einer öffentlichen Belobung im Mmileur — Alles, was ibm 18 — 20jährige treue Dimste in den Heeren des Vaterlandes eingetragen Hallen. — Zu Haus und Hof zurückgckehrt beschäftigte 'sie alle alte Soldaten, auch unser Kapitain, der oever Vermögen noch Familie mehr hatte, einen alten ;rämlichen Oheim ausgenommen, damit, seinen ge ringen Gehalt auf die lustigste Weise von der Welt mit einigen Leutchen zu verzehren, welche so wenig für ' den morgenden Tag sorgten, als er selbst. Lange konnte lV Jahrgang. dieß aber nicht wahren, denn die Gelder gingen zu Rande und Jean's Credit ward sowohl von ihm als von seinen Freunden benutzt; kam je Flut in den Geldbeutel des Kapitäns, so besteuerten ihn diese eben falls mit Anlehcn, unter denen seine Börse manchmal schrecklich blutete und an deren Rückzahlung so wenig als an die Deckung der gemachten Schulden zu denken war. So konnte cs nicht fehlen, daß bei dem Kapi- tain der Passiven bald mehr wurden als der Aktiven und die Geduldsfäden der Gläubiger bald cntzweirissen. Sein grießgrämiger Oheim, der des Neffen Laar er fuhr, ließ ihn rufen und machte ihm Vorstellungen über den bisherigen Lebenswandel. „Es bleibt dabei," schloß er den eindringlichen Sermon, „Du mußt heirathen, Jean-" „Und wen denn? wenn ich fragc'-darf?" entgegncte mit weit aufgeriffencn Augen d-r Kapitän, dem es nie eingefallen war, daß eine Frau auf eine legitime Weise und im Ernste sein Glück für die Zukunft zu begründen beabsichtige. „Die Wittwe des Türkischroth-Färbers in der Vor stadt, welcher vor Kurzem das Zeitliche mit den Ewigen vertauscht hat."