Volltext Seite (XML)
Nebft Beiblatt: a l o n." Jede Woche erscheint I'/r bis L'/» Bogen Text und Ibi» 2 fein gestöckene und sauber colorirtc jtupfertafeln, s bis 10 verschiedene Abbildungen der neuesten Pariser, Londo ner und Wiener Moden ent haltend, Außerdem werden derselben von Zeit zu Zeit die neuesten Schnitte von Klei dern für Damen und Herren noch gratis beigegeben. Preis des Jahrganges mit Kpfrn. 8 Thlr, ohne Kpfr, L „ Kpfr,allein« ,, Alle Buchhandlungen, Jei- tungserpeditionen u, Postäm ter nehmen Bestellungen an. Redacteur und Verleger: Ferdinand Stolle. Commiffionär: Theodor Thomas in Leipzig. 25« Ilcue Folge. Erster Jahrgang. 1842» Das Grab der Engländer. (Fortsetzung.! Am 30sten um Mitternacht erreichten wir den Paß Luta-bend, von dessen Hohe aus die Stadt Cabul in einer Entfernung von 25 Meilen zuerst sichtbar wird. Der Paß ist etwa 6 Meilen lang, und der Weg führt über lose runde Steine. Wir legren uns nieder an einer Quelle „Koki Tscheschma", oder die Rebhuhnguelle genannt, und schliefen ohne Obdach in einer bitterkalten Nacht. Ulsters Führers Falke erfror zu seinem großen Kummer. Luta (oder Latat?) heißt ein Fetzen, Stück, und der Paß heißt so, weil die Reisenden irgend einen Fetzen ihrer Kleider an einem Busche hängen lasten; im Winter ist dieser Weg durch den Schnee verschüttet. Qstä erhoben uns mit dem Morgenstern und setz ten unsere Reise nach Cabul fort, das wir jedoch erst Nachmittags erreichten. Diese berühmte Stadt hat von außen durchaus nichts Imposantes, und tzpst, als ich mich in dem schönen Bazar befand, fühlte ich mich in der Hauptstadt eines Reichs. Wir kamen auf unserm Marsche durch das Dorf Bnrkhak, wo Mahmud, der Ghaznavidc, bei seiner Rückkehr aus Indien, das kostbare Hindu-Idol, das er aus Neue Folge. I. Jahrgang. dem berühmten Somnath gebracht, eingegraben haben soll. Zu Cabul gingen wir geraden Wegs zu Nawab Dschebbar Khan, dem Bruder des Fürsten, der uns herzlich willkommen hieß, und sogleich nach dem Bazar schickte nach einer Mahlzeit für mich, leider nicht für meinen Gefährten, dessen Gesundheit seit unserm Uebersetzen über den Indus erschüttert war. Bei dem Zollhause ergaben sich Zweifel, ob unsere Bagage untersucht werden solle; ich hielt es aber für klüger, unsere Armuth zu zeigen, als bei den guten Leuten Plune gegen unsere vermeintlichen Reichthümer aufkommen zu lassen. Wir waren in- deß auf die Durchsuchung nicht vorbereitet und mein Sextant und die Bücher, nebst ein paar Flaschen und Werkzeugen des Doctors wurden zur allgemei nen Betrachtung vorgelegt. Man beschädigte nichts davon, hielt uns aber nach dem Auspacken eines so unbegreiflichen Apparats ohne Zweifel für nichts Geringeres als für Teufelsbeschwörer. Unser würdiger Führer nahm, als er uns sicher den Händen des Nawabs überliefert, von uns Ab schied, um sich seiner Geburtsstadt zu erfreuen, die er seit acht Jahren nicht gesehen hatte. Muhammed Scherst war, was man einen guten Kerl nennt. Obgleich noch jung, hatte er sich doch schon durch