Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
Bemerkung
Fehlerhafte Bindung im Original: Sp. 125-132 zwischen Sp. 103/104 und 105/106 eingebunden. Zur besseren Lesbarkeit wurde die Reihenfolge im Digitalisat korrigiert.
Leden Monat erscheint ein ganzer Dogen Lerl mit einem illuminirkcn Medebiatt, so wie ein dorren bedruckter gro ßer Royaibcgln miigu- schncide-Liuftern oder Patronen. — AllesBlich- bandtungen und Poft- enaler nehmen Deftel- Inngen darauf an. Brraißt'siL 2er ganze Jahrgang kostet 3RthI. oder LFl. !i4 3Ir. Vorauszahlung, und muß vom Januar bis Decbr. zusammen genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal einlreken, müssen dann aber ebenfalls biS De- eembcr auShaltcn. für Herren-Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Zwölfter Jahrgang. ^O. AO. October 184V. Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Klemm gou. in Leipzig. und Erklärung der Kupfer. Jcmehr wir uns der'kühleren Jahreszeit nähern, desto mehr beschäftigt uns die Frage: Was wird die Mode diesmal Neues bringen? Wird man als vorherr schende Winterklcidiing die Mäntel, Paletots, Twinen, Ueberröcke oder Burnus tragen? — Wir sind der Meinung, daß alle diese Moden noch nicht alt genug sind, um sie schon wieder als etwas Neues hervorzurufcn, obgleich unsere ganze neue Mode nur noch ein Formenwechsel genannt werden kann. Wir sind nun auf eine wirklich neue Idee gekommen, .indem wir ein Kleidungsstück componirten, das alle guten Eigenschaften einer eleganten und zweckmäßigen Winterkleidung in sich vereinigt. Wer die Zweckmä ßigkeit der leider ziemlich veralteten Burnus vollkom men eingesehen hat, und nur ungern durch die uner bittliche Mode sich davon trennte, dem wird es dop pelt willkommen erscheinen, diese Winterlracht durch ein ähnliches und wohl noch zweckmäßigeres Kleidungs stück ersetzt zu sehen. Dasselbe ist durchgängig weit und bequem, obne hierin den sackartigen griechi schen Burnus ganz nachzuahmen, sondern eS giebt dem Körper ein viel gefälligeres Ansehen, da es in ! Der Elcgimte. XII. h§r Taille zwar nicht anliegt, aber doch dieselbe ein Wenig markirt, während der Schoß sich nach unten mehr ausbreitet, wodurch das Ganze viel eleganter uni) graziöser erscheint. — Wir werden am Besten thun, diese Kleidung einen deutschen Burnus zu nennen, zum Unterschied von dem griechischen, dem er allerdings seine Abstammung vervankt. - Der vor dere Neberschlag ist zweireihig, der Kragen ziemlich hoch und läßt sich bequem in die Höhe schlagen, um den Hals gegen die Eindrücke der rauhen Witterung zu beschützen. — Den vollständigen Schnitt dieses Kleidungsstückes haben wir auf der heutigen Patronentafel Nr. 1 bis 4 zu der natürlichen Größe aufgestellt und werden weiterhin eine genaue Erklärung der Zeichnenmcthode folgen lassen. Zu diesem Kleidungsstücke wird man eine eben so neue Form von Gilets tragen, nämlich die mit zweireihigen Schawlkragen, welche man nach Belieben hoch oder tief und sogar bis scharf unter den Hals zuknöpfen kann. Wir haben den vollständigen Schnitt eines solchen GiletS bereits in voriger Nummer dieses Blattes in natür- 10