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Wenn man jedoch das Rückcnthcil zeichnet, breche man stets von der am Körper gemessenen Taillenlänge 1 Centimeter ab, welchen Betrag man später oben am Halse wieder zugicbt, wie bei Fig 3 zu sehen ist. Daö Abbrechcn desselben ge schieht ans dem Grunde, weil das Rückcnthcil bloß in seiner ob ern Parthie langer werden soll, und man doch jedenfalls bci'm Messen der Taille das Maß gleich hoch genug angcsctzt hat, so daß der oben am Halse zuzugcbcndc Betrag schon mit in der Taillcnlänge be griffen ist, folglich die letztere zu lang ausfallcn würde, wenn man oben 1 Centimeter zugeben wollte, ohne vorher ebensoviel davon abgebrochen zu haben. — Da wir hier eine Taillcnlänge von 44 Centimeter an nehmen wollen, so würde man folglich bei'm ursprüng lichen Zeichnen des Rückens nur 43 stellen dürfen. Durch die bei Fig. 3 oben gemachte Zugabe oder Höherstellung erhält alsdann die Taille erst wieder ihre volle Länge, wie bei letztgenannter Figur die Zahl 44 andcutet. Wenn man die ebenbeschriebene Höherstcllung des Rückentheils vornimmt, wird zugleich die Rücken- naht^ohM, mn Halswirbelknocken um 1 Centimeter -abgerundet oder hercingerückt, wie bei Fig. 3 durch den Punkt d Z angedeutet ist. Hierdurch wird die Rückcnnaht oben rundlicher und neigt sich mehr nach vorn, wie dies der vorgcbogcne Wuchs durchaus erfordert. Damit nun aber das Rückentheil oben am Halse wieder seine vorige Breite von 6 Theilchcn er hält, so giebt man den in der Rückennaht hinwcggc- nommenen Betrag von 1 Centimeter in der Achsel naht wieder zu, wie Fig. 3, Punkt e 1 anzcigt. mit der -Oberleibwcite des betreffenden vorgebvgenen Man nes übcrcinstimmt. Ist die Zeichnung hiernach geschehen, so werden alsdann die Abänderungen genau so daran vor- genommcn, wie in gegenwärtiger Abhandlung gelehrt ist. Auf diese Weise gelten die obigen Regeln für alle »« Kör pergrößen, und das Verfahren gewinnt hierdurch an Einfach heit. Denn wollte man für jede unregelmäßige Bauart nicht erst den proportionirten Schnitt der betreffenden Obcrleib- mcitc zum Grunde legen, so müßten die vorzüglichsten 30 unregelmäßigen Bauarten wenigstens allemal für verschie dene Körpergrößen besonders aufgestellt werden, und dies er gäbe 750 ganz verschiedene Zeichnungen, deren abweichende Stcllungspunkte so in's Unendliche führen würden, daß man nie einen Schnitt construiren könnte, ohne die Zeichnung Labei zur Hand zu nehmen. Durch unser Verfahren fallen Liese Schwierigkeiten gänzlich weg. Was nun die Rücken- oder Hintertheils- breite anbelangt, so ist bei obigem Verfahren aller dings vorausgesetzt, daß man dem Rücken gleich bei'm ursprünglichen Zeichnen die volle Breite gege ben hat, wie sie der Mann braucht und welche durch das am Körper genommene Maß von selbst schon be dingt wird. Anstatt sich also hierbei nach seiner ge wöhnlichen Berechnung zu richten und vielleicht 19 Schcmathcilchen als Rückenbrcitc zu stellen, richtet man sich vielmehr gleich nach scincmMaße, welches bei jedem Vorgebogenen sehr genau gemessen werden muß, weil die Breite und Wölbung des Rückens bei diesem Wüchse sehr verschieden vorkommt, je nachdem zugleich die Schultern mehr oder weniger vorgebogen sind. Diese bisher beschriebenen Abänderungen an Fi gur 3 galten nun zwar zunächst für den ziueiten Grad der Vorbicgnng, doch hat man auch bei'm drit ten Grade ziemlich dasselbe Verfahren zu beobachten, nur daß jede Abänderung hier H Centimeter mehr beträgt. Dies ist auch durch die Hintertheilö- zeichnnng Fig. hinlänglich dargestellt. Da bci'm dritten Grade der Vorbiegung die Vordcrbüstenhöhe gegen die Rückenbüste um 3 Centimeter zu kurz ist, so muß man bei'm ursprünglichen Zeichnen des Hin- tcrtheils hier 1-^ Centimeter von der am Körper ge messenen Taillcnlänge abbrechen und diesen Betrag alsdann oben am Halse wieder zugeben, damit die ganze obere Parthie um soviel höher oder län ger wird. — Da bci'm dritten Grade der Vor biegung auch der Rücken gewölbter und der Hals noch mehr nach vorn geneigt ist, als bei'm vo rigen, so beträgt auch der Abstich oben in der Rückcn naht hier Centimeter, welcher Betrag jedoch in der Achsel naht bei Punkt o stehen bleibt, um die vorige Breite wieder zu erlangen. In Betreff der Rücken breite hat man sich hier ebenfalls mehr nach dem Maße dcö zu bekleidenden vorgedcksse.wn - dickten. Allerdings muß diese Breite bci'm Maßnehmcn nue --lögljchstcr Vor sicht und Genauigkeit ermittelt werden, um «ff, genug sam darauf verlassen zu können. Wir verwerf e in dieser Hinsicht auf die ausführlichen Abhandlungen, welche wir in den früheren Nummern dieses Blattes hierüber gegeben haben. Um möglichen Irrungen vorzubeugen, bemerken wir noch, daß cs auch bei andern unregelmäßigen Bauarten des Körpers nöthig werden kann, das Hin-