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83 84 besetzen kann, anstatt den ganzen Kragen dreifarbig hcrzustellen. — Indem wir uns im klebrigen ans die bereits in voriger Nummer gegebenen Details beziehen, glauben wir nicht nöthig zu haben, hier noch eine wei tere Erklärung über den Zuschnitt und die Anfertigung der Uniform, d. h. des Volks - Waffenrockes zu geben, um so mehr, da das heutige Bild alle Ein- zelnheiten genau sehen läßt. Die zweite Figur unseres Modenbildes Nr. T8 zeigt uns ein sehr elegantes und bequemes Som- mer-Costüm. DieJaquette ist von blaßgelbcm Wol lenatlas, häufig auch von derartigen feinem Thibet angefertigt, und nimmt sich allerliebst aus. Wir ge ben auf der beiliegenden Patronentafel Fig. l^bis 3 den vollständigen Schnitt in verjüngtem Maßstabe hier zu, über welchen, bei der vortheilhaften Einfachheit unserer Zeichnenmethode, keine weitere Erklärung von- nöthen ist. Das Gilet dieser Figur ist sehr lang^ und mit kleinem Schawlkragen angefertigt. Das lebhafte Mu ster des Stoffes, grün- und weißkarrirt, ist gegenwär tig sehr beliebt. — Die Beinkleider find von silber- grauer Farbe mit crbsgrauen Streifen; ein äußerst feiner und eleganter Stoff. Methode ist bereits bekannt. — Die Beinkleider obiger Figur sind nur Halbwelt und mit schmalen Ste gen angefertigt. Bild Nr.HO ist ein Costüm, welches nament lich zu Visiten und Spaziergängen sich eignet. Der einreihige Rock^ von nußbraunem Wollenstoff ist sehr bequem zugeschnitten, mit ziemlich langer Taille und weiten Schößen versehen. — Das Gilet von blaßgel bem Valencia ist sehr lang und hoch geknöpft, da es nur einen ganz kleinen Schawlkragen hat. Die Kan ten sind zweimal mit ganz seiner, etwas dunkler Schnur besetzt, was sshr nett aussieht. — Die Beinkleider sind sehr weit und ohne Stege, ziemlich geschweift auf den Fuß fallend, welche Form noch immer die Gunst der fashionablen Herrenwelt in hohem Grade genießt. Der Stoff besteht in Leinentrel-l, mit blauen Streifen auf weißem Grunde; ein sehr beliebter Stoff. >-'Bild Nr. kl Sehr' eleganter Phantasie- und Reit-Anzug. Grüner Frack mit einer Reihe Knöpfe, ziemlich weiten, rundlich geschnittenen Schö ßen und um 6'Centimcter verlängerter Taille. — Das Gilet von weißem Piquv ist mit ganz hohem Schawl- kra^en, welche'Form wesentlich m Aufnahme ist. — Die Form dev>Beinkleider ist wie die des vorhergehen Das Bild Nr. AÖ stellt einen sehr netten Ge-den Bildes, und daß zu Beinkleidern im Allgemeinen schäftö- oder Stadtanzug dar. Der schwarze Sommerpalctot ist von ganz seinem, elastischem Eleeto- raltuche, so dünn und bequem angesertigt, daß er selbst sehr -lebhafte Farben v„ vo»us sind, wird man aus der ganzen Zusammenstellung unseres Mvdcnkupfcrs leicht abnehmen können. In Hinsicht Ver Muster bei den wärmsten Tagen angenehm zu tragen ist. — zeigt sich beinahe.eine unangenehme Uebextreibung ipit Das Gilet von gelbem Piquv ist mit Schawlkragen > den Carreauz's welche zuweilen so groß sind, daß auf angesertigt, welche Form gegenwärtig wieder eine Hauptrolle spielt, weßhalb wir auf der heutigen Pa-,. Größe Fig. 1 und^T davon geben. Die Zeichnen- die ganze Vorderfläche des Beinkleides kaum einige Streifen kommen. Hoffentlich wird dies nur eine vor- tronentafel einen vollständigen Schnitt in natürlicher-' übergehende Erscheinung sein und der wahrhaft gute Geschmack jedenfalls die Oberhand gewinnen. auf der PaLronentafel Fig. 11 bis 15. Da wir uns von jeher die Aufgabe stellten, in unserm Blatte nichts Zeitgemäßes z!i versäume», so durften wir auch nicht unterlassen, den verehelichen Abonnenten einen vollständige» Schnitt von den soge nannten Freischaar en-Anzüge» zu liefern, welche seit Kurzem soviel Aufsehen gemacht, nicht etwa wegen ihrer besonder» Eleganz oder andern materiellen Vor zügen, sondern wohl einzig und allein wegen dem In teresse, welches sich daran knüpft. Die meisten sogenannten Blouson, welche man bisher anfertigte, erfüllen zwar ihren unmittelbaren Zweck, doch leidet ihr Zuschnitt an großen Mängeln, > da sie meist nicht anders, als ein Reisekittel oder gar wie ein Hemd zugeschuilten werden, so daß sie zwar sehr weil und faltig, aber keineswegs so bequem sind, als es scheint und wie sie sein könnten. Denn da durch, daß man sie z. B. in den Armlöchern wie ein Hemd formirt, indem das Armloch oder der hierzu in der Scitcnnaht gelassene Schlitz zu tief herabgeht, hemmt es die freie Bewegung der Arme, wenigstens das Aufheben derselben, z. B. über den Kopf. Dies würde nicht der Fall sein, wenn die Blouse auch wie ein wirkliches Hemd benutzt, oder bloß, so wie es ist, nbcrgezogen würde. Ganz anders ist es aber, sobald