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Jeden Monat erscheint ein ganzer Bogen Ten mit einem illuminirten Medeblatt, so wie ein doppelt bedruckter gro ßer Royalbogcn mitZu- schneide-Mustern oder Patronen. — Alle Buch handlungen und Post ämter nehmen Bestel lungen darauf an. M) Der ganze Jahrgang kostet 3 Rthl.oderäFl. 24 Kr.Vorausdezahlung und muß vom Januar bis Decbr. zusammen genommen werden. — Neue Abonnenten kön nen mit jedem Quartal eintreten, muffen dann aber ebenfalls bis De- cember aushalten. für Herren Kleidermacher und Modefrennde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Sechszehnter Jahrgang. Zs«. L. Mai L85L Verlag, Druck und Lithographie von B. F. Voigt in Weimar. Unter verantwortlicher Redaction von Louis Rausch und G. Gleißner in Gera. Indem der Sommer immer mehr herannaht, und die Mode, nachdem sie durch die anhaltend rauhen Frühlingstage gehindert war, ihre mannichfaltigen Reize entfalten zu können, sich endlich Bahn gebrochen hat, übergeben wir diese Neuigkeiten unfern geehrten Abon nenten nicht nur durch unsere heutige colorirte Kupfer tafel, sondern auch durch die Modckupfer, die auf unserer ersten Patronentafel abgebildet sind. Die Moden, welche die Pariser cl,nmp8 bringen, und die, welche man an andern öffentlichen Plätzen der vorneh men Gesellschaften, wie in Schloßgärten, in dcn OIismpz Linkes, im Boulogner Walde und aus dem öoulovarä- Üe8-Ilalie,i8 sieht, werden nur von solchen Personen, die Geschmack an der Mode zeigen und die Mittel besitzen, sich nach derselben kleiden zu können, getragen. Bei den Herren-CostümeS, besonders an Röcken und Fracks, welche als Ceremonie- oder Visitenkleider gelten, scheint die kurze und gerade Taille immer mehr Eingang zu finden. Phantasiekleider, wie z. B. unser elegantes Frackrock-Patron auf beiliegender Patronentafel unter Figur 27, 28, 29 und 30, lassen noch eine mäßige Verlängerung derselben zu. — Ueber- haupt hat es den Anschein, wenn wir uns die ge wölbte Bearbeitung der Kragen und Revers, sowie das weite Hervortreten der Revers oben am Vorder- theil an der ersten Figur unsrer colorirten Kupfer tafel genau betrachten, als wären wir in der Mode Der Elegante. XVI. 20 Jahre zurückgefühct worden, zu welcher Zeit sol ches in großer Aufnahme war. Dies scheint jedoch nur so; denn die Anmuth und die vollkommen gelun gene Bearbeitung dieses Kleides lassen auf den ersten Blick erreichen, daß man nur neue Ideen mit alten vereinigt hat, um dadurch etwas wirklich Neues her vorzubringen, was auch denjenigen, welche unermüdet für neue Moden Sorge tragen, vollkommen gelungen ist. Erste Figur unserer colorirten Kupfer tafel. Eleganter Vtsitenanzug. Frack von feinem, hellbraunem Tuche, mit zwei Reihen Knöpfen, er läßt sich nach Belieben hochhiuauf zuknöpfen. Der Schnitt der Vordertheile ist so, daß die Revers oben sehr weit hcrvorstehen, ohne einen breiten Umfall zu bilden. Der Stehkragen ist etwas hoch, der Nmfall desselben, sowie auch die Revers, sind sehr gewölbt gearbeitet, was das Ansehen einer Muschel gewährt; die Taille ist kur; und gerade; die Acrmcl mil kleinen Ausschlägen und abgerundetem Schlitz, an welchem man zwei Knopflöcher und Knöpfe be merkt; die Schöße mit viereckigem Einschnitte sind wenig weit und müssen wegen der kurzen Taille etwas länger geschnitten werden; sie sind mit Seidensatin gefüttert. Die Weste von Valencia, mit vielen seinen 5