Volltext Seite (XML)
(«bth-ilu», I. der — Gkwerbs- und HMelSPStitiK, - dertschen Gewerbe,-»Mgy Gkwerlisversassimg, Gewerbsivirthschaft, GkwcrliSliatikik und Kunst. Inhalt. Neber die Industrie vorräthiger Kleidungsstücke in Frankreich. — lieber Miticlamerika und die Meere verbindende Honduras-Eisenbahn. Von E. G. Squier. (Schluß aus Heft III. 1837.) — Gerichtszeilung. Merkwürdige Patententscheidnng. — Das gewerbliche Eigen- thum in Frankreich und ^England. — Der Marmorbruch am Fürstenberge bei Grünhayn in Sachsen. — Die mechanische Begüllung. Von W. Protz. — Die Sächsisch-Thüringische Akziengesellschaft ,ür Braimkohlenverwerthung zu Halle an der Saale. — Nutzbarmachung von Abfällen und Auswürfen. — Nene Aussichten für Baumwollbeschapung. Von Darnis. — Eisenwerke in Frankreich. — Jahres bericht der Königl. Kreis-Landwirthschaft- nnd Gewerbschule nebst Vorschule zu Würzburg für das Jahr >856—37. — Eines englischen Künstlers Bemerkungen über Haare. — Briefl. Mitth. Friedrich Karl Preßler ff. (Nekrolog.) — Handelsbericht. Odessa. — Handel Bremens mit Sachsen im Jahre 1836. — Handelsbericht. Valparaiso. — Die Hamburger Wasch- und Badeanstalt. — Meerenge von Suez. — Bergwersprodukzion in Oesterreich. Ueber die Industrie vorräthiger «Kleidungsstücke in Frankreich ). (Kleiderg esch ä ft, Lonkeotion.) Unter dieser Ueberschrift entlehnt das lourrml ckss Tailleurs eine Arbeit des Herrn Pierre Vin^ard ans dem Journal la Presse. Der Artikel zeichne: sich durch eine statistische Genauigkeit aus, welche den Stand des Konfekzionsmesens in Paris in einer Weise darlegt, die hinsichtlich des Erfolgs überraschen muß, wes halb wir denselben unser» Lesern nicht vorenthalten zu dürien glauben, und ihn deshalb so treu wie möglich in der Ueber- setzung wiedergeben wollen. Er lautet — I. Die Konfekzion, d. h. die Fabrikazion männlicher und weib licher Kleidungsstücke im Großen-), welche zu den billigsten Preisen perkauft werden, ist einer derjenigen Industriezweige, welcher die größte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und zum gründ lichen Studium des Gegenstandes auffordert. Die Anzahl Hände, welche von der Konfekzion beschäftigt werden, die beträchtliche Ausdehnung, welche dieselbe in den letzten Jahren genommen hat und hauptsächlich die eigenthümlichen Bedingungen, unter welchen sie hinsichtlich der Konkurrenz ihren Platz behauptet, läßt sie ') Wir entnehmen die Uebersetzung des folgenden Artikels der im Fache gewandten Feder des Herrn F. A. Schmidt im „Beobachter von Herren moden" herausgegeben von F. A. Starke und F. Zieger und haben mit Erlaubniß Herrn Schmidt's nur hie und da ein überflüssiges Fremd wort verdeutscht, sonst nichts geändert, wenn auch Einiges weggelaffen. Herr Schmidt, der die Zusammenstellung des technischen Theilß des Be obachters besorgt, hat seine Ansichten über die „llonkeotion" in Deutsch land — man kann getrost das Wort „Kleidergeschäft" übersetzen — aus gesprochen, dem wir auch die unserigen beifügen werden. Red. Gwbztg. 2) Es ist ein Fabrikverlagsgeschäft, aber keine Fabrik. Man sehe unsere Bemerkung am Schluffe. Red. Gwbztg. eine der gewichtigsten Rollen in der Pariser Industrie spielen. — Aber wichtiger als alle diese Erwägungen ist die Frage, „wie steht es um den Verdienst der Arbeiter?" Wenn bei irgend einem Industriezweige das Endergebnis das ist, den Verdienst des Arbeiters und der Arbeiterin zu verkürzen um zu dem Ziele zu gelange» schnell zu schaffen und billig zu verkaufen, dann kann das Nebel, welches ein solches System des geschäftlichen Kampfes verursacht, niemals und durch nichts gehoben werden, denn die Vorihcile, welche einerseits dieses System bieten soll und zuweilen bietet, sind nur scheinbar, und überwiegen niemals die Nachtheile, welche andererseits aus demselben entspringen. Wenn im Jahre 1846 ein Arbeiter 4 Fr. täglich verdiente und 1857 verdient er nur 3 Fr., so hat man gewiß keine Ur sache vom Vorwärtsschreiten zu sprechen. Wir wollen bei diesen Betrachtungen gänzlich absehen von der Steigerung des Mieth- zinses und von dem Ausschlagen im Preise der nothwendigsten Lebensbedürfnisse re. und dabei nur die Bruttosumme, welche vom Erzeuger (dem Arbeiter) empfangen wird, im Auge behalten. Um eine wirthschaftliche Thatsache richtig zu beurtheilen, muß man deren Ursache genau kennen und deren Folgen würdigen. Alles Andere ist Hypothese und Wortgepränge, um die eigentliche Wahrheit zu verlarven. Aber am besten läßt sich dieselbe ohne Maske erkennen. Der Handelsminister übergab am 2. Jan. 1857 durch den Präsiventen der ständigen Kommission zur Prüfung der Zoll- werthe eine Reihe Fragen zur Beantwortung an die französische Kleiderkonfekzion, die Ein- und Ausfuhr fertiger Kleider betref fend. Herr Lsmann (ein Konfekzioneur in Paris) hat sehr um ständlich alle diese Fragen durch eine Denkschrift beantwortet.