Mustrirtes Magazin begleitet von der Schnellpost für Moden. Eine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung. Unter besonderer Rücksicht auf die Interessen der Gegenwart, redigirt von UDr. K. 2!. Wiese. MII. U. 12.1 Neue Folge. Zweiter Jahrgang. fI847. Inhalt von bl». II und 12. Vidocq. — Silberblicke: Pflichten einer Gouver nante; einige Anekdoten aus dem Leben des zuletzt verstorbenen Königs von Preußen; das Teufels gemälde in Preßburg; Stille; Gesang der Meisun, Tochter des Malik Ben Bahdal; wie Raimund auf die Idee kam, den „Verschwender" zu schrei ben; Anekdoten. — Die Peitschenstrafe in Eng land. — Eine Geistergeschichte. — Schießbaum wolle (Beschluß. Mexiko (Beschluß). — Mis. cellen: Historische Concerte in London; das Theater der Königin; Eugen Agram rc. — Modenbericht. vidocq. Der eben so berühmte als berüchtigte F r an- saisVidocq, zuletzt Chef der pariser Sicher heitspolizei, wurde am 23. Juli 1775 zu Ar ras geboren, und zwar in dem Hause, welches an dasjenige stößt, worin sechzehn Jahre frü her R o b e s p i e r r e das Licht der Welt erblickt hatte. Vidocq's Vater war ein Bäcker. Durch schlechten Umgang verleitet überließ sich sein Sohn sehr frühzeitig allerlei Ausschweifun gen, welche damit endigten, daß er aus seiner Heimath fliehen mußte. Nach verschiedenen, schnell auf einander folgenden und unerwarteten Abentheuern, in welchen er die verschiedenartig sten Rollen, aber keine lange spielte; nachdem er Soldat, Landstreicher, Dieb, Straßenräu ber, Diebeshehler, Galeerensträfling u. s. w. gewesen, wurde er nach seiner letzten Be- ' freiung aus dem Gefängniß, unter den Herren Delavau und Franchel, zum Chef der Sicherheitspolizei erkohrcn und verwaltete dieses Amt von 1810 bis 1827; während dieser Periode erwieß er sich eben so thätig als nützlich in Verfol gung und Ausrottung der gefährlichsten Gauner, Diebe, Räuber und Mörder, welche seit der Re volution die öffentliche Sicherheit gefährteten und ihr Handwerk mit einer solchen Frechheit trieben, (Vidocq.) daß sich die Behörden zur Ergreifung der nach drücklichsten Maßregeln gegen sie gezwungen sahen. Nach Entfernung von seinem Posten, in dessen Verwaltung er sich ein ansehnliches Vermö gen erworben hatte, konnte er sich doch nicht ent schließen, ein müßiges Leben zu führen, wozu er nun einmal in Folge seiner beständigen Wachsamkeit 0