Der Selfaktor.*) Der Antrieb des Selfaktors erfolgt fast immer durch ein Vorgelege in der in Fig. 6 skizzierten Weise. Von demselben wird entweder durch einen einzigen breiten oder bei Duplexbetrieb durch zwei schmälere Riemen die erforderliche Kraft für den Antrieb des Selfaktors auf die Hauptwelle desselben übertragen. Bei dem Kapitel Transmissionen ist auf Seite 8 die Berechnung der Tourenzahl der Hauptwelle des Selfaktors erklärt worden. Bei der Aufstellung der Formel für die Drehungen und die Drehungskonstante müssen wir 2 Haupt-Konstruktionen des Selfak tors wohl beachten: Bei der einen sitzt das auswechselbare Zwirnrad (Marschrad) auf einer horizontalen, unter der Hauptwelle gelagerten Welle, hei der zweiten auf der Hauptwelle selbst, gewöhnlich am vorderen, dem Spinner zugekehrten Ende derselben. Im ersteren Falle ist der Zwirn- weehsel ein getriebenes, im letzteren Falle ein treibendes Rad. A. Selfaktor mit getriebenem Zwirnwechsel. Der Antrieb der, einzelnen Teile dieses Selfaktors ist in Fig. 19 dargestellt. Auf der Hauptwelle ist ein 16er Stirnrad festgekeilt, das mittelst eines Transportrades T das sogenannte Zwirnrad oder Gangrad Z antreibt, welches am Ende einer parallel mit der Hauptwelle und schräge unter derselben gelagerten Welle sitzt. An dem den Zylindern näher liegenden Ende dieser Welle sitzt ein konisches Rad von 15 Zähnen, das in ein lose auf dem Vorderzylinder sitzendes konisches Rad von 30 Zähnen eingreift. Durch Ein- und Ausrüeken der Zylinder-Klauenkupplung erfolgt in bekannter Weise der Antrieb der Riffelzylinder. Die Spindeln werden in folgender Weise angetrieben: Am Ende der Hauptwelle sitzt die zwei- oder dreispurige Zwirn scheibe (Twistwirtel), welche eine 10"ige, auf der Hauptwelle im Wagen sitzende Sehnurscheibe antreibt. Von den Spindeltrommeln, deren Durchmesser 6" engl. = 152 mm beträgt, werden die Spindel wirtel von %" engl. Durchmesser angetrieben. Der Auszug des Wagens geschieht in folgender Weise: Auf der Vorderzylinderwelle sitzt ein 30er Stirnrad, das mittelst eines Transportrades ein Doppelrad antreibt, dessen Zähnezahl dem jeweilig notwendigen Wagenzuge entsprechend gewählt- werden kann und das deshalb auch den Namen Zugrad erhalten hat. Das größere der beiden Räder wird vom Vorderzylinder angetrieben, das kleinere greift in ein auf der Wagenwelle sitzendes Stirnrad von 88 Zähnen. Auf dieser Welle sitzen die Wagenauszugscheiben (Mantausend- scheiben), deren größter Durchmesser 192 mm beträgt. *) Siehe auch ..Wollen- und Leinen-Industrie“, Jahrgang 1892, S. 398-