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Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Titel
- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
- Untertitel
- [Die Stadtverwaltg Klotzsche allen zur Wehrmacht eingerückten Söhnen d. Stadt, Kriegsweihnachten 1941]
- Alternativtitel
- Kriegschronik der Stadt Klotzsche
- Autor
- Kelling, Helmut
- Verleger
- Pabst
- Erscheinungsort
- Königsbrück (Bez. Dresden)
- Erscheinungsdatum
- [1941]
- Umfang
- 16 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 34.8.7102
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5102352122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id510235212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-510235212
- SLUB-Katalog (PPN)
- 510235212
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
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- Auf den Spuren der Kriegsgeschichte in Klotzsche
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am gleichen Ort das Steinkreuz errichtet, das uns noch heute — nach über fünf Jahr hunderten — von dem einstigen Waffengang berichtet. * Gegen die hussitischen Schwärme Zu Beginn des 15. Jahrhunderts, vor allem in den Jahren 1429/30, stand unser Heimatgebiet in schwerem Abwehrkampf gegen die Mordeinfälle der hussitischen Schwärme, die sengend und brennend, plündernd und raubend das Heidegebiet über schwemmten, viele Dörfer in Asche legten und die Bevölkerung vertrieben. Zur Abwehr die-er hussitischen Gefahr standen die Bauern dörfer bereit. Die Dörfer verfügten über eigene Wehrmannschaften, die die Scholle der Väter mit dem eigenen Blut verteidigten. Alte Amtsregister von 1445 sagen uns, daß die Bauern unserer Heimat nicht nur den Pflug zu führen verstanden, sondern auch das Schwert. Sie trugen Waffen als Zeichen ihrer Freiheit. Dieser urdeutsche Typus des Bauern, der zugleich Kämpfer ist, wird heute im Wehrbauern wieder lebendig. In den Amtsregiftern wurden die Kriegs- und Wehrstärken der Orte genau festgelegt. Es heißt da beispielsweise bei Klotzsche: „Klotz- schauw. da wonen (wohnen) 16 bessessen (an sässige) menre (Männer), 4 armbruste, 12 spisie und flegile". Von den 16 wehrfähigen Männern des Ortes mußten also vier mit Armbrüsten und 12 mit Spieß und Flegel ins Feld ziehen. Außerdem schreiben die Amtsregister vor, daß die Dörfer in Gemein schaft eine bestimmte Zahl von Heeresfahrts wagen ausrüsten müssen. Diese anno 1445 erfolgte Zählung der wehrfähigen Männer ist gewissermaßen die erste aroße amtliche Er fassung und Musterung, die ein ziemlich ge naues Bild von der damaligen Kriegsstärke unserer Heimat gibt. Dienste zur Wolfsjagd Eine zweite, zum Teil noch genauere Er hebung über die Wehrstärke der einzelnen Orte erfolgte ein Jahrhundert später in den sogenannten „Amtserbbüchern", die 1547 aus gestellt wurden. Auch hierin werden wieder die Verpflichtungen zum Kriegsdienst und die Stellung von Fußknechten sowie die Aus rüstung von Heeresfahrzeugen festgelegt. Während aber 1547 gegenüber 1445 allge mein die Anforderungen für den eigentlichen Heeresdienst der Heidedörfer etwas gemildert erscheinen, so sind dafür die sogenannten „Frondienste ", das heißt Arbeitsdienste, die sie für die Obrigkeit verrichten mußten, umso drückender geworden. In erster Linie mußten die Heidedörfer Fahrdienste leisten. Eine besondere Bestimmung befaßt sich mit dem Wolfsjagddien st: „Item man sie zur wolfiagt fordert, mußten sie soviel man fordert, kommen". Sobald von den Förstern Wölfe bemerkt wurden, riefen sie durch Glockenläuten die Heidebauern zum Hilfsdienst. Es wurden regelrechte Treib jagden abgehalten und Fangnetze aufgestellt. 1577 stellten zu den Wolfsjagden: Lange- brück acht Mann, Klotzsche fünf Mann, Weixdorf, Friedersdorf, Gom- l i ß und Lausa zusammen acht Mann. Das Aufgebot wurde später erheblich verstärkt. Brandfackeln des 36jährigen Krieges Besonders schwere Schatten warf der dreißigjährige Krieg von 1618— 1648 auf die Entwicklung des Heidegebietes. Nicht nur, daß während dieser endlosen Kampfzeit, eingeschleppt durch fremdländische Söldner, in den heimatlichen Dörfern mehr mals die furchtbare Geißel der Pest wütete und fast die gesamte Bevölkerung hinweg raffte, auch die Ortschaften selbst, die einst blühenden Äcker und Fluren wurden mitleid los in den Strudel der Ereignisse gerissen. Die schwerste Notzeit begann 1637, als die Schweden — ursprünglich als die „Retter" der protestantischen Sache gekommen, doch dann zu den erbittertsten Feinden Deutschlands geworden — zur Überflutung Kursachsens anfetzten. Bereits im Frühjahr 1637 waren sie in unserem Heimatgebiet, hinter sich einen riesigen Feuerschein brennender Dörfer und Städte lassend. Wie eine Mordwalze rollte die ichwedüche Soldateska durch das Land. In Lausa steckten sie die Pfarre mit allen Nebengebäuden in Brand, in Langebrück überlieferten sie nahezu alle Gehöfte den Flammen, in Klotzsche warfen sie die Brand fackel in das stattliche kurfürstliche Schankgut, in Wilschdorf erbrachen sie die Kirche, raubten Geld und Geräte. Schwedeneinsall anno 1637 Eine alte Urkunde schreibt über den Schwe deneinfall in einem Dorf unseres Heimatbe zirkes: „Die gantze Wohngebäude zur zambt der Pferde, Kühe und Ocksienstall, sowohl die Scheunen wie Schuppen, ist den 13. Martz 1637 alles weggebrannt, welches von den
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