1 305 wird diese kleine Ansiedlung der Aussätzigen auf dem jetzigen Johannis platz in Leipzig als Gründung des erwähnt. conventus ecclesiae Sancti Johannis Er ist eine Laienvereinigung der Aussätzigen zur gegenseitigen Unterstützung, die aus Privatvermögen, ohne geldliche Beihilfe einer Behörde. Grundbesitz erwirbt und ihre Korporation unter kirchlichen Schutz stellt. 1316 findet sich die Bezeichnung der ..fratres leprosi". die außerhalb der bürgerlichen Gemein schaft stehend, sich nur unter den Schutz Gottes stellten, die also eine Korporation nach kirchlichem Recht bildeten und somit das Recht hatten, Rechtshandlungen vorzunehmen und Verträge abzuschließen. Durch Ankauf von Feldern. Wiesen und Wald in Gnandstein, Dösen, Oetzsch und Brandis entstand bald ein großer landwirtschaftlicher Betrieb mit festem Wohnhaus und zahlreichen Ställen und Scheunen. Mit Anteilnahme verfolgte die Bürgerschaft Leipzigs das Wachsen der Aussätzigen-Kolonie vor den Toren der Stadt, und viele Almosen und Unterstützungen flössen ihr zu. Um diese Siedlung vor den Toren der Stadt vor umherziehenden Kriegs scharen zu schützen, übertrug Markgraf Wilhelm 1384 dem Rat der Stadt die Vormundschaft über das Johannis-Hospital. Der Grund war lediglich eine Schutzmaßnahme für das Hospital, es war mit ihr keine Kürzung der Selbständigkeit seiner Rechtspersönlichkeit, keine Änderung seiner Rechts stellung den weltlichen Behörden gegenüber und vor allem keine Verschmel zung seines Eigentums und seiner Einkünfte mit denen der Stadt beabsichtigt. Alle Einkünfte und Zinsen sollten auch weiter lediglich der Gemeinschaft der Leprosen zu statten kommen. Urkunden über die Festsetzung der Vormund schaft sind vorhanden vom 21.4. 1384 und vom 20. 12. 1386. Der Rat erhielt das Recht, den Vorsteher dieser Gemeinschaft zu ernennen. Den Verkehr zwischen den Aussätzigen und dem Rat mußte ein Gesunder vermitteln. Der Rat ernannte daher zum Vorsteher dieser Korporation nach kirchlichem Recht den Pfarrer Albrecht aus Pomßen 1391. Er war der Ver weser der pia causa, und ihm zur Seite stand der Spitalmeister. Später wurden angesehene Bürger damit betraut und von 1600 ab nur noch Rats-