einen Trunk angehalten haben, als er am 29. Juni auf seiner Reise nach Dresden durch Colditz ritt. Bei Eröffnung des regel mäßigen Postverkehrs der Strecke Leipzig—Dresden hielt am 9. Mai 1698 die erste Postkutsche am „Kreuz“ an. Leider ist das ge schichtlich wertvolle Gebäude sehr baufällig, und die Stadtväter sorgen sich um seine Erhaltung. Hinter dem Rathaus beginnt die Töpfergasse, wo das Töpfertor die Stadt nach Osten abschloß. In der Töpfergasse standen einst die Brennöfen der Töpfer, die wegen Feuersgefahr keinen Platz inner halb der Stadtmauer haben durf ten. 16. Am Baderberg hinter der Miihl- brücke stand einst das Badertor. Wo das Lochgäßchen abzweigt, erkennt man noch die Ansatzstel le zur Stadtmauer. Die Straße zwängt sich geradezu durch einen Engpaß. Kurz zuvor überquert die Mühlbrücke den Mühlgraben. Die Schlobachsche Mühle blickt auf ein beträchtliches Alter zu rück. Sie war früher Amtsmühle. In der angeschlossenen Bauern mühle erledigten eine Anzahl Dörfer der Umgebung ihren Mahl, zwiang. Heute ist sie ein moderner Betrieb. Statt des Mühlrades sind Turbinen eingebaut, welche die Motoren antreiben. Auf der Zuflußseite des Mühl grabens steht an der Hausmauer dicht über demWasser dieJahres- zahl 1813. Bei genauer Betrach tung ist eine Kanonenkugel sicht bar. Sie stammt von der fran zösischen Beschießung im Früh jahr 1813, als Napoleon am Mor gen des 5. Mai die preußische Schloßbesatzung zum Rückzug zwang. 17. Von der Straße der FDJ si der früheren Haingasse, bieten die steilen Mauern der Schloßbefe stigung das Bild einer Ritterburg. Doch haben Felsen und Mauern es nicht verhindern können, daß die Hussiten 1430 Stadt und Schloß in ihre Hand brachten und einäscherten. Die steilen Wände boten auch dem Kirchen- Renaissanceter in der alten Mühle