MARKKLEEBERG - Diesen Namen konnte man während der letzten Jahre öfters im demokra tischen Rundfunk hören. Hier fanden die großen, repräsentativen Aus stellungen der Deutschen Demokratischen Republik für Landwirtschaft und Gartenbau statt, und hier führten im weithin bekannten Volkspark der Rundfunk und die Presse ihre kulturellen Veranstaltungen in großem Stile durch. Außer den Ätherwellen trugen auch die Besucher - Hundert tausende an der Zahl - den Namen Markkleebergs als Stadt der Ausstel lungen für Landwirtschaft und Gartenbau hinaus ins Land. Neben dem Glanzstück, dem idealen Volkspark, hat es aber noch manches aufzuwei sen, das besonders für den Kunst- und Naturfreund von Interesse sein dürfte. Markkleeberg liegt in der weiten Pleißenaue südlich Leipzigs. Von ihm ist es durch einen schmalen Waldgürtel getrennt. Seine Stadtteile - frühere Dörfer - sind zwischen die Wälder, Wiesen und Felder der Niederung ge bettet oder liegen auf den flachen Randhöhen. Nur in einigen finden sich hier und da Wohnbauten in der geschlossenen Bauweise, sonst umgibt meist Baum- und Buschwerk die Gehöfte, Landhäuser und Villen, brei ten sich überall Gärten und Parks aus. In der Form eines großen Kranzes hängen die einzelnen Ortsteile nur lose zusammen oder sind sogar durch Wald- und Wiesenflächen voneinander getrennt, doch bilden sie gemein sam die Großgemeinde Markkleeberg. Sie macht als Ganzes mit ihren gepflegten Grünanlagen, zahlreichen Schmuckplätzen und sauberen Stra ßen den Eindruck einer freundlichen Gartenstadt. Das kann ja auch nicht anders sein: Die junge Stadt entstand erst vor 24 Jahren durch den Zu sammenschluß von fünf Landgemeinden. Sie erhielt den Namen einer ihrer kleinsten: des Dorfes Markkleeberg. Und das mit Recht! Denn dieser Name war durch zwei Tatsachen den Wissenschaftlern gewisser Disziplinen bereits bekannt: erstens durch die Markkleeberger Funde aus der Altsteinzeit, zum anderen durch die entscheidenden Kämpfe, die hier am ersten Tage der Völkerschlacht im Jahre 1813 stattfanden.