18 waren schon kurz nach der Reformation sechs von acht Pfarrhufen mit Diensten für den Patron beschwert.*) Besonders weist auch die unmittelbare Nähe von Mühlen am Schlosse, Unter- und Mittelmühle (die letztere jetzt eingegangen) auf fränkischen Ursprung hin. Vielleicht steht auch der sehr früh — selbst in der Ebene bei dem wüsten Nausüssen - erwähnte Weinbau, der erst in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von der Kirschenzucht abgelöst ist, mit der fränkischen Einwanderung im Zusammenhänge. Ob ein in der Kirchenrechnung von 1575 genanntes Ackerstück „am Renbaume“, der 1558 auch Rinenbaum, sonst Rainbaum heißt, auf ein altes Grenzzeichen hindeutet, auf einen der mit dem fränkischen Königszeichen markierten „Lackbäume“, lasse ich dahin gestellt. Immerhin be deutet die Häufung dieser fränkischen Erinnerungen etwas. Auch das Merktal zwischen Holstedt und Wallhausen (richtiger das Marktal gen.) gehört ebenso wie die Hohemark zu ihnen. Und nun die Frage: wie sah der Königshof karo lingischen Ursprungs in Wallhausen urspünglich aus? Weisen wir vor allem die phantastischen Gemälde von vom herein ab, die sich knüpfen könnten an die Paläste Karls des Großen zu Ingelheim und Aachen, Tribur, an die späteren Pfalzen und Kaiserhäuser zu Gelnhausen und Goslar. Wallhausens Königshof war nur einer von vielen, nicht zum dauernden Residieren der Fürsten, sondern zur Sicherung der Grenzen und wirtschaftlichen Nutzbarmachung angelegter Wirtschaftshof, der erst zur Zeit der späteren sächsischen Kaiser eine etwas bessere Ausgestaltung und umfassendere Befestigung erfuhr. Wir dürfen unsere heutigen Vorstellungen von Hof und Kaiserpalast nicht auf jene Zeiten übertragen. Die häuslichen Zustände lernen wir ja deutlich aus den Dichtungen jener Tage kennen. Nach dem Nibelungen liede schliefen die drei Burgunderkönige mit ihrem ritterlichen Gefolge (1060 Mann) an Etzels Hofe in einem einzigen Saale alle zusammen, und das war ein Lager, wie es sonst •) Carl Schuchhardt in Hannover schreibt mir im Okt. d. J.: »Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Ihre Markhöfe aus der alten curtis resultieren, mit der »Landwehr" dagegen wird für die curtis nichts anzufangen sein.“