Abb. 5. Eutshof im UNrichschen Grundstück IV. Dörfliches Leben vom 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts 1. Lage und Größe des Ortes ie weit nördlich auf der Höhe hinlaufende alte Höllische Straße führte über Linden thal—Schkeuditz—Halle—Halberstadt—Braunschweig nach Bremen. Erst im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Straße in der Niederung, die jetzige Höllische Straße, als Berkehrsstraße bis Schkeuditz ausgebaut. Die Magdeburger Straße aber führte über Lindenthal—Landsberg—Köthen—Kalbe—Magdeburg—Lüneburg nach Hamburg und Lübeck. Da Gohlis abseits der Heer- und Handelsstraßen lag, ging auch die Entwicklung des Ortes nur langsam vor sich, und am Ausgange des 17. Jahrhunderts war Gohlis noch ein bescheidenes, stilles Bauerndorf, das sich sicherlich nur wenig von dem Gohlis der vorangegangenen Jahrhunderte unterschied, aus denen uns genauere Nachrichten über die Entwicklung des Ortes fehlen. Es bestand in der Hauptsache nur aus einer einzigen Straße, der damaligen Dorf-, jetzt Menckestraße. Der Dorfweg paßt sich ganz dem Pleißebogen an. Ihm folgen die enggedrängten Zeilen der Gehöfte, die unmittelbar am Wege stehen. Anch die Einwohnerzahl wird 300—400 kaum überschritten haben. In den Jahren 1650—1660 wurden in Gohlis 72 Kinder geboren. Für die gleiche Zeit verzeichnet das Kirchenbuch zu Eutritzsch 43 Todesfälle in Gohlis. 1715 mußte der Pfarrer von Eutritzsch, Georg Jehnichen, eine Bestandaufnahme über die Häuser seiner Gemeinde Eber«, Gohlis 2