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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 14.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
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ßaupt oon fol©cit fprt®cn, ober i(l au© ^tcr, roie — ücrmeintti® — fonß im ®cutf©en (im (Segen/ fap nutürtttf) ju fo f®ßn gcfepmdßfgen Spra®cn tote SatcinJftb, ^ranjöfif© ober engtif©) «lies nur ©tnfür unb ©croopnpctt? ®ie bcutf©e 6pra©lepre Betont mü 5trtf>t, baß nlfljt oHeS ©inbc4 iß, roaS nuf ben erßen ©lief fo auSftcpt. ©ei btr 3ufammenfepung, roie fte cfroa in „ffiirtSpauS“ ober „OfffjicrSpelj“ Borlicgt, iß eben btr trfic ffiortteit ein (Senitfo, unb eS liegt ScSpalb in oicltn Jfdllcn biefer 3ri ein gcnlttoif©c8 4 oor. ©ei anbtrn ßufmnmenfeijungcn fiept bngegtn btr jroclte Sctl juttt erfltn in einem ©crpdltnfS, bas jur genauen ©cjeüpnung bur© ©orfepungen, Jocnurörter ober längere Mmf©relbungcn auSgcbrfidt roerben müßte, toie ctroa bet ßleftrlßtdtsroerf = ©erf jur<Se/ roinnung oon ffileftrfjitdt; unb man rfipmf es mit He®t als einen ©orjug unfrer Sprache, baß fie foI©c umßdnbti©en ©ejicpungen bur© eine einzige fnappc ©ortfügung unmtßocrßdnbll© ausju/ brüden otrmag. öpne nun beflreiien ju rooücn, baß au© bic une©le gufammenfefjung btm Spta®/ forf®er man®e ©Affe ju fnatfen gibt — man bea©te 5. ©. bic ©Übungen: döiriSBauS, aber ©ater/ pauS; RünlgStofttcr, aber Kaiferto©ter unb bo® toitbtr ©itggerStcftfcr, alles „unc©te“ Sutane* menfegungen unb febe ri©lig gebilbet —, gaben mir eS bei unfrer Jfragebo® nur mit ber„c®ten“ Sufammcnfcgung ju lun. (Segen bas ©inbe4 in ber c®(tn gufammenfegung lobt beule ber Kampf, ju feinem S®ugc unb ju feiner ©icbertprti®crlldrung in ber gebrudten Spra®c toiü i© Paper im folgenbcn in bic S©ranfcn Irrten. 3roct ©beifldnbe paben por allem baju Beigetragen, eine $rage bcs ©inbt4, oon ber Borger — rocnlgßcnS im peutigen Umfang — nitmanb ctroaS mußte, überhaupt crß ju erjeugen: Herr ©laflmtlian färben unb baS ©a©bcnrcn über fpra©It®e ®ingc. ©lajimilian Farben mar ei, btr unb juerß mit bem „©egicrungrat“, btm „gcltungbcrl©!“ unb dpnli®cn sungenbrc®erif®cn ©ort« fügungen ju beglüffen fu©tt; unb bas ©a©bcnfcn über fpra©ll®c ®inge pat barum S®abcn ge» ßiftet, roeii t§, mie fo oieltS ©a©bcnftn, f®on auf palbtm ©ege flepenbltcb unb nur eint ©ebingung fpta©li®tr Jormbilbung in ©ctra©t jog, mo in ©aprpelt beren jmei ober no© mepr Ipren rc©t/ mäßigen ffifnfluß auSübcn. ©tifpielSroeife iß btr ©iann, btr bie <form „®cgenroatt®rißcnfum“ trfanb, jmctfelloS oon ber ©betlegung auSgcgangtn, baß tS eine gorm „ber ober beS (Segen/ roartS“ überpaupt ni©t gäbe, aifo au© fein ,,©cgcnroarlS©rißcntum“ geben bürfe. ®tcfc Aber/ tegung iß febo® „abmegig“: ®aS ©inbt/S gebürt überpaupt nf©t jum cinjelncn Seilmort, fonbern jum ffiortganjen; eS tß au© ni©t im engem Sinn grammatif®, fonbern auSf©ließIi© lauili® be/ grünbet unb lebigii© als ©bcrgangSIaut jmif®en ben bei einer ©ortfügung ancinanbcrttefenben Pauten ju Dcrßtptn. @8 iß barum für ba§ ©Inbc/S ganj g!ei®güttig, ob btr erße Stil ber 3ufam/ menfügung al§ mdnnli©cS ober fdffili©e8 ©ort ein (Senitfo* s pat ober aI8 mtibli®tS ©ort ni©t patjbcnn eS liegt gar fein ®cnttio4 oor. ffibenferoenig fommt ed irgenbmic barauf an, ob bet erße ©orttctl al§ Sinjapl ober ©leprjapl ju otrßtpen iß. ®a8 ©inbt/S pat oitlmepr überall Port fein ®afelnSre©t, roo tS infolge ber Iautli©cn ©tmegung, bic beim auSfprc©cn eines aus jroct ober mepr ©Ortern jufammengefegten ©ortgebtlbeS entßept, bem Spre©enbcn oon felbß über bie £ip/ pen fpringt. @8 peißt barum „rl©tig“: „®egenroart8®rißentum“ unb „©cglcrungSrat“, genau mit „©teftrijitdtlmerf“ unb „UnluetfitdtSßabt“, obroopl an bie ffibrftr, an bie gier ba8 /8 tritt, ein ©tnillD'S nlfgt fennen. „Hi©tlge8“ ®eutf© iß eben immer „natürtl©e8“ ®eutf®. ©a8 man in blcfcm gaüc au© au8 ben Srfcnntnlffcn unfrer ncutßen ppllofoppen begrünben fann: ®a8 ©anje iß mepr aI8 bie Summe ber Seile. ®er Seil „ffilcftrijfidt“ ober „Unioerfitdt“ pat fein /8, bie 3ufammcn/ fegung mit „ffietf“ ober „Siabt“ aber pat tS, metl jum (Sanken ßct8 au© bie ©bergdnge unb fo/ mtt bei fpra©tf©en (Scbilbcn bie ©bcrgangsiauie gepüren. (Stroiß ftnb mit btefen fteßßeüungcn bie ©epcimniffe bt8 ©fnbc/8 no© ni©t aUe aufgefpürt. auf eines btr rot©tigßen fet gier febo© gfngemicfen. Sn fällen, roo einem ämeigliebrtgcn ©ortgefügt opnt ©tnbt/8 no© ein brittcS ©ort oorgef©Iagtn roirb, muß unter beßimmten ©mßdnben }rolf©en ba8 jroette unb brüte ©lieb btr neuen ©Übung ba8 ©inbt/S treten, bann ndmli®, roenn bic beiben erßen ©lieber al8 ffiinpcitSbcgrlff bem brüten fflorfglieb gegenüber peroorgepoben roerben foüen. ®S peißt baper Sofmauer, aber friebpofSmauer; f autgefeg, aber ausIautSgcfeg; ©cltoctbrfi/ betung, aber aUctrotltSocrbrübctung; ©la©tffgcl, aber ®roßma©tSfigeI; 3ugottfepr, aber S©neU/ jugSoerfepr ufro. ®a8 ©inbt/8 bient gier offenbar btm Streben, unter ben brei an fi© glei©rocrtigen ©ortteilen eine ©litberung oorjunepmen unb bie ©ru®ßtllc ber 3ufammenfügung beutii© ju 18 ma©en. ®antbrn ma®en fi© frcfli©saplrci©e®lnroirfungentautli®erunbfa©ll®erartbemerf!t®, bie bie errodpnten ©efegmdßigfeiten bur©frcusen unb mitunter felbß aufjupeben f®eintn. So peißt e8 j. ©. abelSpcrtf©aft — aber Sdbelpertf®aft, pbeiperrf®aft. ©0® mtrfroürbigtr iß baS ©er/ pdltniS, baS in bejug auf baS ©inbe<8 }roii©cn ber Stabt „SnnSbrutf“ unb btr namengebenben „Snnbrütfe“ beßept. ©cibe ©amen erf©etnen uns al8 bic clnßg mbgli®en, „Snnbrutf“ unb„Snn8/ brütfe“ rodren un8 gdnjtl© unauSfpre®bar; offenbar aus rein lautli®en ©rünbtn. ®aju fommt, baß baS /8 im ©oriinncrn man©ma! au© baju bienen muß, eine ©ortjufammenfegung oon einer fonß glei©lautenben, aber 8/lofen ffiorlform ju unter(©eiben: eS iß bcfanntlt© ein ©ntcrfßlcb jroif®cn einem Panbmann unb einem Sanbsmann, jroff®en Sommcrjeit unb Scmmersjeit, 5rolf®en ©erbanbmitteln unb ©crbanbsmitteln, sroif®en <©orbgcf©i©len unb ©orb8gcf©i©ten, jroif©en ffiaffernot (= ©ot an ©afftr) unb fflaffcrSnot (= ©ot bur© ©affer.) ®a§ unbefangene Spra©/ gtfüpl pat in früherer Seif all biefe Spra®formcn ri©ttg unb tinpcitli© gcf©affcn unb hübet fit no© heute rf®t(g. ßrß ein an ft® oiellei©t erfrtuli®t8, aber oielfa© feplgeptnbcS ©a©bcnfcn pat biefe Sl®erpeit be8Spra©gtfüpl8 serßbrt unb fo ben saplreit^en„falftfjcn“formen oon heute ben ©oben bereitet. Sprcn auSgang napmen biefe unjroeifelpaft oon 3ufammcnfcgungtn mit einem roelb/ li©en erßen ©orttctl, an ben man fein 4 glaubte anpdngcn ju Bürfcn; trß oon ba aus iß bie ©or/ ßtüung oerßdnbli®, baß baS »8 im ©oriinncrn überpaupt fein 1ie©t pabr, roaS bann ju fo Übeln fflortoerfrüppelungen roie „©etriebrat“ obcr„®ef©dft}cit“ füprtt. ©cfonberS btoHig iß tabei, roenn baS gefpro©cne, lebtnblge ©inbe*8 in btm gef®ricbencn, papitrntn ©inbtßri© feinen ßrfag finbtn foß, roie in ,,©ufeum/£i®tfpicle“, „anroalt/Ctrcin“ ufro. ®amlt feil natürli® ni©(s'gcgcn ben ©inbt/ ßri© gefagt fein, btr fein gutes Sc®f pat unb namenfliffi bei Idngcrn 3ufammenfcgungen ftpr äroetfmdßig iß; bo© ein ®rfag be§ ©inbt/S fann er ni©t fein, unb man f©rcib( Paper au© mit ©inbtßri© ri©tig nur: ,,©ufeums/£i©ffpiele“. So bleibt alfo In bitftr oft bcganbeltcn$ragcbcr©cfSpcit legterS©Iuß:©an fegt unbefümmett um ucrmcintli©c grammatif®e ober fonßige Sinberniffe überall Port baS ©inbt/S, roo tS einem im natürli©en $luß ber Bebe non felbß über bie Sippen fpringt. ©croiß fann man In beranroenbung beS ©inbt/S au© ju roeit gegen, unb einzelne bcutfdje Stämme, namtntli© bie ESßtrrelßcr, finb biefer ©efapr nf©t immer entgangen. ®cnno© palte man fi©,roo immer ein 3roclfel über bie 3n/ rotnbung beS ©Inbe/S auffau©en foUtc, an bie obige Segel; bann roirb man bie tüdif©c ftallc unb Fußangel, bic baS /S Im düortfnncrn mepr f®cfnbar alS roaprpaft für ben patmlofcn ©anberer bilbet, am eptßcn umgeptn unb (ebenfalls fo offenbare Spra©grcuct, roie fit in ben eingangs an/ geführten ©ortformtn unfre peutige 6pra©c oerunjftren, mit 6f©crpe(t oermetben.' <Oerf^itbene§ Ritf®. ®aS inSuitßbingcn jur©tjei®nung uon etroaS ©linbctroertfgcm pdufigangeroanbte©ort Kitf® iß trß im legten ©icrtcl beS otrgangtnen gaptpunbtriS aufgefrmmen; opnt 3rotlfel pdngt eS mit unferm ©ort Sfijje unb btm tnglff©tn „sketA" jufammen. ^erbinanb3otnariu§, Perocr/ bitnßüollc Herausgeber beS „KunßroartS“, bcri©tct über bie ®ntßepung PieftS au8btutfS:„3u/ fdbig rotiß i© aus eigener ffitfaprung no© re©t beutii®, roie baS ©ort auflam. Sm anfang Per a®tjfger gaprt roar’S, unb in ©lün® cn. ®fe Runßpdnbltr ßbberten Port mit ßngldnbcrn unb amtrlfanerit bic aiclierS unb ©ilberldbtn Pur®, ©er ni®t nie! branrotnbtn rootlie, ücrlangte eint Sfijje, eine .sketdi'. ®ie analer un(trf®itbtn Paper ;rcei ©ilbergrupptn:,©über 1 , in benen ept/ li®e arbeit ßetfte, unb bic btfftr bejaplt rourten — unb ,Kitf©c‘, für bie man rocnlg befant. 8m ®ngli(®/Hßrtn roaren unfre analer unb bic ©ün©tnerfänblet ni©t ftpr ßarf. ®er ©egriff Stijje fptelte balb faunt no® mit: Kitf© roar eben, roaS man lei©t utrfaufen tonnte; baS pat btm ©ort Sinn unb ©cfgcf©mmf gegeben, nf©f baS Slijjenpaftc — ber analer roirb nie eine gute Sfijst einen Kitf© nennen, aber au© ni©f baS Sßßliße iß btm analer f®on,Kilf©‘ — baS Süßli©e iß eben füßli© — ,unb au© nld)t baS ©eraltete. Kitf®ig iß btm Künßlcr’ein ©ilb, baS btm breiteßen publlfumSgcfßmatf entfpri®< unb glef®jeitfg Ici®te ©erfaufsroare iß.“ — ©it ©orlicbe mißbrau©t aüetbingS (egt bic gerate pctrf©tnbc Kunßri®tung baS ©ort Kitf®, um biejenfgen alS mütber/ roertfge ©iftiSfbnntr pinjußtDtn, bie man oBlBß. ©tnn eS au® in ben ®ntroi©lmgSßufcn ber bin benbtn Kunß ßetS fo geroefen iß, baß bie na®bringenbe®cneration bie alten, einer anbtrn Kunß/ 19
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