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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 14.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-19.1922
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192200000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19220000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19220000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 8, August
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Autor
- Links
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^ragcfaftcn Anfrage: Silber ben ©aß: „©äßlbar ift febe Perfon, bie bas 20. £ebensjaßr erreidp bat unö bcutfd)er Heidisangebörigcr ift" ßerrfdit Wer Pteinungsocrfdyebenßeit. (Einige be= bangten, es nhiffe „beutfeße Heid)oangeßörige" beißen. 3dt forrigferte „... fcbcc ... gcr", roas rooßl rid)tig ift. 31. J., moöbo. Olnttoorf: Der Seßlet liegt fdion in ber fcßlecßten ©aßbilbung; er märe lefd)t abjuftcllcn, roenn man entroeber fagte: „©äßlbar ift (ebe reießsangeßorige (ober: bem Oeutfdjen Heid) angeßörige) Perfon ..." unb ben ©aß hinter „bat” abfdpöffe, ober roenn man ben ©d)luß bes ©aßes änbertc: „... unb bem Deutfcßen Heidi angeßort”. lleßinen mir aber ben fd)led)t gebilbeten ©aß als gegeben, fo ift „beutfdicr Hetd)oangel)örigcr" entfeßieben oorj 1131'eben. Sei bem oorroaltenben männlichen ©eift in ber bcutfdjen ©prad)e bot nur bie männlid)e Sorm bie Straft, beibe ©cfd)led)ter 3U umfaffen. ©fr to'nnen baßer jur Hot oon Perfonen beiberief ©efdiledjts mohl fagen: febe Perfon (b. ß. jeber) ift Ptagbeburger Sürger, preußi» fdicr Staatsangehöriger, ein guter ©osialbcmofrot; bagegen niemals: ©agbeburger 3ür= gerin, preußifeße Staatsangehörige, eine gute ©ojialbemotratin, meil eben barunter nur roeiblid)e perfonen oerftanben merben. 2lnfrage: 3n unfrer Jlnftalt mürbe ln ©teinbruct eine ©efd)äftsörucffad)e bergeftellt, in ber bas ©ort £itßograpßie: „£itografie” graoiert mürbe, ebenfo anftatt ©elepßon: „Telefon”, ©fr gerieten borüber in ©treit, ba nadi meiner 5lnfid)t Srembroö'rter nidjt oerbeutfdit merben tonnen. Pon ber ©efdwftsleitung mürbe mir febodi erflärt, baß eine Stonferenj ftattgefunben habe, in ber biefc ©direibungen befdiloffen mürben, ebenfo audi: Sotografie, ©ypografie ufro. Sitte um Slusfunft über biefc Jlngelegenßcit. 1. e., ©. (38i;men) 2lnttoort: Oti Deutfdpanb unb ben beutfd)fprad)igen £anbern ift ein Sefdpuß, baß fortan Sotografie, £itografie, (Telefon, (Typografie ufm. 311 fdjreiben unb 311 btuefen fei, oon einer für bie beutfdic Hcditfdjreibung irgenbroic maßgebenben fiörperfdjaft nidit gefaßt morben. Oie Wer bin unb roieber angutreffenben 6d)reibungen Sotografie unb (Telefon finb ©igeti» bröteleien eingelner Perfonen, befonbers unter ben Saufleutcn. ©ie mir miffen, ift allcr= bings in ber bößmifeben Schreibung ber (Erfaß oon pb burdi f unb ber ©egfall bes ß nad) t bei ben aus bem ©ried)ifd)cn gebilbeten ©örtern burd)gefüßrt. ©enn bie betreffenbe Drucffad)e aber in beutfdicr ©prad)e gebalten mar, fo mar bafür aud) bie bcutf<b c Hecßtfcßreibung an3umenben, alfo: £itßograpßie, ©elepßon ufm. Olnftage: 3n einem ©erf (Hegimcntsgefcßicßtc) beißt es: „Das Hegtment befoßl fofortigen ©egenftoß gegen bie ©d)aii3e unb beten Hücfgeroinnung.” Oft hier „befoßl" neben „be= fobl" suläffig? 3i. irincf). Olnttoort: Pein! iflur „befabl” ift ridjtig. ainfrage: „©inb ©ie bo(b rubig!” ober: „©eien ©ie boeb rußig!” lüic ift es rid)tig? 3.0., blntmort: „©eien ©ic bod)rubig!” ift bie richtig gebilbete Sefel)lsform, entfpred)cnb ber Ou3form: „©ei bod) rubig!” 3n ber nadiläffigen Pmgangsfpracßc hört man leibet häufig genug bas falfd)e „©inb ©ic bod) rubig!”; ©enfeßen mit einigem ©pradigcfübl abmen fo roas nfd)t naeß. Anfrage: ©erben bei gefperrtem Jlntiquafaß bie £igaturen d) unb cf aud) fpatiierf, 3.S. Recht, Stück, ober muß man Recht, Stück feßen? ©.et., Snob. 2lntmort: 3m gefperrten Hntiquafaß merben bie £igaturen in ber Hegel fpatiiert. Rurjc Olnttooctcn: 51. S. in n. Oer normenausfebuß für bas grapl)ifd)e ©emetbe bat fid) geirrt; bas (Einbeitsforrcfturmurter im Dubcn ift nidit 00m PbcrforretiorHcinecte, fonbern oon ber jcntralfommiffion ber Storreftoren aufgeftellt. - ©. H. in S. Uhr empfehlen Oßtien für 3I)rcn ifroect bie beutfeße ©rammatif oon Prof. Dr. (Otto £yon, 311 be3ießen 00m Sil= bungsoerbanb bet Oeutfd)en Sucßbructer (Preis 3.3.13 Start). ^ncfymittcifungen fuc 6k Öcutfriicn Rorccftoccn fjcrauögcgc&cn Oon öcc ^cnttolfommiffion öcc Rocceftorcn SJcutfcfjlanöö Ootfißenöcr: 2lrtur ©ram«, Berlin £ 34, ©ipöftraßc Pr. 12, üorn 3 Steppen rcd)ts^=^ Ocrantmortlicf)cc ©fjriftlcitcr: Sricflricf) ©berußet, ßcrlin»ncufölln, Bcrgftrajic Pr. 7d'77 * 21ugujti922 * Öicr3cl)ntcr ^a^cflang * Hummct s t)cr mdnnltd)ß cBcift in 6er @prad)e ©s ift eine burd)aus männliche itraft, bie bie ©praeße in ißrem ©erben beftimmt ßat. Ptänner finb am ©erte gemefen, fe meiter mir bie ©prad)c surüdocrfolgen, beffo einfeitiger, befto ungerediter gegen bie ^rau, roie profeffor Hlfreb ©oße in feiner Srofcßüre „©ege bes ©elftes in ber ©prad)e" nad)meift. 3ebermann - bas ©ort enthält fd)on ein ©tücf ber fprad)lid)en Jrauenfrage, um bie es fieß ßier banbeit: e3 umfdjließt (eben unb febe, JTlann unbjrau, unb bodi ift ber Husbrud nur oom Pfanne genommen. £tnb mie mit „febermann'', fo ließt es mit oielen anbernHusbrüctcn: man, männiglicß, femanb, niemanb - fie alle maßen fid) fficltung an aud) für bie grauen, auf bie fie bod) in feiner ©eife Hüctficßt neßmen. Da alle biefe ©Örter 3U einet 3eit entftanben finb, als Ptann nod) allgemein „©enfeß” bebeutete, fo ßat bie Ptännermelt biefes roteßtige ©runbroort auf ißre ©eite ge= Sogen, oßnc ber 5rau Haum 31t geben, ben Sopf aus ber ©d)linge ?u sieben. Die Stauen felbft finb gesmungen, ©Örter 3U gebrauchen, in benen ißnen berart £lnred)t gefeßießt. „Das übermannt mieß fo", fagt ©retd)en in ©oetßes „Sauft”. ,,©ir finb nid)t immer Qcrr oon Stimmungen, bie fommen, roanbeln, geßn”, flagt^ero in ©rillparsers (Trauer» fpiel „Des Pteeres unb ber £iebc ©eilen”. Om Heicßstagc ßat ein Hbgeorbneter erflärt, baß „imRriege bieSrau bureßaus ißren Ptann geftanben ßabe". 2lber aud) roenn bie Stau nad) eigener ©aßl bie ©orte feßt, fann fie nid)t umbin, 3U äßnlicßen Husbrücten 311 greifen, ©enn bie 6d)aufpielerin felbft ben (Spielplan oerfaßte, fie müßte bod) barauf feßen: „Sräulein P. als ©oft.” 3n Hebensarten unb geflügelten ©orten ift bie männliche ©eite Diel beffer bebaeßt als bie roeibltcße: ein ganser ©ann; ein ganser f?erl; bret ©ann ßoeß; ein ©ann, ein ©ort; ber braoe Ptann benft an fid) felbft suleßt - roas fann biefen ©en= bungeti oon ber anbern ©eite gegenübergeftellt merben? „©ännlicß", „mannhaft" ift ein £ob, „metbifeß” roirb oßne oicl ilmftänbe sum Cabcl. ©an fprid)t oom „alten 2lbain", aber nid)t oon ber „alten ©oa”, obmoßl bie biblifd)e ©d)6'pfungsgefcßid)te bersmeiten 3il= bting biefelbc 3ered)tigung gäbe mie ber elften, ©ag aud) im leßten Salle ber ©eroinn auf feiten bes Ptannes gtncifelßaft fein, im gansen fießt man bod), baß faßrtaufenbelang oor= miegenb ©änner bie 6prad)c gebilbet unb baß fie bie jfeit benußt ßaben, um fid) grünb» ließ in Porteil 3U feßen. ©an fagt: „3<ß geße ju ©bners” (urfprünglicß: ^su ©bners ^aufe” ober „3U ©bners 2ln= gehörigen"), unb biefe ©enbung ift aueß bann möglich, roenn bie Ssmilic ©bner nur aus einer ©itroe unb ißren (Töchtern befteßt. On bem ©aßc: „©eier ßat bas behauptet” ift ©eiet ftets ein ©ann. Sfltemanb roirb fagen: „Sei ©bner=©f<ßenbacß fteßt...”, menn er bie Did)terin meint. „Die Hbßanblung oon itrug” ift eine 2lbßanblung oon einem, nid)t einer ßtug. ©an fprießt oon Sismarcf, oon £utßer fd)led)tßin, aber man muß oon ber
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