wählt und im allgemeinen darauf verzichtet wurde, aus allgemeinen An gaben deduktiv die sich bietenden Schlüsse zu ziehen. Die eine Methode ging vorzugsweise vom gegebenen forstlichenTatbe- stand eines bäuerlichen Waldkomplexes aus. In Form einer den besonderen Verhältnissen angepaßten ungefähren Forsteinrichtungserhebung wur den Waldbesitzflächen, Betriebs- und Holzarten, Altersklassen, Zuwachs und Erträge festgestellt. Hinsichtlich des Alters und der Holzertragsleistungen hatten genaue Erhebungen typischer Probeflächen die notwendigen Unter lagen zu liefern. Dieses Verfahren, wie es vorwiegend insbesondere in den Tharandter Arbeiten Kießling, Müller und Erlbeck, in der Ebers- walder Arbeit über Schönfeld und auch bei Mascher-Hann.-Münden angewendet wurde, hat zweifelsohne den Vorzug, daß es im allgemeinen einwandfreie, genaue Unterlagen liefert, um den gegenwärtigen Tat bestand und die Möglichkeiten der künftigen Ertragssteigerung zu be urteilen. Der Nachteil, der insbesondere bei größeren Erhebungen auf- treten würde, ist der Arbeitsaufwand. DaS andere Verfahren ging von der Seite der waldbesitzenden Bauern aus an das Kleinwaldproblem heran. Durch Befragen der Bürgermeister und waldbesitzenden Bauern sowie durch örtlichen Augen schein, wurde das erforderliche Material über die Waldbesitzverhältniffe sowie über die Leistungen des Waldes i. a., insbesondere für die Landwirt schaft, festgestellt. Anwendung fand diese Methode vorwiegend z. B. bei den Arbeiten Liebmann-Tharandt, Ferst-München, sowie vorwiegend bei der Münchner Reichsberufswettkampfarbeit der Dt. Studentenschaft über die bayer. Ostmark. Der Vorteil dieser Arbeitsgestaltung liegt in der besonderen Erfassung der betriebswirtschaftlichen Verflechtung von Land- und Forstwirtschaft, der Nachteil in der häufigen Ungenauigkeit oder Lückenhaftigkeit der von bäuerlicher Seite übermittelten Angaben, da z. B. über Erträge usw. meist keine genauen Aufzeichnungen vorhanden sind. Selbstverständlich wurden bei diesem, wie bei dem anderen Verfahre» nach Möglichkeit auch die örtlichen Statistiken der Gemeinden, der Finanz ämter oder der Bezirksförster des Reichsnährstandes verwendet. Am zweckmäßigsten ist es wohl, wenn bei den örtlichen Kleinwaldunter suchungen beide Verfahren gleichzeitig angewendet, wenn also örtliche genaue Walderhebungen mit der persönlichen Befragung der bäuerlichen Waldbesitzer, der Verwendung aller örtlichen Statistiken und sonstigen Versuchen, ein umfassendes Bild der Beziehungen zwischen Wald und Bauernhof zu gewinnen, verbunden werden. Dies ist bei verschiedenen der oben erwähnten Arbeiten der Fall, wobei lediglich das eine oder andere