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Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Titel
- Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Autor
- Wilhelm, Felix
- Verleger
- Bautzener Tageblatt
- Erscheinungsort
- Bautzen
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- 27 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 882-12
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149049333
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514904933
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514904933
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514904933
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Oberlausitzer Heimatstudien ; 12
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deren Abbruch, zugleich auch für deu Abbruch des Wendischen Tores, uni deu Platz räumlich besser ausnutzcn zu können. Der Bauschutt ivurde zur Aufhöbuug und Einebnung des Platzes, die Steine zum Bau der Ufermauern, eines Abzugskanals und zum Baue selbst verwendet. (Neu. V. Lit. II. I 0 dl 2 Vvl. I und II.l Als 1833 der Abbruch der Mauern erfolgte, wurde die erste Bresche in deu eineugeuden Maucrgürtel gelegt. Wie die Bienen an einem warmen Frühlingstage aus dem Fluglvche des Stuckes, so schwärmten die Kinder aus den engen Gassen auf deu lichten, freigewordeuen Platz binaus und tummeltcu sich zu jeder Tages zeit aus den Schutt- und Steinhaufen, so datz die beiden Stadt- vvlizisten Müblpfort und Hübel ihre liebe Not hatten, Unglück zu verhüten. iBl. 125.) Als dann am 20. März 1834 der Grund stein zu dem neuen Bürgerschulgcbäude gelegt wurde, sagte Stadt rat Dr. Klien in seiner Weiberede: „Was die kriegerische Hand unserer Altvordern zu ihrem Schutze erbaut, das haben zur Ge winnung des erforderlichen Raumes wir mit friedlicher Hand niedergerissen, dah des Dichters Wort: Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen, sich auch bei uns bewähre" iBl. 128.l Der Bau war aus 17 111 Taler veranschlagt und wurde von Maurermeister Menzel und Zimmermeister Zwiesel ausacfiibrt. (Bl. 93.) Von dcui Zwinger zwischen dem Wendischen und Schiilertor e mit seiner B astei am Gickelsbcrac ivergl. Bild 4) ist in den Natsakten am wenigsten zu finden. (Rep. V. Lit. II I. ei 10. 1843.) Durch weite Gärten von den Häusern an der Wendischen Strabc getrennt, führten sic ein verträumtes, wenig beachtetes Dasein, bis es beim Bau derKasernc auch hier lebendig wurde. Das Kal. Ministerium hatte im Jahre 1842 den Stadtrat ersucht, einen zum Bau einer Kaserne geeigneten Platz vorzuschlageu. Der Stadtrat bot das damals neu erbaute große Baumeister Scidlcrsche Haus an der Ecke Seminarstratze- Kornmarkt, in dem auch ein Teil des Militärs bereits untcr- gebracht war, als Kaserne an, empfing aber eine» ablehnenden Bescheid und schlug »uu den Platz zwischen Schülertor und Wen dischen Tor vor, der als geeignet angenommen wurde. lNev. V. II. 8 ck IN Bol. 1-1V.) Das Wendische Tor war 1842 bereits, wie wir gesehen haben, beim Schnlbauc abgetragen worden, und nun folgte der Abbruch der Bastei am Gickelsberg« und der Mauer bis zum Schülertorc, die noch so fest waren, das, sic mit Pulver gesprengt werden mutzten <Bl. 7), ferner die Einebnung des Schülcrwalles und -grabens und die Herstellung eines geräumigen, ebenen Platzes bis zur Allee, wozu man eine hohe Ufermauer errichten mutzte. Ungefähr in die Mitte des Aufstellungspiaves westlich der Kaserne bis fast an die Stratzengrenze war ehedem die Bastei am Gickels berge vorgebaut gewesen. Sic war ein drei geschossiger Rundturm mit Kuppeldach CI. Bl. 29) von 10,2 Meter Durchmesser, der durch ein 37,3 Meter langes und 5,0 Meter breites Langhaus mit der Zwingcrmauer in Verbindung stand. lBl. 52 und 131.) Zwischen dem Aufstelluiigsvlatze an der Kaserne und dem Sckülertore blieb nach Abbruch der Befestigungs anlagen ein wüster Platz von 0434 Quadrat-Ellen Grütze liegen. Diesen erwarb die „Braukommune", das ist die Gesamtheit der Biereigner der Stadt, zur Erbauung eines gemeinschaftlichen B rau- und Malzbauses zum Preise von 5 Taler für die Quadratrute. (Bl. 16 > Die Anlieger, Töpfermeister Beeg und Gen., erhoben zwar Einspruch gegen den Bau des Brauhauses an dieser Stelle, indem sie auf die zu erwartende Rutzbelästigung binwiesen — denn, nachdem die Eisenbahn gebaut sei. werde man wahrscheinlich auch mit Steinkohlen beizen —, ferner auf die ver mehrte Feucrsgcsnhr. den Lärm u. a., und erboten sich, den Bau grund zu einen um 50 Taler höheren Preise zu kaufen, wurden aber vom Rate und auch von der Kal Süchs. Kreisdirektion ab gewiesen. iBl. 43 am 8. Januar 1845.) Aber allmählich sahen die Biereigner doch ein, datz der Einspruch berechtigt war, zu mal sich auch der Bauplatz als zu klein, zu uneben uns zur An lage von Kellern als ungeeignet erwies. Deshalb beschlossen sie auf ihrer Hauptversammlung am 9. Dezember 1845, von dem Kaufe zurückzutrete» und das Müllersche Feld vor dem Aeutzeren Lauentorc zu erwerben, wo dann auch das Brauhaus erbaut wurde. Auf dem Platze am Schülertore aber erbauten die Brüder Otto und Eduard Weigang eine lithographische Anstalt, da er ihrem Stammhause gegenüber lag. Später wurde dieser Bau zur Lehmannschen Weizenmühle erweitert, die am 23. De zember 1927 niederbrannte. Der N i k o l a i z w i n g e r, zwischen Schüler- und Nikolai tor, früher fälschlich Fenergasse genannt, ist in seinem Verlause zwar noch vorhanden, aber dadurch wesentlich verschmälert wor den, datz der Stadtrat im Jahre 1831 den Hausbesitzern der Fleiscberaasse einen Streifen des Zwingergeländes zur Verbreite rung ihrer Gärten abgetreten hat. Die Ufermauer an der Stadt seite längs des Zwingers ist also nicht die innere Stadtmauer: diese tritt nur noch am ehemaligen Torhttterhause, jetzt Nr. 3, etwas zu Tage. Die Zwingcrmauer ist bis auf 1 Meter Höbe ab getragen und mit Platten abgedeckt, die Fahrbahn aber wesentlich aufgehöbt worden. In den Jahren 1503—1500 wurde die Gerb erb astet als letztes, aber stärkstes Bollwerk erbaut, ein fünf geschossiger Rundturm mit Kegeldach und vielen „Kanonenlöchern" in den unten 3X>, oben 2!^ Meter starken Mauern. Ein ein stöckiges Beibaus verbindet ihn mit dem Zwinger. „Wohl konnte der Erbauer nicht ahnen", heitzt cs in der Denkschrift, die im Jahre 1811 in den Knopf der Bastei eingelegt wurde, „dah durch furchtbare Anwendung des damals noch nicht ganz gewöhnlichen und im Verhältnis mit dem jetzigen Geschütz unausgebildeten Feuergewchrs dieser Bau in Ansehung des beabsichtigte» Zweckes ganz nutzlos sein werde." (V. II. ^ o 4 Bl. 49.) In den Kriegs jahren 1020 und 1039 ivurde sie arg zerstört und erst 1703 wieder ausgebessert und neu einacdcckt. Sic hat eine sehr wechselvollc Verwendung erfahren. In dem Pestiabre 1559 wurden in ihr die Kranken untergcbrncht, und sic hieb deshalb die Siecbenbastei. Ais dann die sonntäglichen Büchsen- und Armbrustschießen im Nikolaizwinaer abgehalteu wurden, bot sie den Bürgern dabei Unterkunft und erhielt den Namen Schützenbastei. 1770 wurde in ihr eine Sommerwohnung für ein Ratsmitglieb eingerichtet, in dem man größere Fenster ausbrach und den Zwinger mit Bäumen bepflanzte. Im Jahre 1817 brachte der Bürgermeister Starke zu den Akten, datz die Bastei im letzten Kriege ganz mit Soldaten und Pferden, sogar mit einer Kanone belegt wurde, dabei alle Fenster herausgeristen worden und sie zu einer Retirade (Zu flucht) bei großer Sommerhitze unbrauchbar geworden, weil auch die im Zwinger zur Nutznießung gepflanzten Pflaumenbäume umgebrochen worden seien. (Rep. V. Lit. II. 8 e 3 Bl. 1.) In den Jahren 1888 bis 1800 diente sie den Schillern des Gymna siums und des Seminars, sowie dem Turnvereine als Turnhalle, dann war sie Budenschuppen und ist beute zu einer ideal schönen
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