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Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Titel
- Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt Bautzen und die Gründe für ihren teilweisen Abbruch
- Autor
- Wilhelm, Felix
- Verleger
- Bautzener Tageblatt
- Erscheinungsort
- Bautzen
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Umfang
- 27 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 882-12
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Vergriffene Werke 1.0
- Rechteinformation Vergriffene Werke
- Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT (§ 51 VGG)
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id5149049333
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id514904933
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-514904933
- SLUB-Katalog (PPN)
- 514904933
- Sammlungen
- Vergriffene Werke
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Oberlausitzer Heimatstudien ; 12
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Stadtrate gingen dir Ansichten sehr auseinander. Stadtrat Dr. Klien hielt in seinem Votum vr»n 4. Funi 1836 (Bl. 54) die Ab tragung des Neichentores nicht für rötlich, denn die Stadt werde dem Sturme noch mehr ausgeseht. wie die Abtragung des Lauen tores schon zeige, wo Menschen und leichte Wagen vom Sturme schon umgeworfen worden seien und die Besitzer der Gewölbe sich vor Staub und Schmutz kaum zu schützen vermöchten. Das Bürnerscbulgebäude werde dem Sturme völlig vreisgcgeben sein, wen» er sich am Neichentore nicht mehr brechen könne, seien doch jetzt schon Schulkinder vom Sturme umgerissen und fortgetragen worden. Die Abtragung sei auch nickt nötig, es genüge ein Herausreitzen der mittleren Scheidewand und ein Erweitern der Torbögen, da sich ein Unfall noch niemals zngetragen habe. Sie sei sür die Kämmereikasse nickt nützlich, da ein Kostenaufwand von ungefähr 2500 Talern entstehe, auch die Standgelder der Trödler in Höbe von jährlich 18 Taler 12 Groschen wegfielen. <Bl. 61.» Nach Vollendung der jetzigen Industrieschule im Jahre 1886 dankte die Bürgerschaft in einem mit vielen Unterschriften ver sehenen Schreiben Herr» Stadtrat Klien für sein rastloses Streben, „auf den Trümmern einer streitbaren Vorzeit eine Quelle des Frie dens begründet und aus der Asche einen Phönix entlockt zu haben", und bat um seine Zustimmung zur Niederlegung des Zwingers am Reichentore, „der düster und drohend sich der gegenwärtigen lich ten Freiheit entgegenstelle, als »volle er dem kühnen Aufschwünge der ersteren begegnen". (Bl. 21.) Die Verhandlungen über die Kosten des Abbruches zogen sich bis zum Jahre 1837 hin. Bau meister Tendier übernahm den Abbruch für 50 Taler bei Uebcr- lassung der Materialien ans eigene Rechnung. Die östliche und westliche Seite des ersten Tores unter der Kantorwobnung wur de» ganz ansgcbrochen, wobei gewisse Raume dieser Wohnung, so wie der alte Stadtmauergang beseitigt werden muhten, und das Tor wurde in einer Breite von 15 Ellen mit Ziegeln rund ein- Bild 15. Stadtrat Zwiesel aber war der Ansicht, dah „durch die inzwischen eingetretenc Postexpcdition »Eilpost) und besonders durch die Er richtung der Zollniederlage lim Gewandhauses sich das Bedürfnis eines erweiterten und gefahrloseren Zuganges von Tag zu Tag dringender berausstelle, da es allerwege nur zu begründet sei, datz das Reichentor mit langgespanntem Fuhrwerk wegen der schiefen Einfahrt und des schwierigen Gelenkes von nutzen und den Win dungen im Innern bei einigermaßen schwerer Ladung nicht ohne große Schwierigkeit zu passieren sei. Jeder Unbefangene werde deshalb den Wunsch teilen, daß diese Uebelstände beseitigt und durch Erweiterung der Tore die Passage erleichtert werde. Wenn er sich auch mit einer Erweiterung der Torbögen von 6 Ellen 5 Zoll ans 7^i Ellen und Ntederlegung der Quermauer durch Aus- brecbcn des ltnken Tteingewändes einverstanden erklären könne, so setze er sich doch sür den Antrag des Herrn Holtscb ein, wenn bei Abtragung des Rondells und der Stadtmauern das Wohnhaus, das an diese angebant fei, davon nicht ausgeschlossen werde, denn es werde mit seiner Dungstätte, die durch Pallisaden eingeschlossen sei, einen so üblen Anblick bieten, datz diese Maßnahme von einem großen Teile des einheimischen und fremden Publikums einer scharfen Kritik unterworfen werden dürste, zumal dieser Anblick i» einem der anmutigsten Stadtteile sich darstellen dürfte. (Bl. 11 und 12.) Der Antrag aber auf Erhaltung des über dem äußeren Tore bcsindlichcn Standbildes Rudolfs 11. verdiene gewiß vor- sorgliche Beachtung, da dies ein Kunstwerk der Vorzeit sei." <Bl. 14.) Nachdem Maurermeister Sevdler sich in seinem Gut achten vom 20. März 1834 »BI 15» gleichsalls für den Abbruch ausgesprochen hatte, beschlossen Rat und Stadtverordnete lseit 1834 revidierte Städteordnung» demgemäß. <Rs. VI 215 Bl. 17 und 19): doch unterblieb die Ausführung des Beschlusses zunächst noch Sendlers Vorschlag, eine Verkaufsstelle für die Trödler, in die auch das Spritzen- und Leit»rhaus, soivic der Wasscrtroa ein- bezogcn würden, an der Nordseite des Platzes zu erbauen, fand keine Zustimmung. »Bl. 15.) Die Bürgerschaft war für den Abbruch. gewölbt. (Bl. 92.) Der Stadtverordnete Advokat Höckner hatte zwar beantragt, den Teil der Kantorwobnung über dem Tore auch abzubrechrn und zwei Schwibbogen vom Turme nach dem Kanto- rate zu führen, aber glücklicherweise scheiterte dieser Antrag an den givtzen Kosten. lBl. 81 und 117) Das südliche Scbnltor iin Klügelgebäude des Kantorates ivurde vermauert und in der einstigen Durchfahrt ein Verkaufs raum eingerichtet. Das Standbild König Rudolfs, das man in de» Zimmecbof gebracht hatte, wurde auf das Gutachten des Zeichenlehrers Herrn von Gersbeim bin durch den Bildhauer Förster für 80 Taler wieder instand gesetzt und an dem Reichen turme befestigt. Das Spritzenhaus ließ man stehen, das Leiter baus aber verlegte man in das Neugätzchen und den Wassertrog an das Kreuz bei der Kirche „Zu unserer lieben Frau". <Bl. 107.) Der neue Zugang zum Reickentore sollte mit 2 Reihe» Akazien bepflanzt, und Seitenwege, „wo die Fußgänger vor dem Fuhrwerke Zuflucht suchen können", sollten angelegt werden. (D. 120.» Dazu aber war nötig, daß Kantor Löschte einen 4 Ellen breiten Streife» von seinem Garten bergab. Darob entbrannte der Streit, der schon seit niebreren Jahren zwischen dem Rate und dem Gnwnasialkollegium um die Lehrergärten bestand worüber noch einiges zu sagen sein wird, von neuem. Löschte beruhigte sich endlich mit einer jährlichen Abfindungssumme von 12 Talern und einer einmaligen Entschädigung von 10 Talern für seine Früh beete, Wcinstöcke und Pfirsichbäume. lBl. 141—144.) Die Straße wurde nun neu gepflastert, den Ablauf des Wassers aber beschloß man, „nicht in einen unterirdischen Kanal z» leiten, sondern das erforderliche Gerinne zu Tage nach dem geeigneten Gefälle zu führen". (Bl 107.) Erst im Jahre 1851 war die Bcräumung des Platzes völlig beendet. lD. Bl. 115.) Die Lchrcrgärtc». Zwischen dem alten Gvmnasium in der „Bastei bei den Tuch machern" und dem Reickentore zog sich 1834 noch der innere Stadt wall bin. Den äußeren Wallgraben hatte man, da er „seinem
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