14 II. Wie fanden die Ansiedler den Boden des Bezirks bei der Besiedelung? Parthe, Pleiße, Lentzsch, Lützschena, Lausen, die bereits oben erwähnt wurden, kennzeichnen ihn als Sninpfland. Auch Plösitz und Plösen von plasioa Teich, Sumpf, deuten ans sumpfiges Gelände. Möckern hat seine Wurzel in mollrina Bruch, moorige Niederung. Bei Lausen liegt die Lautschke, eine auf Inea Sumpfwiese sich gründende Form. Die letzte Bezeichnung ist insofern interessant als der Flurname sich im Ortsnamen wiederholt und dadurch die Deutung bestätigt. Gegenstücke dazu sind die Biele und Bölitz, die Göltzschge und Göltzscheu. Auch in der deutschen Epoche wies der Bezirk noch viele Sumpfstellen auf. So ist der Brühl in Leipzig ursprünglich morastiges Gebiet. Bei Connewitz liegt der Ritterwerder, d. h. ein dem Ritter Georg Pflug in Leipzig gehöriges, aus dem Wasser ragendes Stück Land, ein cvsricln, wie es noch in Kaiserswert erhalten ist. Bei Dreiskau gibt es ein Flurstück namens Brückreis, d. h. Sumpfwald. Burg hausen und Rödgen haben Sumpfwiesen. Bei Großdölzig liegt der Bösewickengrnnd, Rüben hat nasse Wiesen, Grvßdölzig Saner- wiesen, Plaußig einen Vinseugrund, Zweinaundorf einen tiefen und nassen Grund. An den bewaldeten Stellen fielen, wie die wendischen Flur- und Ortsnamen zeigten, Eschen, Erlen und Eichen ins Auge. Ergänzt wird das Bild durch die deutschen Formen, „der Ellrich" bei Dösen, „die Ellern" im Parke von Zweinaundorf. Leipzig erinnert an lipg,^ die Linde. Des Nadel waldes ist fast gar nicht gedacht, möglich, daß der Kauitsch bei Großdölzig auf Kiefernwald deutet. Im allgemeinen hat in unserer Breite das schnell reifende Weiche Holz erst später Eingang gefunden. Man ergänzte aus Nützlichkeitsgründen die gelichteten Laubwälder durch Anpslanzen der Kiefer und Fichte. Daß hier und da auch strauchiger Niederwald den Boden bedeckte, beweisen der Hilsenberg