abgesehen von der Allmende, die Flure» der Herren denen der Banern gegenüber. „Hofe" und „Herren" sind die Attribute, die jene aus der Masse herausheben. Es gibt Herreuwiesen bei Rüben, einen Herrengarten bei Zwenkau, einen Hofegarteu bei Rödgen, Als der Burgmann seinen Besitz antrat, da standen ihm die auf seinem Svldlande ansässigen Smurden als Arbeitskräfte zur Ver fügung. Im Bezirk ist die Erinnerung an die alte Form, die hie und da in „Schmortenhufe" auftaucht, verschwunden. Etwas von dem alten Abhängigkeitsverhältnisse hat sich in den Dreschern erhalten, die noch heute durch Darbietung von Ackerland und Wohnung an den Hof gefesselt sind. Die Drescherwiese» bei Connewitz sind ein Rest solcher Entschädigung. Als zweiter Nutznießer kommt die Gemeinde in Betracht. Der größte Teil der Allmende diente der Hutung. Auch der Wald war Viehtrift So ist Harth ursprünglich ---- Weidewald. In der Regel wurde zu Pfingsten mit dem Austriebe begonnen, daher begegnen wir noch jetzt bei Leipzig, Gohlis, Leutzsch und Großdölzig der Pfingstweide oder der Pfingstwiese. Mausitz hat eine Jvhannisweide. Auf der Dorfwiese versammelte sich die Ge meinde zum Volksfeste. Das Vogelschießen der Leipziger Schützengilde fand auf der Pfingstweide statt. In der Regel gönnte man im Mittelalter auch Pferden und Schweinen den Genuß einer freien Weide, daher der Füllenwinkel bei Rüben, die Füllcnweidenwiese» zu Connewitz, die Sauenden zu Sellerhausen, die Saulache zu Großdölzig, die Sauweide zu Leipzig, die sich vor dem Peterstor bei der jetzigen Brandvor werkstraße befand. Östlich des Dorfes lag in der Regel der Schind- oder Hegeanger, so in Dösen, Fraukeuheim, Grvßdölzig und Lausen. Gemeinem Nutzen diente auch die in der Regel an der Flnr- grenze gelegene Nichtstülte, wo sich der Galgen erhob. Noch heute hat Bösdorf eine» Galgendamm, Althen einen Galgengraben, Mausitz eine Galgenwiese, Plaußig eine Galgenbreite, Stahmeln chien Galgenweg, Schönefeld und Podelwitz Galgenberge. Der