10 Im Grabfeldgau erheben sich, das Hügelland weithin beherrschend, die beiden Gleichberge. Durch Basalteruptionen und Abwaschung des umgebenden Gebirges entstanden, bilden sie mit ihren Vorbergen ein kleines Gebirge für sich. Während der (südliche) Große Gleich berg (679 m) auf seiner Höhe nur einen einfachen Bingwall trägt, ist der ganze obere Teil des Kleinen Gleichbergs (641m) mit zahlreichen Basaltwällen bedeckt, deren Hauptlinien in meist konzentrischen Hingen den Berg umkreisen. Es sind die verfallenen Mauern der S t e i n s b u r g, die durch Basaltgewinnung im vorigen Jahrhundert leider zum Teil zerstört worden sind. (Die zahlreichen, den Berg gerade hinabgehenden mauerartig ausgesetzten Rillen sind keine vorgeschichtlichen Bauten, sondern dienten zum Alltransport beim Steinbruchbetrieb). 1. Die Befestigungsliuien. a) Der jüngere Außenring, bezeichnet durch die Steine 1—10, umzieht den Berg als äußerste Linie in einer Länge von 3000 m. Toranlagen lassen sich nachweisen im W. auf Strecke 3/4 und im N. bei Stein 6; vielleicht war auch ein Durchlaß auf Strecke 9/10. Die in Jacobs Führer erwähnten Durchlässe in der Nähe der Steine 7 und 9 lassen sich nicht mehr nachprüfen. Am Inuenrand angebaute Wohnungen, wie sie bei den höher liegenden Wällen zahlreich Vorkommen, fehlen am jüngeren Außenring. Stark besiedelt war aber die Waldzone zwischen ihm und dem älteren Außenring und zwar in der späten Latenezeit. Er wurde am Ende der mittleren oder Beginn der späten Latenezeit als Erweiterung des älteren Außenringes mit dessen Steinmaterial gebaut, gehört also zu den jüngsten Befestigungsanlagen der Steinsburg. b) Der ältere Außenring läuft oberhalb des jiingern in einem Abstand von 30—100 m. Seine Erbauer haben ihn, wo die Möglichkeit bestand, am oberen Rand eines Steilhanges entlang geführt. Nur geringe Reste sind erhalten geblieben (Strecke 14/15 und 16/17, sowie einige Stücke auf Strecke 15/16 und oberhalb der Strecke 9/10); während auf dSr südlichen Hälfte seine Spuren durch den Steinbruchbetrieb fast völlig verwischt sind, wurde der nördliche Abschnitt größtenteils schon im Altertum zum Bau des jüngeren Außenringes abgetragen. Die ursprüngliche Länge ist auf 2450 m zu schätzen. Zeitbestimmende Funde sind noch nicht gemacht worden, zweifellos ist er aber älter als der jüngere Außenring.