Die Bedeutung des Elster-Saale-Kanals im Zusammenhang mit dem Südflügel des Mittellandkanals
Titel
Die Bedeutung des Elster-Saale-Kanals im Zusammenhang mit dem Südflügel des Mittellandkanals
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Vortrag, gehalten am 11. Oktober 1929 im Neuen Rathaus zu Leipzig anläßlich der Bereisung des Mittelandkanals durch den Haushalts- und den Verkehrs-Ausschuß des Reichstags
Sieht man sich die Erhöhung der Verkehrsziffern in Mitteldeutschland näher an, und das ist wichtig, weil daraus wieder Schlüsse für den künftigen Kanalverkehr gezogen werden können, so ergibt sich, daß die Haupt steigerung nicht etwa im lokalen Verkehr der einzelnen Bezirke, sondern vielmehr im Wechselverkehr mit den anderen Verkehrsbezirken zu finden ist. Prüft man weiter, welche Güterarten an der Verkehrssteigerung Mitteldeutschlands hauptsächlich beteiligt sind, so ergibt sich, daß hierbei in erster Linie die Braunkohlenbriketts zu nennen sind, die im Versand und Empfang gegenüber 1912 eine Zunahme von 10,3 Milk t erfahren haben. Stark beteiligt an der Steigerung sind auch die natürlichen und künstlichen Steine. Ihr Gesamtverkehr im Jahre 1927 beträgt 4 Milk t mehr als 1912. Eine weitere Steigerung im Verkehr in diesen Bezirken gegenüber 1912 haben ferner erfahren: Rohbraunkohle, Düngemittel, Eisen- und Stahlbruch, Stabeisen und Platten, Bleche, Eisen und Stahlwaren, Erde, Felle und Häute, Bau- und Nutzholz, gebrannter Kalk, Mineralöle, Fette und Tran, Rüben, Salz, Koks, Wolle sowie Zucker. Der Gesamtverkehr an Steinkohle ist zwar zurück gegangen, was aus der gewaltig gestiegenen Verwendung der Braunkohle in Mitteldeutschland ohne weiteres er klärlich ist. Der Rückgang des Steinkohlenverkehrs wird aber wieder wettgemacht durch die Zunahme des Koks verkehrs, der gegenüber 1912 eine Steigerung von 1,2 Milk t erfahren hat. Nach alledem läßt sich also feststellen, daß der Eisen bahngüterverkehr in Mitteldeutschland gegenüber der Vorkriegszeit außerordentlich stark gestiegen ist und es läßt sich auch an Hand der Stationsstatistiken der Reichs bahndirektionen Dresden und Halle, die ja am mittel deutschen Verkehr am stärksten beteiligt sind, nach-