Volltext Seite (XML)
Jahrg 1S84 Allgemeine Zeitschrift für Textil-Industrie. Seite 169 vHvHV m ALLGEMEINE ZEITSCHRIFT •« • % V EXTIL-INDUSTRIE. «y» r«g> Chef-Redactf.ur: PH. ZALUD in Chemnitz. • M <S>X<K>> • . • X • » M «V » Nr. 15. Chemnitz-Leipzig-Wien, 1. August 1884. ri. Jahrg. Inhalt. Abhandlungen: Akustische Tourenzähler. —Muster-Compositionen. — Verfahren zum Färben aller vegetabilischen und animalischen Substanzen auf kaltem Wege. — Fort schritte der deutschen Industrie. — Das Carbonisiren der Wolle im Schweiss. — Neuer ungen und Verbesserungen: Pressvorrichtung für Handculirstühle. — Mailleuse für Rund- vsirkstühle. — Spule für Ringspinn- und Ringzwirnmaschinen. — Ausrücke-Vorrichtung für Spul-, Doublir- und Zvrimmaschinen. — Kreiszange für die Hübner’sche Kamm-Maschine. — Einrichtung zum Schützenwechsel für mechanische Webstühle. — Aus- und Einrück- Meohanismus für Jacquard-Muster-Ketten an Webstühlen. — Schutzvorrichtung gegen Kettenfadenbruch am mechanischen Webstuhl. — Maschine zur Bindung von Jacquard karten. — Rundstrickmaschine für reguläre Waare. — Verfahren zur Herstellung von Doppelsammet. — Ringel-Apparat für Strickmaschinen. — Vorrichtung zur Herstellung von Webgeschirren aus geklöppelten Litzen. — Webstuhl-Absteller für mechanische Web stühle mit und ohne Schützenwechsel. — Beize für Faserstoffe. — Spinnvorrichtung. — Appretir-Vorrichtung an Flechtmaschinen. — Mindermaschine für Strickmacchinen. — Patentwesen: Anmeldung, Ertheilung, Erlöschung, TJebertragung, Zurückziehung von Patenten in Deutschland. — 3Iittlieilungen: Jahresbericht des Exportmusterlagers Stutt gart. — Fachschul-Nachrichten: Webschule Brünn. Webschule Spremberg. — Appretur- Schulen. — Inserate. I 'S'S'S\5\S\S\S\5'S\S\S\E 1BIÄHDLWQEK, TTTTTTTTTT’TTTTTYT ■, i.d nächste Octave und für die Unter-Octave jedesmal die Hälfte der yorausgegangenen. Die gefundene Schwingungszahl divi- dirt durch die Zahl der Löcher in der Sirene giebt die Touren zahl. Die übrigen Schwingungszahlen der diatonischen Stufen folge in der eingestrichenen Octave sind für C 264, für D 297, für E 330, für F 352, für G 396, für A 440, für H 495. Die chromatische Tonleiter giebt wohl die Zwischenstufen, in der Praxis jedoch handelt es sich nur um das Einhalten einer als vortheilhaft erkannten Geschwindigkeit, und es genügt deshalb, den hierfür einmal gefundenen Ton der Sirene sich einzuprägen, was sich durch Gewohnheit ganz von selbst giebt, so dass man auf eine Aenderung desselben sofort auf merksam wird. Dies kann auch durch folgende noch einfachere Vorrichtung erreicht werden: Da ein Kartenblatt, welches den Zähnen eines in Drehbewegung befindlichen Hades bis zur Berührung genähert wird, bekanntlich einen deutlich vernehm baren Ton giebt, so lässt man auf der Botationsachse beider seits einen Drahtbügel vorstehen, der durch zweimalige recht winkelige Abbiegung gebildet wird. Von diesem Bügel wird bei jeder Umdrehung zweimal eine aus irgend welchem elasti schem Material gebildete Zunge getroffen, welche dadurch einen für die meisten Fälle hinreichend lauten Ton giebt, besonders wenn die Zunge mit einem Resonanzkästchen ver sehen ist, von welchem aus eventuell auch ein Telephondraht in das Arbeitszimmer des Fabrikdirectors geführt werden kann, damit dieser stets in der Lage ist, sich vom Gang der Maschine oder von etwa vorkommenden Störungen zu unterrichten.“ Akustische Tourenzähler. In Ko. 3 unseres Blattes reproducirten wir einen kleinen Artikel des Professors R. Escher in Zürich über akustische Tourenzähler, worin der Verfasser seine Versuche und deren Resultate mittheilt. Nach dem Deutschen Leinen-Industriellen No. 81 wäre es nun einem speculativen Kopfe gelungen, einen Mangel der Escher’schen Einrichtung zu beseitigen, nämlich das unbequeme Anblasen des Apparats. Man verfahre folgen- dermassen: „Falls nicht bereits eine hinreichend rasch rotirende Achse vorhanden ist, setze man auf eine kleine durch Schnurlauf von der Arbeitsmaschine aus in Bewegung gesetzte Welle 3—4 kleine Windflügel, umschliesse sie mit einem unbeweglichen Gehäuse, durch dessen centrale Oeflhungen die Flügelwelle frei hindurchgeht. Auf letzterer und mit derselben sich drehend, befestige man eine aus dünnem Blech hergestellte Sirenen scheibe, in welcher je nach der Rotationsgeschwindigkeit 2—8 gleich weit von der Achse abstehende und unter sich gleich weit entfernte Löcher von der Grösse eines Pfennigstücks an gebracht sind. Die von dem kleinen Ventilator ausgehende Blasöffnung ist auf die Löcherreihe gerichtet und ihr Luftstrom bewirkt ein anhaltendes lautes Tönen. Man kann die Tourenzahl schätzen, wenn man die Tonhöhe durch Vergleich mit einer auf einen bestimmten Grundton ab gestimmten Holzpfeife vergleicht. (Die Klangfarbe von Metall pfeifen macht den Vergleich weniger sicher.) Man wählt als Anhaltspunkt am besten die von deutschen Naturforschern für das Normal-A (eingestrich. Octave) festgesetzten 440 Schwing ungen, denn die Verhältnisszahlen für Grundton, grosse Terz und Quinte sind 4, 5 und 6, so dass sich für den A-Dur- Dreiklang 440, 550, 660 Schwingungen ergeben. Auch in den benachbarten Octaven ist das Verhältniss ein sehr einfaches: nach aufwärts jedesmal die doppelte Schwingungszahl für die Muster - Compositionen. Bezeichnung der Garne: A. Gezw. Kammg., dunkle Nuance, 28,000 Mtr. B. „ „ helle „ 28,000 „ C. „ „ grelle „ 28,000 „ D. „ „ dunkle u. grelle Nuance, flaminirt .... 28,000 „ E. Flockseide,sehr helleNuance, 200,000 „ Fig. l. Kette: Schuss: 3 dunkel A 5 dunkel A 1 Faden D 1 Seidengam E 1 Faden C 3 dunkel A 1 hell B 9 Schuss. 4 dunkel A 10 Fäden. Fig. 3. Einstellung: 5080 Fäden, 1,66 Mtr. breit. 310 Schuss per Decimeter. Rohrbreite: 77 Rohr per Decimeter. Einzug in’s Blatt: 4 per Rohr. Breite: 1,40 Meter. Appretur: Debrouillirt. Einzuwalken: 5 °/ 0 von der Länge. Geschirr: 21 Schäfte mit gemustertem Einzug. Die Fäden C und die Schuss E kommen an den angedeuteten Stellen. Man braucht 0,400 Kilogramm entfettetes Garn per Meter fertigen Stoffs. (Les Tissus.)