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Inhalt. Abhandlungen: Muster-Compositionen. — Beinkleider-Stoffe. — Mechanisches Färben und Trocknen von Wolle nach System Übermaier. — Mess- und Aufschlag-Maschine (1 Abbildung). — Mechanische Aich- und Press-Schmierpumpe von E. Kost in Dresden (1 Abbildung). — Kesselstein-Abscheider (1 Abbildung). —Steuerungen und Verbesserungen: Verfahren und Maschine zur Reinigung von Wollabfällen auf trockenem und kaltem Wege. — Webstuhl für gemusterte Schlauchgewebe von zunehmender Weite. — Ausrückvorrichtung an mechanischen Webstühlen für den Fall von Kettfadenbrüchen. — Streifen-Apparat für Cottonwirkstühle. — Selbstthätige Ausrückvorrichtung des Scheercylinders an Scheer- maschinen. — Verfahren zur Herstellung von Musterkarten für Farbenproben in roher oder gezwirnter Seide un andderen Gespinnsten und Gezwirnen. — Selbstthätiger Zuführungs mechanismus an Wringmaschinen und anderen Walzenbetrieben. — Neuerung an Cylinder- Walkmaschinen. — Neuerung an dem durch Patent No. 23,117 geschützten Apparat zur Behandlung von Gespinnstfasern, Gespinnsten und Geweben aller Art. — Patentwesen: — Anmeldung, Ertheilung von Patenten in Deutschland. — Mittheilungen: Die öster reichischen Webeschulen (Schluss). — Notiz. — Inserate. ä\S\5'S\5\S\5'E SSS'SSS'SvS gjgjl IIIM'BLUIQIE flV> . r. .V.» fTTTTTTTTTTTt T T ▼T T TTTTTTTTTT« Muster-Compositionen. Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. 3QJCBCD— ■■■■ ■■ ■■■■■ ■■ ■ Bezeichnung der Garne: A. Gezw. Kammgarn, dunkle Nuance, 25,000 Meter. B. Gezwirntes Kammgarn, Mittelfarbe, 25,000 Meter. C. Dunkel, 14,000 Meter. D. Mittelfarbe, 14,000 Metnr. Kette: 1 Kammg. A 18-i 1 dunkel C 1 Kammg. A { 1 Kammg. B 1 Mittelf. D 1 Kammg. B 24 Fäden. Les Tissus. Schuss: J1 Kammg. A ll dunkel F J1 gezwirnt B 11 dunkel F 1 gezwirnt E 1 dunkel F 32 Schuss. Kette: (1 Kammg. A U dunkel F II gezwirnt C ll dunkel F T T I I I 1 gezwirnt D Bezeichnung der Garne: 1 dunkel F A. Gezwirntes Kammgarn, dunkle Nuance, 10,000 Mtr. 16 Fäden, B. Gezwirnt, besteht aus zwei Garnen, 20,000 Meter, dunkle Nuance, 45 Touren per Decimeter. C. Dem B gleivh, Mittelfarbe. D. Dem B gleich, dunkle und grelle Nuance. E. Dem D gleich, andere grelle Nuance. F. Dunkel, 10,000 Meter. Einstellung: 4752 Fäden, 1,80 Meter breit. Appretur: Halb roh. Kohrbreite: 66 Rohr per Decimeter. Einzug in’s Blatt: 4 per Kohr. Geschirr: 12 Schäfte mit gemustertem Einzug. Einzuwalken: 10°/ 0 von der Länge. Breite: 1,40 Meter. Die gezwirnten B, C kommen an die angedeuteten Stellen. Man braucht l,ioo Kilogramm ungewaschenes Garn pr. Meter fertigen Stoffs. 260 Schuss per Decimeter. Les Tissus. Einstellung: 5916 Fäden, 1,70 Meter breit. Breite: 1,40 Mtr. 355 Schuss per Decimeter. Rohrbreite: 58 Rohr per Decimeter. Einzug in’s Blatt: 6 per Kohr. Einzuwalken: 4°/o von der Länge. Geschirr: S Schäfte mit gemustertem Einzug. Appretur: Debrouillirt. Die Fäden und Schuss B kommen an die angedeuteten Stellen. Man braucht 0,850 Kilogr. entfettetes Garn per Meter fertigen Stoffs. Beinkleider - Stoffe. In seiner Industriellen Causerie spricht sich Les Tissus über Beinkleider-Nouveautes folgendermassen aus: „Es sind eigentlich die, welche am meisten Variationen bieten, in Be zug auf Bemusterung, Nuancen, Wollsorten, Appreturen und dergl. Ihr phantastischer Geist ist sehr entwickelt und fast ohne Schranken; man kann viel wagen in diesem weiten Baum, die Ideen, sowie der Geschmack und die Reserve sind wenig beschränkt, nichts hindert, neue Schöpfungen darin vor zulegen, wegen der grossen Freiheit, die gegeben ist. Aber es sind so viele und so vielerlei Muster in diesem Genre ge bracht worden, dass wahrhaft neue, geschmackvolle und reizende Erzeugnisse schwer zu schaffen sind. Aus diesem Grunde, und im Allgemeinen, um diese Schwierigkeit zu be seitigen, sucht man nicht solche Genres zu schaffen, die ganz von dem Gebrachten ahweichen, wohl aber die zu vervoll kommnen, mittelst reizender Eigenschaften, eines vollkommen guten Geschmacks, so dass sie einen reellen Werth besitzen und mit dem grössten Beifall aufgenommen wurden. Die unter diesen Bedingungen erzeugten Genres seien sie, wie sie wollen, so muss man sie beachten, sie als Grund neuer Er findungen nehmen und darauf allerlei Verschönerungen, Varianten anbringen, mittelst Anwendung verschiedener Roh stoffe, Fantasiezwirne, von welcher Nuance und Beschaffenheit sie auch seien, so erzielt man vortreffliche Resultate, die den convenirenden Schein der Nouveaute haben, und woraus mau einen sehr vortheilhaften Nutzen ziehen kann. Die Anwendung von glatten oder Fantasie-Seidenfäden, die Längestreifen oder Carreaux von verschiedenen Grössen auf dem Stoffe zeichnen, von den allerkleinsten bis zu den ausgedehntesten, bringt sehr gute Effecte hervor, zum Bei spiel, wenn man auf einem kleinen granitartigen oder klein carrirten Effecte Filets anwendet, die ein bis vier Centimeter nach Belieben von einander zu stehen kommen und aus einigen Seidenfäden bestehen. Dies verjüngt das Aussehen eines Musters, dessen Verdienst schon für sich selbst geschätzt wird; die Anwendung der Seide verschönert es, so dass sein Ver dienst noch geschätzter wird, weil es dem Geschmack der Mode entspricht; diese Art von Melirung bietet unendliche Mittel. Die mit Längestreifen bemusterten Genres besitzen einen ge wissen Werth, doch wird man vorzugsweise die Carreaux an nehmen, deren Werth in allen Grössen noch höher ist, wenn man die angegebene Combination anwendet. Auf denselben