Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070904017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907090401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907090401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-04
- Monat1907-09
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Prri« sür Leipzig ll»b Borirtr d«ch «t«« Träger und Spedtteu« t»4 Han« gebracht: Autgabc L (nur morgen«) vterteljtheNch 3 Pt., »onatNch 1 «., Sutgabe 8 smorgen« und abend«) Veertei. jährlich «.S0 M., monatlich 1.» ». Durch die Hoch bezogen <2 mal täglich) innerhalb Leutjchland« und der deutschen idelonien dierteklährlich S.2S M., monatlich 1.7S «. a»«schl. «och- bestellgeld sbr Oesterreich 8 X sS k, Ungarn 8 L vierteljährlich. Abonnement-Annahme: N»gost»«t>t«t 8^ bei unseren Träger», Malen, SvebÜenrr» und Annadmeftellrn, sowie Bostämtern and Briefträgern. Die einzeln« Nummer kostet Ist sttfg. «etxrktton und Lxvedtltoa. Johauniigasse 8. Delevbon Nr. I4SS2. Nr. 14«^ «r. I««. verliurr Nedattion« vurrau: Berlin KV. 7 Prinz Louis Ferdinand» Etrahe I. Lelephon I, Nr. 827L. Movge«.A«sgabe 8. MpMerTagMatt Handelszeitung. Amtsvkatt -es Rates ««- -es Rolizeiamtes -er LLa-t Leipzig. Lrrzrlgev-Prei- Dr Aicherate aal Letpita and Umgebung dl» - ae^altene Petttzeile » Ps., finanzielle »ogetgeu 30 Ps., Nevamen l M ; Noa -»«wärt« 30 Ps., NrNameu I.2V M »maAeMluadSOPs., staaniz. Anzeigen 7SPs. Reklamen l^iv M. Inserat» L B«Hürden uu amtlichen Teil 40 Pl. BeUagegebühr - Dl. v- lausend exkl. lkojl- -ebststr. »«schästlaazmgen an bevorzugter Steile im Preise crhSht. Rabatt nach Dar,! gestertrilt« Austräg« Wimen nicht zurück- gezogen werde». FUr da« Erscheinen an »ONömUr» Loge» and Plätzen wird keine Garantie tbvenom m en. «n»ch-».«»>»<ch»-: «uvllt»spl-tz 8 hei sämtlichen Filiale» u. alle» Annoncen« Erpebttronea de« An- and «ullande«. Prastlt-SMnl» lverNn: Carl Lauck» , tzeegogl. Bohr. Hofduch- handttnr» Lützowstratze Ul. eretchch« VI. «r. 400S). Nr. 245 Mittwoch 4. September 1907. 101. Jahrgang. Dar wichtigste vom Tage. * Der Kaiser nahm gestern auf der Schillig-Reede die Flottenparade ab. lS. Dischs. R.) * Der Pariser Korrespondent des .Daily Expreß" ist ermächtigt, zu erklären, daß an den maßgebenden Stellen die Begegnung Ka.ser Wilhelms mit Falliäres in Erwägung gezogen werden sei. Die Nachricht, daß die Entrevue in nächster Zeit statrfinden werde, sei allerdings verfrüht, denn bisher seren die notwendigen Arran gements noch nicht getroffen. * Der russische Minister Iswolski wird in Marienbad eine Zusammenkunft mit König Eduard haben. * Der Bürgermeister von Siebenlehn ist zu 2 Jahren und 9 Monaten Zuchthaus verurteilt wvrdeu. IS. Sachsens * Die tonangebenden Blätter in Tokio begrüßen das lieber er»kommen mit Rußland. kS. AuSl.) " Die japanische Regierung beabsichtigt, gegen die plötz liche unfreundliche Haltung Chinas energische Schritte zu unrernehmeu. lS. Ausl.) * Madrider Blättermelduugeu zufolge erhielt das spanische Geschwader iu Bilbao den Befehl, sich nach Ferrol zu be. geben, von wo es nach Marokko gehen dürste. lS. Ausl.) * In M arockdo haben die französischen Truppen einen siegreichen Kampf bestanden. Die Mahalla von Taddert sei zerstreut. lS. Ausl. u. Letzte Dep.) Die Rrifis in öev konservativen Partei. Gegenüber den Versuchen in der konservativen Presse Sachsens und Berlins, es so darzustellen, als bestehe eigentlich gar keine Krisis in der sächsischen konservativen Partei, wirkt stark ausklärend und oll dicic Versuche zurückweisend ein von der amtlichen „Leipziger Zeitung" nachgedruckter Artikel des konservativen „Chemnitzer Tageblatts". Er beginnt gleich mit dem Satz: „Es hieße absichtlich die Augen verschließen, wollte man in Abrede stellen, daß die konservative Partei in Sachsen sich zurzeit in einer ernsten Krisis befindet, deren Aus gang noch durchaus unsicher ist." Dann wird darauf hingewiesen, daß diese Krisis mit dem Argwohn konservativ denkender industrieller Kreise begonnen habe, daß die konservative Partei vornehmlich agrarisch sei. Es wird ferner hiugewieseu auf das Auftreten Beutlers am 5. April in Dresden und dazu bekannt, daß die hier zutage getretenen revisio nistischen Bestrebungen „in den zur Partei gehörigen Kreisen der Nur- Agrarier ein starkes Mißbehagen erzeugt haben, das aber erst später nach Veröffentlichung der Wahlrechtsdorlage zum Ausdruck kam." Es wird endlich die Rede deS Legationsrats von Nostitz herangezogen, die, obwohl sie „nicht so schlimm gemeint" gewesen sei, die Aufregung der- mehrt habe. Ja — es heißt in dem Artikel von dieser Rede, „wir sind fest überzeugt, daß sie zu der schroffen Ablehnung der Wahlrechtsvor lage durch die konservative Fraktiousversammluug wesentlich mit bei- geiiogcn habe". Dann fährt der Artikel interessanterweise wört lich fort: „Allerdings darf auch ein anderer Umstand dabei nicht außer acht gelassen werden. Der Führer der konservativen Fraktion, dem der Wahlrechtseutwurf vor seiner Veröffentlichung bekannt war, hatte, uoch ehe Graf Hohenthal iu seiner Rede auf dem sächsischen Gemeindetage den Schleier darüber lüftete, die Abgeordnete« aufgefordert, sich von vornherein gegen jede» Wablgesetzeutwurf zu erklären, der die Unter scheidung von statischen und ländlichen Wahlkreisen aufheben wolle. Dieser Aufforderung ist, soviel «ns bekannt, allenthalben entsprochen worden, da außer Herrn Gcheimrat Dr. Mchnert »och keiner von den Herren Abgeordneten wußte, welches Aequivalent die Regierung für das Fallenlasseu jener Unterscheidung bieten würde. Als die FraktioaS- versammluug zusammentrat, fühlten sich die Herren Abgeordneten be reits festgelegt, und bei der allseitig vorhandenen erbitterten Stimmung dachte keiner daran, sich von der ihm angelegten Feste! zu befreien. Manchem der Herren, für den die Zeit zu kurz bemessen war, sich über die Tragweite der Sache klar zu werden, ist nachträglich seine Abstim mung leid geworben «nd eS ist daher noch recht fraglich, wie sein Votum in der Kammer ausfallen wird. In Regierungskreiseu be gegnet man daher auch einer imrchans optimistischen Stimmung, welche durch die Kundgebungen der Mittelstandsvereinigung »nd der Evan- gelischen Arbeitervereine uoch gehoben worbe» ist. Man hofft zuver sichtlich, trotz der Beschlüsse der konservativen Fraktion und der nationolliberaien 8audeK>ersammlung, welch letzter« ja gleichfalls ein« der Grundlage» des Gesetzentwurfes — die Wahlen durch die Kommunalverbände — verwarfen bat, den wesentlichen Inhalt der Vorlage durchMbriugen, wenn auch vielleicht erst i« einer vollständig ueugewählten Kammer. Der Gegen vorschlag der konfervatwen Fraktion, der die Rückkehr zu dem vor 1896 gültig gewesene» Wahlgesetze verlangt, aber eineu Zensus von 10 ^l ein fuhren will, ist für die Regierung unannehmbar, da er an Stelle des jetzigen DreiklastenshftemS eru Zweiklassenshstem setzen und eine nicht weniger als 83 Prozent der bisherigen Wahlberechtigten umfassende Proletarierklasfe schaffen würde. Die Krisis in der konservativen Partei wird durch den Fortgang der Wahlrechtsbewegung »och deutlicher als bisher i» die Erscheinung treten. ES ist kein Zweifel, daß zahlreiche Konservative im Laude mit der ablehnenden Haltung der Fraktion keineswegs einverstanden sind. Schon haben fünf konservative Vereine ihre Zustimmung z« deu Grundlagen deS Gesetzentwurfes erklärt: an dere werde« folgen. Z» denen, die auf feste» der Regierung stehen, ge hören alle diejenige», welche i» den Beutlerschen Leitsätzen ein« be freiende Tat erblicke» und vou seinen Leitsätzen eine innigere Berührung mit de« Empfindungen der besten Elemente des Volkes erhoffen; dte Kreise ihrer Gegner brauchen wir nicht näher zu bezeichne«. Man er wartet von der am 27. oder 28. September stattfindenden Versammlung des Konservativen LandeSveremS eine Klärung der Situation; möglich jedoch, daß diese schon früher erfolgt, «stoischen einzelnen hervorragen den Persönlichkeiten kommt es vielleicht noch zu einer Ausgleichung der Gegensätze, so viel steht jedoch fetz, dcch das reine Agrariertum fürder hin keine führende Rolle im Landesverein spielen wirb. Eher ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß der Landesverein auseinarcherfällt und eine neue, moderu-kouservative Vereinigung sich bildet, die auf dem Boden der Beutlerschen Leitsätze steht und mit d«r rein agrarische» Grupp« ein schiedlich-friedliches Verhältnis eingeht. Wie es aber auch kommen mag: auf alle Fälle wünschen wir, daß der Konservatismus aus der gegen wärtigen Krisis gesund und neu gestärkt hervorgehen möge, denn eine starke konservative Partei ist eine Notwendigkeit für die Wohlfahrt unse res Vaterlandes." Wir beschränken uns auf wenige Sätze zu dieser Veröffentlichung. Sie bedeutet eine vollständige Desavouierung aller Versuche, die Krisis im konservativen Lager abzuleugnen. Sie enthüllt rücksichtslos die Machenschaften des konservativ-agrarischen Führers, der die Landtags fraktion noch vor dem Erscheinen der Vorlage gegen diese verpflichten wollte. Sie prophezeit endlich den Sieg entweder des nichtagrarischen Flügels in der Partei, oder hält für den anderen Fall daran fest, daß es zu einer Spaltung in den konservativen Reihen kommen wird. Der Liberalismus kann dieser Entwickelung ruhig zusehen. Er wünscht zwar, daß die Konservativen so verständig sein werden, sich für ein« positive Mitarbeit an der Wahlreform zu entscheiden, ohne sich in dessen dadurch darin irre machen zu lasten, daß diese Reform für ihn nur annehmbar ist, wenn sie einen wirklichen Fortschritt gegen den jetzigen Zustand verheißt und nicht die Aufgabe wichtiger liberaler Grundsätze fordert. Ebenso wird der Liberalismus sich nicht durch „freikouser- vative" Friedensschalmeien verlocken lasten, in diesem Wahlkampf weniger scharf Front zu machen gegen die Konservativen, weil diese „vielleicht" vom Herbst an weniger einseitig agrarisch und weniger politisch real- tionär auftreten wollen. Der Tramps um das Tandtagrmandat. Nachdem in letzter Zeit noch einige Veränderungen uud Ergänzungen in der Liste der Kandidaten für die am 26. September Vvrznnehmeuden Wahlen zur Zweiten Kammer des Sächsischen Landtages stattgefnnden haben, ergibt sich folgende Uebcrsicht über die ausgestellten Kandidaten: Mn * bedeutet, daß der so bezeichnete Kandidat bisher den betreffende» Kreis vertreten hat und von neuem ausgestellt worden ist.) Dresden. Wahlkreis I- (Ersatzwahl für deu am 14. Imst v. I. verstorbenen Abg. Schulze, Natl.) Landgerichtsdirektor H e t 1 n e r - Dresden. lNatl.). Geschäftsführer Karl Sindcrmann- Dre sden sSoz.l. Wahlkreis II. * Kaufmann Beruh. Behr'enS - Oberlößnitz (Kons.). Rechnungsrat A n d e r s - Dresden lNatl.). Kaufmann Viktor Braune-DresdeN lSvz.). . > Wahlkreis III. * Rentner Dr. Phil. B o g e l - Dresden lNatl.). Glasermeister I. Wetzlich - Dresden (Kons., Res. und Mittelständler). Krankenkaffcnvorsitzender Julius Fräßdorf- Dresden lSoz.). Leipzig. WahSreis H. * Geh. Justizrat Dr. Schill-Leipzig sNatll). Photograph Karl P i n k a u - Leipzig lSoz.). Wahlkreis IV. * Maschinenfabrikant I. E. O. Müller- Leipzig- Neuschönefeld lNatl.). Zigarrenfabrikant Friedrich Geher-Leipzig lSoz.). Chemnitz. Wahlkreis H. Rechtsanwalt Beutler- Chemnitz lKons.). Fleischer obermeister Kickelhayn - Chemnitz lNatl.). Stadtverordneter Berger- Chemnitz lSoz.). (Bisher Maschinenfabrikant Reinecker- Chemnitz, Kons.) Andere städtische Wahlkreise. 1. Zittau-Löba». Lehrer Pflug-Zittau lNatl.). Fabrikbesitzer Herrn. Werner- Zittau (Frs.). Robert Fischer lSoz.). (Bisher der verstorbene Handelskammcrsyndikus Rollfuß, Natl.). 3. Bischosswerda-Großenhain-Pulsnitz-Radeberg. * Kaufmann Knobloch-Radeberg (Kons.). Kaufmann G n a u ck - Bischofswerda (Frs. Vvt.). Oberlehrer Dr. Herm. B a r g e - Leipzig (Frs. Vgg.). Nitzsmke lSoz.). 5. Dippoldiswalde-Dohna. * Bürgermeister W i t ti g-Rabenau (Kons.). Lehrer Arthur Richter-Rachen lNatl.). Redakteur Fleißner - Dresden sSoz.). 9. Döbeln-Waldheim-Leisnig-Mügeln. * Rektor Prof. Dr. Rühl- man n-Döbeln lNatl ). Kaufmann Zieg en h i r t- Döbeln lFrs.). Obermeister U n r a sch - Dresden (Mittelst.). Br. Mehnert (Soz.). 13. Rochlitz-Peaig-Bnrgstädt. * Kaufmann L i e b a u - Rochlitz (Kons.). Rechtsanwalt Dr. Zö pH el-Leipzig (Natl.). Kantor M e i ß ne r - Frohburg lRefpt.j. Redakteur S ch ö p f l i n - Leipzig lSoz.) 18. Crimmttschan-Werdaa. Baakdirektor H ändel-Crimmtischau lNatl.). Hermann Schmidt lSoz.). (Bisher Stadtrat Teichmann. Werdau, Natl.) 2V. Aoc-Eibenstvck-Schoeeberg. Bürgermeister Dr. Kretzschmar- Aue (Kons.). Bürgermeister H e s s e - Eibenstock (Kons.). Fabrikbesitzer Bauer- Aue lNatl.). Parteisekretär Junanickel- Ännaberg lSoz.). lBisher Stadtrat Bochmann-Bue, Kons.) Ländlich« Wahlkreise. 1, AmtSgerichtsbezirk Zitta». * Gutsbesitzer H e l d - Eckartsdcrg sKons.). Fabrikant Müller- Hirschfelde (Natl.). Edmund Fischer lSoz.). 2. Großschönan-EberSbach. * Fabrikant R i ch t e r - Großschönau lNatl.). Redakteur Riem l^o-.)- 4. Lübau-Bernstadt. * Geh. Oekonomierat H Sh n el-Kuppritz lKons.). Nitzsche lSo,.). 8. Bnntzeu-Weißenberg. * Gutsbesitzer Sobe-Zschorna (Kons.). 8. Reusalza-Schirgiswalde. * Gutsbesitzer F ö r st e r - Spremberg (Kons.). Geschäftsführer Karl S i n d er m a n n-Dresden (Soz.). 9. Radeburg-Radeberg-Pilluitz. * Gemeindevorstand Trüber- Arnsdorf (KonH. K a m p - Reichenberg lSoz.). 12. Pirua-Küuigsteia. * Gutsbesitzer G o I tz s ch - Nenntmannsdorf (Kons.). Gemeindevvrftand Zimmermann- Copitz (Natl.). Kranken- kassenvorstand F r ä ß d o r f-Dresden lSoz.). 14. Sayda-Brand. * Fabrikbesitzer Klag e - Deutschneudorf lKons.) 18. Kreiberg-BrännSdors-Rauadarf. * Rittergutsbesitzer Steyer - Naundorf sKons.) S ch « l z e - Cossebaude lSoz.). 31. Chemnitz-Limbach-Burna. * Fabrikant Merkel-Nirder- rabrnstein (Kons.). Fabrikant Hermann Müller-Grüna (Frs.). Fabrikant Th. Grobe- Oberfrohna (Natl.). 32. Frankeiiberg-Augnstnsburg. * LehngutSbesitzer Schubart- Euba lKons.). Fabrikbesitzer E. St. Clauß-Plaue lNatl.). Fr. Thate - Hartha sSoz.) 38. Auerbach-Lugau-Oelsuitz-Stollberg- * Spinnereibefitzer Facius-Luaau lKons.). Strumpffabrikant Schöppe! lNatl). Photograph Pinkau - Leipzig lSoz.). 39. Crimmitschau-Werdau. (Ersatzwahl für de» verstorbenen Abg. Lei t h o ld- Tettau, Kons., besten Nachfolger Dr. Seyfarth das Mandat uiedergelegt bat.) Gemeindevorstand W u»der li ch-Nieder- albersdorf lKons ). Wilh. Stolle lSoz^. 41. Reichendach-Kirchberg. Oberamtsrichter D o st - Bischofswerda Mons.). Gemeindevorstand Kleis Hempel-Wilkau (Natl.). Lehrer B r u ck u e r - Markneukirchen (Freis.). Breslauer (So-.). 42. Schwarzeubera-Klingenthal. * Bergrath Edler v. Quer- furth lKons.). 44. Plauen i. B.-Elsterberg-Treue». * Rittergutsbesitzer Zeid ler-Oberlosa lKons.). Bruno Jrmscher lSoz.). 45. Oelsnitz-Adorf-Markneukircheu. (Ersatzwahl für den verstorbe nen Abg. Bunde, Kons.). Bürgermeister Dr. Schanz- Oelsnitz i. V. lKons.). Arzt Dr. Werbatus- Bad Egstcr (NatU). Insgesamt sind also, einschließlich der drei Ersatzwahlen, 30 Mandate zu besetzen, von denen bisher 8 nativnalliberal und 22 konservativ ver treten waren. Aufgestellt sind im ganzen 78 Kaudidateu, und zwar 26 Konservative, 25 Sozialdemokraten, 20 Nationalliberale. 6 Freisinnige, 1 Reformer. Dazu ist zu bemerken, daß vielleicht noch eA oder der an dere „konservativ oder als Mittelständler bezeichneter Kandidat wehr deu Reformern zuneigt. De«tsches Reich. Leipzig, 4. September. * Die Flottenparade dar der» Kaiser. Die „Hobenzollern" mit dem Kaiser an Bord ist gestern früh um 9 Uhr bei Schtllig-Hörn an- gekommen, von einem Salut der Flotte begrüßt. Di« Flotte lag iu Doppelkieltinie, vorn allein das Flaggschiff „Deutschland", westlich da- hilner die „Braunschweig" »nd die „Braudenburg"-Klaffe, ostticd die „Wittelsbach"- und die „Kaiser'-Klaffe, südlich die Kreuzer unv Schul schiffe. Jo Parade standen 112 Schiffe mit 19 5S8 Mann Besatzung und 1342 Geschützen. Sämtlich« Schiffe hatte« auSgrflaggt. Der Kaiser durchfuhr die SchistSreihen, nachdem die Torpedvboolsflottillen, die vou hier die „Hoheuzolleru" geleiteten und 6V Torpedoboote um faßten, Aufstellung genomme« batten. Da«u nahm der Käfter die Parade ab. Nach lv Uhr schiffte er sich auf dem Flotteudampssch ff „Deutschland" ein unv dampfte mit der Flotte vorwärts. Es wurren taktische Hebungen vorgenommen. Das Wetttr war nicht klar unv die See unruhig. Infolge davon mußte der Passagierdampfer „Hoben- zollern" mit 500 Zuschauern wieder «mkehre». Äu den Ufern standen viele Tausende vou Menschen, um aus der Ferne die Parade zu bevbachteu. Er« großer Kremdenstro« hat sich nach Willelmsbavcn ergossen. * «ne Kaiferreife »ach Wt««1 Wie »ach der „Post" iu den diplomatische» Kreisen verlautet, soll e« sicher seiu, daß Kaiser Wilh, lm das sechzigjährige Regierungsjubiläum deS Kaisers Franz Josef zum Aulaß nebmen werde, um dem befreundeten Herrscher einen Besuch in Wien abzustatten und ihm persönlich seine Glückwünsche darzubriugen. Für diese Reise des Deutschen Käfters seien zwar nicht scheu jetzt die näheren Bestimmungen getroffen, doch glaube man, daß der Beluck in Wien einige Tage vor der eigentlichen Jubiläumineicr erjolgeu würde. Im Gefolge des Kaisers werde sich auch Reichskanzler Fürst Bülow befinden. * Eine neue LandesderratSasfäre. Iu HerbeSthal ist wegen Landes verrats der Sckriftsteller und Redakteur Schiawara ans Solingen vei- hastet worden. Bei dem Verhafteten sand man Drucksachen, wel^e Juslruk- tioaSvorschriftr» über die Beuuyung der ueueu Rohrrücklaufgeschütze eut- hielten; weiter wurden Briefschaften gefundeu,wod»rchuutereMilitärpersoneu in Mitleidenschaft gezogen werde« dürste«. Schiawara war in Solingen längere Jahre Redakteur des amtlichen KreisblaiteS, daun Brauerei direktor und schließlich auch ZeituugSverleger. Die Polizei hatte den Verhafteten längere Zeit im Verdacht; feine hanfigen Reisen nach Frank reich und sein Aufwand, der mit seinem Einkommen nicht in Einklang zu bringen war, mußten auffallen. Es wurde auch eine List« von Unter offizieren des aktiven Heeres gesunden, )o daß die Untersuchung eine umfangreiche werden dürfte. * Zur La«dta«SN»atzl. Ans dem Wahlkreis Aue-Eibenstock: Wieder host haben wir schon ans die Merlwürvigkeiten des Wahlkampfes, wie er sich in diesem Wahlkreise zwischen deu zwei Bürgerwersterpartcieu und dem uationalliberaleu Kandidaten vollzieht, ausmerksam gemacht. ES ist gerade als ob vor dem Kall des jetzige» Wahlgesetzes noch einmal gezeigt werden solle, wie sehr in Sachsen ein Wandel der politftchen Verhältnisse und An'chauungeu »ottut. Die Kleinlichkeit deS politischen Denkens, wie sie sich m Aue «wd Eibenstock lächerlich offenbart, stimmt wahrhastig schlecht zu dem allgemeinen BildungSsiand der sogenannten „besseren Kreise". Mau konnte boffen, daß jetzt, wo in deu sechs be teiligten Städten durch die veranstalteten Bersammluugeu das Mögliche geschehen ist, um die Meinungen zu klaren, weuigstenS eine der beiden konservativen Kandidaturen als ganz und gar zwecklos auf- flegeben würde. Bewahre! Bürgermeister Hesse - Nbeustock erklärte m einer Bersammlunß, sachlich sei er unt dem Programm deS nativnalliberalen Kandidaten einverstanden. Er weiß, daß sür ihn als Bürgermeister vou Eibenstock die anderen Stadt« schon aus OrtS- patrwtiSmus keine Stimmen übrig haben werde«. Warum gibt er das Spiel nicht aus? Antwort: er ist Bürgermeister vou Eibenstock! — Nicht minder seltsam ist das Verhalten eines Teils der Industriellen in Aue. Statt die Kandidatur eines hervorragenden, in aaaz Sachsen geschätzten Industriellen zu unterstützen, gegen dessen politische Richtung sie beim beste» Wille» nrchtS Sachliche« vorzubrmgen wissen, decken sie die persönlichen Lagriffe, die sich „ihr" Bürgermeister gegen den industriellen Kandidaten gestattet. Stadtrat Bauer, früher Stadtverordnetenvorsteher, also doch wohl ein Mann de« Vertrauens, wird vou ihm der Bürger schaft wegen schädlichen Wirken« denunziert. Grund: er soll einmal freisinnig gewesen sä»! Schrecklich! Der Mittelstand wird gegen ihn aufgerufeu, denn er hat sür seine Arbeiter eine Kantine eingerichtet! Zwar wird das allermeiste aus Au« bezogen, macht aber nicht«! Eine Kantine ist niemals „mittelstand-freundlich"! Und da« heißt nun politisch kämpsen, z« Nutz und Ehren der konservativen Partei! Genug von diesem Idyll aus dem Erzgebirge! — Der vou national liberaler Seite gefübrte Kampf gegen diese politische Schilddüigerei hat aber doch etwas Gute« bereit- gewirkt. Die Wählerschaft hat eineo frisch« politischen Luftzug verspürt. Ging sie anfangs mit einer gewissen Schm ja d« Versammlungen, so Ware» die letzten Beran- staltunqev, dank der zündende» Reden de« ReicbStagsabgeord- neten Dr. Stresemann, großartig« Kundgebung«:!. LandtazSabgeoreneter Langhammer, der den Wablkampf einleitete, hat cha unermüdlich fori- gesetzt. GeneralsekretärDr. Westenberger-Leip^ig sprach bis jetzt in fünf Versammlungen, die vou stetig wachsender Anteilnahme getragen waren. In Schwarzenberg spricht Landgerichtsdirektor Hettner aus Dresden. In Schneeberg hat sich ein uationalliberaler Verein
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite