Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.08.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080818011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908081801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908081801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1908
- Monat1908-08
- Tag1908-08-18
- Monat1908-08
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1. Beilage Dienstag, 18. August 19V8. Leipziger Tageblatt. «r. 228. 102. Jahr«»««. Amtlicher Teil. ES sollen je an einen Unternehmer verdungen werden: 1. Die Erd-, Maurer- u. Zimmer ¬ arbeiten, 2. Die Steinsetzer- und Asphal- tterungsarbettea, 3. bte Lieferung »er Sisenkon- struktton Verbretterung »er Hohen Brücke in Leipzig. Die Bedingungen und Arbeit-Verzeichnisse für diele Arbeiten liegen in unserem Tiefbauamte, Rathaus, Dachgeschoss, Himmer Nr. 543, au- und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von je 0,50 .Xll entnommen werden. Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: Zu l: Er»-, Maurer- u. Zimmerarbeiten i für Vie . 2: Ttetnsetzerarbeiten s Hohe . 3: Lieferung von Eisenkonstruktion s Brücke versehen in dem obenbezeichneten Geschäslszimmer bis Mittwoch, »en 26. August 1SV8, 1t Uhr vorm. portofrei einzureichen. Die Eröffnung der Angebote erfolgt zu dieser Zeit im 2. Obergeschoß, Zimmer Str. 426, in Gegen- wart der etwa erschienenen Bewerber oder deren Bevoll- mächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung, insbesondere das Recht vor, sämtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 17. August 1908. i«rz I. I Nr. 6835, Des Rats Deputation Lfv. Nr. 113/5. zum Ttefbauwcsen. Handelskammer Leipzig. Die Bibliothek und der Lesesaal muffen wegen der Bauarbeiter, in der Neuen Börse zunächst auch weiterhin noch einige Zeit geschlossen bleiben. Die Wiedereröffnung wird rechtzeitig belanntgegeben werden. Leipzig, am 17. August 1908. Die HaubelSkammer. Brück, Dr. jur. Wendtland, >«i7 stellv. Vorsitzender. Syndikus. Klmklirs-AliktM. Mittwoch, den IS. August vormittags 11 Uhr sollen Durnerstratze 27 im Restaurant zu Paul Canitz' Konkursmasse gehörig: 1 Pianino 1 eichenes Büfett, 2 Ecksofas, zwei Toppelsofas und l Eieschrank im Auftrage des Konkursverwalters, Herrn Rechtsanwalt Justizrat vr. Liebe öffentlich meii'.bietend versteigert werden eosir, kranke, Lokalrichter. Oeffentiichc Versteigerung. Dienstag, »en 18. August d. I., nachmittag 1'« Uhr versteigere ich im Produktensaal der Börse zu Leipzig meistbietend für Rechnung wen es angebt 400 Zentner Weizen waggonfrei Wurzen, losorlige Abnahme gegen Kasse. Amtlich gezogenes Muster werde ich im Termin vorlegrn. Während der Versteigerung haben Kauflustige freien Zutritt zur Börje. Leipzig, 17. August >908. 1'ellx O. 8ternkerg, Pfaffendorfer Str. 56, öffentlich an gestellter vereidigter Handel-Makler. Erektion. Donnerstag, »en 2«. August, vormittags 11 Uhr sollen in« Lagerhause »er Firma H«nn Dtlmvr au der Asterstrafze 2 Harmoniakords (ZtttiWiMM) für Rechnung den es angeht öffentlich meistbietend vrr- steigert werden. ra«r»r kranke, Lokalrichter. koukurs-LukUon. Freitag, den 2l. August, vormittags von 10 Uhr an soll Vrüderstrasze II, I. der zum Nachlaßkonkurse IdeS am 2./6. 08 verstorbenen Privatmanns Hermann I Winkler gehörige Mobiliarnachlaß im Auftrage des Konkursverwalters, Herrn Recht-anwalt- Schiefer, öffentlich meistbietend versteigert werden. tos»r kraotl«, Lokalrichter. Ailr aen übrige« -ImlrdlSner«. In das GüterrechtSregtfter ist eingetragen worden: Tie Verwaltung und Nutznießung des Posamentiers und Kaufmanns Theodor August Julius Mors in Leipzig an dem Vermögen keiner Ebefrau Marte Luise Adolphtne Anna Wilhelmine geb. Wiedemann ist durch Ehevertrag vom 3. Juli ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung d»s Schneidermeisters Ernst Paul Brackmanu in Leipcig-Gohlis an dem Vermögen feiner Ehefrau Frieda Ida Adeline geb. Lehmann »st durch Ehevenrag vom l4. August ausgeschlossen worden. — Die Verwaltung und Nutznießung des Kaufmanns Paul Hanich in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Helene Gustav« Friederike Pauline geb. JllteS ist durch Ehevertrag vom 14. August ausgeschlossen worden. — Tie Verwaltung und Nutznießung des Maurermeisters Franz August Schilling i» Leivzig- Anger-Crottendorf an dem Vermögen seiner Ehefrau Friederike Lina geb. Lang ist durch Ehrvertrag vom 14. August ausgeschlossen worden. — Tie Verwaltung und Nutznießung des Kellners Hermann Wilhelm Heinrich Kletnhans in I'ripzig-Anger-Crotlendor, an dem Vermögen seiner Ehefrau Christiane Wilhelmine geb. Klepel ist durch Ehevertrag vom 14. August ausgeschlossen worden. ^Isek kiel' küciiiieiw von kiel' tteiee ist meistenteils ciie Neubestellung eines- Leitung ei-foi-ciei-Iicti. Inclem vx/ii- rum Abonnement cles t_eiprigei- lageblattes einlacten, macben vi/il- clar-aus aufmerksam, class »vis- rui- kostenlosen t-iefei-ung cles Llattes bis ^ncle August, so>x/ie cles Roman anfanges ausV/unscb genn bei-eitsincl. Leipziger Angelegenheiten. Leipzig, 18. August. was erben Mann nnd Fran? Das Bürgerliche Gesetzbuch räumt dem überlebenden Ehegatten ein weitgehendes gesetzliches Erbrecht ein. Das neue Recht findet im allge meinen nur aus die n a ch dem 1. Januar 1900, dem Tage des Inkraft tretens des Bürgerlichen Gesetzbuches, geschlossenen Ehen Anwendung. 'Denn nach Artikel 200 des Einführungsgesetzes regeln sich die erbrecht lichen Wirkungen des Güterstandes einer vor dem 1. Januar 1900 ge schlossenen Ehe nach den bisherigen Gesetzen. Gemäß § 1931 ist der überlebende Ehegatte neben Verwand ten erster Ordnung, d. h. den Kindern und Kindeskindern des Erblassers, zu einem Vierteile, neben Verwandten zweiter Ordnung, d. h. den Eltern des Erblassers und deren Abkömmlingen, oder neben Großeltern zurHälfteder Erbschaft als gesetzlicher Erbe berufen. Sind nur entferntere Verwandte vorhanden, so erhält der Ehegatte die ganze Erbschaft. Erbt der Ehegatte neben Verwandten der zweiten Ordnung oder neben Großeltern, so gebührt ihm außer dem Erbteile noch der soge nannte Voraus, d. h. die zum ehelichen Haushalte gehörenden Gegenstände sMöbel, Hauswäschc, Haushaltungsstücke usw.j und die Hochzeitsgeschenke. Das Erbrecht setzt eine bis zum Tode des Erblassers gültige fort- bestehende Ehe voraus, es greist sonach nicht Platz, wenn die Ehe rechtskräftig geschieden war, wobei es gleichgültig bleibt, wer von den Ehegatten in dem Scheidungsurteile für schuldig erklärt worden ist. Die durch rechtskräftiges Urteil bestätigte Aufhebung der ehelichen Ge meinschaft schließt gleichfalls das Erbrecht aus. Nach 8 1933 ist ?ür den Ausschluß des Erbrechts nicht einmal die Durchführung des Eheprozesses erforderlich. Es erlischt nämlich schon dann, wenn der Erblasser zur Zeit seines Todes auf Scheidung wegen Verschuldens des Ehegatten zu klagen berechtigt war und die Klage auf Scheidung oder Aufhebung der ehelichen Gemeinschaft erhoben hatte. Ladung zum Sühnetcrmin genügt nicht. Durch Testament oder Erbvertrag kann eine von der gesetzlichen abweichenden Erbfolge ongeordnet werden. Da ein Ehegatte pflicht- teilsberechtigt ist, kann er auf jeden Fall den Pflichtteil fordern, der in der Hälfte des Wertes des gesetzlichen Erbteils besteht. bx. * * Militärisches. Der Kommandeur der 2. Division Nr. 24, General der Infanterie d'Ella. begibt sich beute von hier nach dem Truppenübungsplatz Zeithain, um morgen die Besichtigung der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 ab zuhalten. In Begleitung des Generals befindet sich Hauptmann im General stabe Nicolai. Am Donnerstag wird General d'Elsa der Parade der 4. Division Nr. 40 und der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 beiwohnen. Die Rückkehr erfolgt an diesem Tage abends. * Vom Urlaub zurück. Der Kaiserliche Obrr-Postdirektor Domizlasf ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Oberpostdirektion wieder übernommen. * Offene Lehrerstellen. Zu besetzen: die I. Lehrerstelle an der sieben- klassigen Schule zu Rotschau bei Reichenbach. Kollator: die oberste Schul- behörde. Einkommen neben freier Wohnung im Schulhausr mit Gartengenuß 1500 .zk Grundgehalt, 200 für Leitung der Schule und 150 für Erteilung von Forlbildungslchulunterricht. Gesuche mit allen erforderlichen Unterlagen sind bis zum 5. September beim K. Bezirksschulinspektor zu Plauen einzure'chen; ferner die 5. ständige Lehrerstelle zu Plaue-Bernsdorf. Kollator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: Von Beginn an das vom 1. Januar 1909 fest- geietzte gesetzliche Minimalrinkommen und 200 .4l WohnungSgeld kür einen unverheirateten bezw. 300 für einen verheirateten Lehrer, sowie Vergütung für wöchentlich 3—4 als Uebrrstunden zu erteilende Turnstunden. Bewerbungen mit den erforderlichen Unterlagen bi- zum 27. August eiuzureichen bei dem K. Brzirksschulinspeltor für Flöha. * Zur Frage »er ärztlichen Sonntagsruhe. Die Ortskrankenkaffe für Leivzig und Umgegend erläßt im Inseratenteile der vorliegenden Nummer eine Bekanntmachung, wonach gemäß einer Mitteilung der ärztlichen Vertrauens kommission da» seinerzeit publizierte Abkommen, betr. die Sonntagsruhe der Aerzt», sich lediglich auf die Sonntag-Nachmittag« bezieht. Die Kaffen- Mitglieder werden deshalb in der Bekanntmachung gebeten, au Sonn- und Feiertagen ärztliche Hilf« möglichst nur bis mittag» 12 Uhr in Anspruch zu nehmen. * Ott» Gerloch ff. Unerwartet kam gestern die Kunde von dem plötzlichen Tode des bekannten Leipziger Kunstmalers und Illustrators Otto Ger lach. Während einer Studienreise, die er als Spezial zeichner der „Leipziger Illustrierten Zeitung" als Teilnehmer an Rudolf Zabels Automobilreise nach Persien unternahm, wurde er am 15, August in Teheran vom Tode ereilt und bereits am 16. August da selbst bestattet. Otto Gerlach wurde am 3. August 1862 in eipzig geboren. Er arbeitete hier von seinem 14. bis 19. Jahre bei der Steuerbehörde, um sich dann an der Leipziger Akademie der Kunst zu widmen. Im Jahre 1884 ging er an die Berliner Akademie, wo er sich unter Anton von Werners und Professor Brausewetters Leitung wciterbildetc. Zu seiner Vervollkommnung wandte er sich im Jahre 1889 nach Paris. Bereits hier begann der junge Künstler für die „Leipziger Illustrierte Zeitung" zu arbeiten. Durch seine packenden, mit seltener Lcbenstrcuc feiiraezeichneten Skizzen wurde Gerlach bald einer der bekanntesten und beliebtesten Illustratoren. Im Jahre 1901 kehrte er wieder in seine Vaterstadt Leipzig zurück und stellte von da an seine Kunst fast ausschließlich in den Dienst der „Leipziger Illustrierten Zeitung". Im Jahre 1907 erhielt er vom Herzog von Altenburg die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. Im April dieses Jahres unternahm er, ebenfalls im Auftrage der „Illustrierten Zeituna", die bereits genannte Automobilreise nach Persien, die ihn über Oesterreich-Ungarn, Rumänien, Südrußland, Kaukasien nach Täbris führte. Wegen der persischen Revolution schlug Otto Gerlach von Täbris nicht den Landweg nach Teheran ein, sondern fuhr zurück nach Tiflis und Baku. Bon dort aus gelangte er Mittels Dampfers nach Enjcli, von wo er zu Lande Teheran erreichte. Hier ereilte ihn inmitten seiner Tätigkeit der Tod. Noch in den letzten Nummern der „Illustrierten Zeitung" konnte man seine lebendigen, scharf um- rissenen Skizzen bewundern, die ihm seine Reiseerlebnisse in den Griffel diktiert hatten. — Oswald Jaber ff. Von den Zinnen der Turnhalle des Leipziger Turnvereins am Frankfurter Tor wehen halbmast die Jahnen, weithin verkündend, daß einer der Treuesten des Vereins, ein wackerer Senior der deutschen Turnerei, Oswald Faber sen., aus diesem Leben geschieden. Er, Len ein berufener Sänger einst mit den treffenden Worten gefeiert: „Wie eine Eiche ragend aus munterem Unterholz, die mach- nge Krone tragend in unbewußtem Stolz, so bist du unserer Jugend in weißem Bart und Haar ein Vorbild jeder Tugend und bleibst es immerdar. In treuem zähen Walten, von eitlem Trachten frei, hast du dich jung erhalten zum Ruhm der Turnerei, den rechten Namen fanden sic ainst zu deinem Preis, du bist in deutschen Landen der erste Turner- grois." Fürwahr Oswald Faber, geliebt und anerkannt von allen Turngenossen, war ein Vorbild turnerischer Tugend, ein Mann in jeder Faser seines Seins und ein wahrer Führer des Leipziger Turnvereins. iLtzin treues Herz, sein reines Streben stand sein ganzes Leben hin durch im Dienste Friedr. Ludwig Jahns. Hier winkten ihm Kränze und Ehren, denn mit Oswald Fabers Namen verknüpften sich be deutungsvolle Epochen in der Geschichte des Leipziger Turnwesens und des Leipziger Turnvereins, an denen seine Persönlichkeit einen leben digen Anteil hatte. Oswald Faber, am 26. September 1826 in Lom matzsch geboren, kam, 17 Jahre alt, als junger Kaufmann nach Leipzig. Hier schloß er sich bereits einem Kreise junger Leute an, die unter den Turnlehrern Karl und Fritz Cunz turnten, und die ihn bald zum Vor turner ernannten, ein Amt, das er bis ins hohe Alter mit erstaunlicher Frische des Geistes und Körpers ausübte. Er trat dann im Jahre 1845 dem damals gegründeten Allgemeinen Turnverein in gleicher Eigen schaft bei, wobei er nicht bloß kür das Turnen, sondern auch für die innere Organisation des Vereins wirkte. Unvergessen ist Oswald Fabers Tätigkeit im Dienste der 1855 organisierten Turnerseuerwehr. Als sich im Jahre 1867 die Gründung pes Leipziger Turnvereins voll- zog, war es Faber, der ihm Stütze und Berater wurde, an ihm hat er bis an sein Lebensende gehangen, am seinem Werden und Schaffen hat er, der Ehrenvorsitzende Der Vorturnerschaft, regsten Anteil genommen. Der innerste Nerv seines Lebens war allezeit die Liebe zum Turnen, das ihm, hocherhaben über aller. Mode, Sport, als eine nationale Ange- lcgenhcit erschien, die des Schweißes der Edlem wert. Ein wackerer Senior des deutschen Turnwesens ist mit ihm heimgegangen. Ehre seinem Andenken! * Tic Bibliothek und der Lesesaal der Handelskammer müssen wegen der Bauarbeiten in der Neuen Börse auch weiterhin noch einige Zeit geschloffen bleiben. s. Bestellung von Postsachen an Korporationen. Da es während der Universitätsserien sehr oft vorgekommen ist, daß Wertsachen, die an Kor- porationen gesandt wurden, nicht bestellt werden konnten, weil der beim Universitätsgerichte zur Empfangnahme derselben namhaft gemachte Be vollmächtigte nicht hier wohnhaft ist, so werden die Korporationen von der Postdirektion ersucht, ein oder mehrere in Leipzig wohnende Bevollmächtigte beim Universitätsgericht zu nennen, die zur An nahme der Wertsachen berechtigt sind. Andernfalls würden die Wert fachen als unbestellbar zurückgesandt werden. * Falsche Hundertmarkscheine und falsche Zweimarkstücke sind gegen- wärtig von Berlin aus in Umlauf gesetzt worden. Die nachgeahmten Hundertmarkscheine tragen sämtlich die Nummer 3 610 591 v. Im Gegensatz zu den echten fühlt 'sich das Papier glatt an. Auch der Druck ist recht schlecht ausgeführt. Bei den falschen Zweimarkstücken handelt es sich um Münzen mit den Jahreszahlen 1904 und 1907. Sie tragen das Münzzeichen P oder Von den echten Zweimarkstücken unter- scheiden sie sich im wesentlichen durch dunkleres Aussehen und fettigen Glanz. * Viehseuche. Der Ausdruck der Maul- und Klauenseuche ist nach einer Mitteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes aus Friedberg, Bezirks amt Friedberg, Regierungsbezirk Oberbayern, am 15. August 1908 gemeldet worden. ** AuS »em Gastwirtsgewerbe. Für bereit» bestehende Schankwirt, schäften erhielten anderweit Erlaubnis: a) zum Bier- und Branntweinschank: Oswald Kirsch, Promenadenstraße 41, Johann Melzner, Brühl 69; Johann Glock, PoniatowSkistraße 8: Friedrich Könnecke, Kohlenstraße 28; Karl Engelmann, vor dem Rosentaltor 2; Richard Kreysjig, Brandvorwerk- straße 48; Wilhelmine Köhler, Sternwartenstraße 23; Paul Svrengler, Hohe Straße 20; Matthäus Röbel, Kloüergasse 7; Paul Ulrich, L-Plagwitz, Mühlenstraßr 17; Oskar Heiatg. L.-Goh!tS, Reginenstraße 13; d) zum AuS- schank nichtgristiger Getränke: Friedrich Knauth, PeterSsteinweg 15; Mari« vrrrhel. Bernstein, L.-Angrr-Crottendorf, Wiebelstraße 10. * Die Kürschner Leipzigs und der Umgegend nahmen in einer Versamm- lang nach einem Berichte über den Kongreß deutscher Gewerksckastea zu den dort gefaßten Beschlüssen Stellung. Sie tadelten dabei zum Teil die Stellung der Kongresse» zur Maifeier und zur Jugendorganisation und stimmten dann den zur Neueinrichtung der örtlichen Organijationsverhältnisse von einer Kom mission ausaearbeiteien Leitsätzen zu. Nach der Wahl der Organisationsleitung und der Besprechung einiger grwerkjchastlicher Angelegenheiten erreichte die Bei- sammlung ihr Ende. * Theosophische Gesellschaft (I. T. V.) Am Donnerstag, den 20 August, abend» 8'/, Uhr, wird Herr R. Schulze in der „Pomona", Kurprinzllraße 3,1, über „Die Bestimmung de» Menschen" sprechen. Der Vertrag ist öffentlich. * Ter Evangelische Arbeiterverein Leipzig-GohliS-Eutritzsch hält heute eine Mitgliederversammlung im „Schillerschlößchen zu L.-Gohlis ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. die Beschlußfassung über eine Extrafahrt nach Hamburg-Helgvland. ffff Unfall. In einem Grundstücke an der Marktstraße in L.-Lindenau wurde gepern eine 76 Jahre alte Witwe von plötzlicher Schwäche befallen stürzte hin und trug einen Schenkelhalsbruch davon. Die bedauernswerte Greisin, wurde in einem herbeigerufenen Krankentransportwagea nach dem städtischen Krankenhause zu St. Jakob übergesührt. * Herrenlose Lelgemäl»e. Von einem Unbekannten sind in einem Lokal in der Blücherslraße zwei große Oelgemälde, die in eine graubraune Decke eingeschlagen sind, eingestellt und nicht wieder abgrholt worden. Vermutlich sind die Gemälde auf unredliche Weise erworben worden. * Gefälschte Verlangzettel. Der Betrüger, der in zahlreichen Fällen in Buchhandlungen auftrat und mittelst gefälschter Brrlangzrttel Bücher er schwindelte, um dann mit den dabei erlangten Fakturen, die er umänderte, neu« Betrügereien auSzusühren, ist, wie nun iestgestellt, der bereits mehrfach be- strafte 25 Jahre alte Buchhandlungsgehilse Franz Walter Schilbach auS Möckern. Bis jetzt konnte er noch nicht dingfest gemacht werden. * Abgefatzter Zechpreller. Ein 30 Jahre alter Arbeiter auS Louisenhof machte in einem Lokal in der Heinrichstraße eine Zeche, ohne im Besitz von Geld zu sein. In einem günstigen Augenblick verschwand er, wurde aber rin- geholt und der Polizei übergeben. Aus -ev Umgegend. * Leutzsch, 17. August. (Gemeindehaus. — Milchkoloaie. — Sedanfeier.) Das mit ziemlich hohen Kostenaufwand erbaute Gemeinde haus an der Schönauer Straße ist nunmehr bewgen. Untergebracht ist darin im Erdgeschoß die Kleinkinderbewahranstalt (Andreas Grabau-Stiftung) mit Wohnung für die Lehrerin. Ein Teil der übrigen Räume ist zu Wohnungen für Ortsarme vorgesehen. Gleichzeitig wurde eine besondere Krankenstube ein- gerichtet. Im Zusammenhang mit dem Bau deS Gemeindehauses erfolgte rin Um- und Erweiterungsbau des angrenzenden Gemeindebadrs. Die Wohunug des Bademeisters wurde nach dem Gemeindehaus« verlegt und die früheren Wohnräume zu Baderäumen umgewandelt. Auch die Freibank ist jetzt im Gemeindehaus« untergebracht. Im Gartengrundstück des Gemeindehauses erfolgte während der verflossenen Ferien auch erstmalig die Verabreichung eines Milch frühstückes an kränkliche, erholungsbedürftige Schulkinder. Urber 200 Schul kinder waren hierbei zugelassen. Der Kostenaufwand hierfür wird durch die in diesem Jahre begründete Friedrich August-Stiftung gedeckt. — Die diesjährige Sedanfeier wird, wie in früheren Jahren, durch den Königlich Sächsischen Militärverein offiziell begangen. Nack dem Gedächtnisaste am Denksteine am 2. September abends findet im Alken Gasthofe Konzert, Theater und Ball statt. Grotzzschocher-Wintzorf, 17. August. (Frauenverein. — Standes- amt.) Der hiesige Frauenverein verteilte vom 1. Januar d. I. bis Ende Juli 416 Brotmarken, 281 Fleischmarken und 61 Milchmarken. Gekocht wurde über 100 mal. Tie Ausgabe betrug bisher 370 ./kl — Beim hiesigen Standesamt kamen im Monat Juli 19 Geburts- und 8 Todesfälle zur Anmeldung. Auf- geboten wurden 3 Paare und 3 Ehefchließungeu vollzogen. * Zweinaundorf. (Altarbild.) Ter Kirchenvorstaud bat beinahe ein stimmig beschlossen, das vom früheren Hilfslehrer Herrn Adnert gemalte Altar bild durch eine von der Kunstmalerin Fräulein Richter in Dresden zu malend« Kopie des in der Dresdener König!. Gemäldegalerie befindlichen BildeS: „Jesus das Brot segnend" von Carlo Dolci ersetzen zu lassen. Die entstehenden Kosten sollen in Höhe von etwa 300 ./L auS den Erträgen des Hommeftchen Legate gedeckt werden. ffff KlcinVölzig, 17. August. (Wieder das Petroleum.) Die Unsitte, Petroleum in das noch glimmende Feuer zu schütten, wird von den Frauen immer wieder ausaeüdt, trotzdem schon so manches Menschenleben dabei zugrunde ging. Auch die hier wohnhafte 27 Jahre alte Maurersehcfrau Auguste Möllnitz, die erst '/« Jahr verheiratet ist, kam gestern nachmittag auf diesen unglückseligen Gedanken. Im Nu ervlodierte der Petroleumbehälter, und die zurückichlagenden Flammen setzten die Kleiber der Frau in Brand, welche hierbei schwere und umfangreiche Brandwunden am ganzen Körper davontrug, sodaß sie mit Not verbänden versehen in einem telephonisch herbeigerusenen Krankentransportwagen nach dem städtischen Krankenhause zu St. Jakob übergesührt weiden mußte. r>. Naunhof, 17. August. «Naunhof als Sommerfrische. — Städtisches.) Als Sommerfrischler wurden 240 Parteien mit 657 Per- sonen gemeldet, das sind 100 mehr als im vorigen Jabre. — Ter Stadt gemeinderat beschloß, daß die hiesige Stadtgemeinde vom nächsten Jahre ab mit einem Jahresbeiträge von 5 .X dem tzilfsverein für Geisteskranke im Königreiche Sachsen beitritt. Aus Suchfen. Trespen, 17. August. -v- Schiffsunglück aus der Elbe. Ain Sonntag ereignete sich in Blase witz gegenüber dem Hotel Bellevue ein schweres Schiffsunglück. Der Schlepp dampfer „Kronprinz Georg von Sachsen" der Norddeutschen Elbschiffahrtsgeiell- fchaft ging mit drei leeren Kohlenkädnen stromaufwärts und fuhr dem aus der linken Seite ausweichenden Steinkahn des Schiffseigners Georg Schreckenbach auS Pirna derart in die Backbordseite, daß diese sofort auSeinanderging und der Kahn augenblicklich untersank. Nur mit knavper Not konnten die beiden auf dem Kavne befindlichen Schiffer, Steuermann Friedrich Auguil Richter auS Königstein und Bootsmann Richard Grafe aus Birkwitz, ihr Leben retten. Der untergegangene Kahn liegt in der Fahrlrinne und bildet ein große- BerlehrShindernis. Die Steinladung war nach Külitz bei Meißen bestimmt. * * Grimma, 16. August. (Für das hiesige Archidiakonat) sind Pfarrer Berg st räßer in Podelwitz bei Borna, Pfarrer Kir - bach in Wüstenbrand und Pfarrer Hänel in Bad Erster, für das Diakonat Pfarrer Wünsch in Lampertswalde bei Oschatz, Hilfsgeist. Die Radrennbahn Treptow-Berlin bot am letzten Sonntag ihren Stamm gästen interessante Rennen. Der Spezialist auf Vieler Bahn, H. Przyrrmbel, gewann da- 75-üm-Rennen knapp geaen den ebenfalls lehr gut fahrenden Ge- minner de» 6-Tage-RennenS John Stol. Beide Fahrer benutzten zu allen Rennen da» bestrenommierte Rad „Brrnnabor". u« losvlisn, n.rlkinlSi-slsin, 1,,^r
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder