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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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99 (1771) kamen zwei Gemälde von Murillo (der gute Ilirte und der li. Johannes mit dem Lamm, 5 F. H. und 3 F. Br.) vor, welche 12,999 Livr. brach ten, allein das jetzt im Louvre befindliche Portrait Karl’s I. (zu Fuss, neben ihm ein Page) von van Dyck erstand man mit 17,000 Livr. zurück. In Audran’s Kupferstich-Auction (1772) erstand man das Werk della Bella’s (über 500 Bl.) mit 476 Livr. und das Callot’s (435 Bl.) mit 410 Livr. Im Jahre 1772 kam die Sammlung der Gemälde des Herzogs von Choiseul zur Versteigerung; dieselbe war eigentlich mit von dem bekannten Kunstkenner und Kupfer stecher Basan zusammen gebracht worden, den der Herzog, nachdem er in Ungnade gefallen war, mit sich in sein Tusculum, das Schloss Chanteloup in Tou raine, genommen hatte, weil er seiner künstlerischen Kritik besonders vertraute; er nannte ihn scherzweise: le marechal de Saxe de la curiosite. Er hatte zwar auch einige spanische Bilder (z. B. von Velasquez Mars und Venus, 1115 Livr. bezahlt, und zwei Pen dants von Murillo, ein Mädchen mit einem Korb voll Früchte und einen Jüngling mit einem Hunde, zusammen mit 4800 Livr. weggegangen), auch einen Tizian (ein Kind mit einem Hunde, 1000 Livr.), allein den Haupttlieil seiner Sammlung bildeten Bilder der französischen und holländischen Schule. Man zahlte für eine Marine von Vernet 5930 Livr., für ein Concert und eine Gesellschaft von Pater 1800 Livr., für eine nackte Frau, die aus dem Bade steigt, von Vien 2050 Livr., für das Innere eines Priapustempels mit einem Paar Neuvermählten von Baoux 2006 Livr., für ein vor einer Amorstatüe knieendes Mädchen, eine einen Liebesbrief lesende Dame und ein kleines einen Hund haltendes Mäd chen von Greuze 5650, 2500 und 7200 Livr., für Ant. van Dyck’s Dame mit ihrem Sohne 7380 Livr., für Rembrandt’s Portrait von ihm selbst gemalt 600 Livr., für dessen Herrn und Dame mit ihrem Kinde bei Tisch 4200 Livr. und für die beiden von Surugue gestochenen, jetzt im Louvre befindlichen, unter dem Namen der deux pliilosoplies bekannten Pendants 14,000 Livr. Metsu’s Dame bei der Toilette, ihren Hund rufend, brachte 6300 Livr,, seine Dame in der Musikstunde 6800 Livr. und seine Dame, die sich von ihrer Dienerin Wasser über die Hände giessen lässt, 7800 Livr. Wouvermans’ Hirschjagd ging für 20,700 Livr. und seine Reitschule und Pferdemarkt (zusammen) für 20,000 Livr. weg. Während Adr. van der Werf’s Lot und seine Töchter 12,530 Livr. brachten, ergab eine heilige Familie desselben nur 2700 Livr., Ruysdael’s Ansicht von Schevelingen mit einem Pendant nur 1701 Livr., aber P. Potter’s Ansicht vom Haag mit einein Aufbruch zur Jagd 27,400 Livr. und ein Viehstück von ihm 8700 Livr. In Michel van Loo’s Auction (1772) gingen zwei Schlachtstücke von van der Meulen mit 10,000 Livr., ein ländliches Fest von Teniers mit 6000 Livr., aber eine Diana mit ihren Nymphen von J. Bapt. Vanloo mit 1650 Livr. und eine etwas lüstern ausgeführte h. Magdalena nur für 120 Livr. weg, ein Triumph der Galathea von Frangois von Vanloo aber für 1680 Livres. , . „ . .. (Fortsetzung folgt.) Der sogenannte „Grosse Mogul“ im K. S. Grünen Gewölbe zu Dresden. (Vor Nachdruck wird gewarnt.) Es wird wenige Besucher des schönen Dresdens geben, welche es versäumen, das K. Grüne Gewölbe zu besuchen; mag nun Neugierde oder wirklicher Kunstsinn sie dorthin führen, vor einem Kunstwerk bleiben Alle bewundernd stehen: dies ist der soge nannte Ilofhalt des Grossmoguls Aurengzeyb zu Delhi (er regierte von 1659 —1707) in Ostindien, kurzweg der grosse Mogul genannt. Man sagt, dass Joliann Melchior Dinglinger, der berühmte Hofjuwelier und Günstling König August’s des Starken von Polen, dieses weltberühmt gewordene Cabinetsstück, an welchem er mit seinen Brüdern Georg Friedrich und Georg Christoph nebst 14 Gehilfen acht ganzer Jahre (von 1701—1708) gearbeitet hatte, nach einem Kupferstich (?) ins Leben gerufen habe, und zwar habe er es zuerst aus Speculation ohne Bestellung Seiten des Königs unternommen und Letzterer habe es ihm erst nach der Vollendung abgekauft und dafür 58,485 Tlilr. gezahlt. Das Kunstwerk besteht aus einer olmgefähr zwei Ellen ins Quadrat bildenden grossen silbernen Platte, welche die nach orienta lischer Sitte dreifach abgetheilten Höfe zeigt und von der Frontseite der sie umgebenden Gebäude eingeschlossen ist: also eine Art Schaubühne, auf der eine grosse Zahl goldener, herrlich emaillirtcr Figuren*) den Geburtstag des im Hintergründe in einem Pavillon auf dem berühmten Pfauenthrone sitzenden Grossmoguls feiern. Offenbar scheint die ses in seiner Art einzige Werk, welches man freilich auch eine fürstliche Puppenstube genannt hat, als eine Art Tafelaufsatz (am Ende der Tafel dem König, dem Niemand gegenüber sitzen durfte, als sein Gegen über zu stellen) gedient zu haben. Hat man nun auch bei näherer Besichtigung *) Man zählte 132 Figuren und 33 sogenannte Präsent stücke derselben.
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