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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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116 fache gekostet haben. Die zweite Abtheilung dieser Bibliothek, deren Katalog der Buchhändler Nyon ausgearbeitet hatte und die man nicht für würdig hielt, mit der ersten zusammen versteigert zu werden, kaufte der Marquis de Paulmy im Ganzen, und von ihm kam sie an die Bibliothek des Arsenals in Paris, deren Hauptfond sie ausmacht. Jene erste Abthei lung enthielt ausser den seltensten und kostbarsten Exemplaren der besten Bücher aus allen Disciplinen, darunter natürlich die prächtigsten Wiegendrucke, eine unschätzbare Sammlung von meist mit den herrlichsten Miniaturen gezierten Handschriften. Darunter befand sich das heute noch im Britischen Museum als Hauptstück in seiner Art betrachtete Missale des Herzogs von Bedford, das, obwohl bei dem Tode desselben unvollendet (f 1435), doch nicht weniger als fünf Tausend Miniaturen und ornamen- tirte Buchstaben enthielt und doch nur mit 5000 L. bezahlt wurde. Ein anderes Manuscript, la guirlande de Julie, le chef cl’oeuvre de galanterie von dem ge lehrten Huet genannt und von dem Kalligraphen Nicolas Jarry für den Herzog von Montausier, der damit die Hand der Mademoiselle de Rambouillet ge wann, gearbeitet, ging höher, 14510 L., und befindet sich noch heute im Besitz der Herzöge von Uzes, der Abkömmlinge von der weiblichen Seite der Fa milie des Herzogs von Montausier. Eine dritte Handschrift, nur mit 1500 L. bezahlt, enthielt eine Sammlung der Dichtungen von 117 Troubadours und Trouveres mit gleichzeitigen biographischen Notizen über dieselben. Es stammte aus dem 14. Jahr hundert, in sogenannten lettres de formes auf 2 bis 6 Columnen auf jeder Seite, die mit gemalten und vergoldeten Randleisten umgeben waren, war auf Pergament geschrieben und vorzüglich conservirt. Leider weiss man nicht, wo dasselbe hingekommen ist; es würde ein ausgezeichneter Pendant zu der berühmten Manesse’schen Handschrift der deutschen Minnesänger sein und einen unbezahlbaren Preis haben. (Fortsetzung folgt.) Der sogenannte „Grosse Mogul“ im K. S. Grünen Gewölbe zu Dresden. (Fortsetzung.) (Vor Nachdruck wird gewarnt.) Das III Capitul. Von etlichen Antiquischen Figuren und deren eigent lichen Bedeutungen. Obgleich unter den jetzgedachten Praesenten unterschiedliche künstliche und sinnreiche Dinge anzutreffen, die etwas Bedeutliches in sich haben,, so wollen wir doch alhier weil solche nicht schwer zu erratlien, nur die vornehmsten und wichstigsten ausmachen und in etwas erläutern. Die beyden Pyramiden, welche Chan Chanon praesentiret, stellen wie schon gemeldet, den Sonnen- und Monds Wagen für, von beyden aber klärlioh zu handeln, dienet folgendes zur Nachricht. Was anfangs anlanget den Sonnen-Wagen, muss man vor allen Dingen wissen, dass die blinden Heyden, ob sie gleich aus dem Lichte der Natur einigermassen erkandt, dass ein Summum Numen oder höchste Gottheit sey, von welcher alles andere ursprünglich dependire, dennoch nie begriffen mögen, was dieses eigentlich in seinem Wesen seye, weiln ihnen das Buch der heiligen Schrifft, woraus diese allerseeligste Erkännt- nus muss studiret werden, versiegelt und unbekandt blieben; dahero es dann kommen, dass sie solches von ihnen geglaubtes Numen bald auf diese bald auf eine andere Arth, unter mancherley und selt samen Figuren, nachdem sie desselben Eigenschafften sich eingebildet und solche einigermassen zu expri- miren gemeinet, göttlich verehret; Unter ändern aber ist doch fasst bey allen die gemeine Meinung dahin gangen, dass sie so leicht nicht irren könnten, wenn sie diese höchste Gottheit in den allerobersten Orth, der die ganze Welt umbgiebet, locirten, und weiln mm dieser, der Himmel nehmlich, nichts Herr licheres besitzet als die am selben ausgesteckten vortrefflichen Lichter, sonderlich das grosse Welt- Auge, die Sonne, so haben diese auch eben solche vor den höchsten Gott gehalten und ihr nebst dem Mond den höchsten Dienst erwiesen. Denn indem die armen Leutlie sich an den äusserlicken Schein dieses edlen Geschöpfes vergaffet, und daher in die grösste Verwunderung gesetzet worden, wenn sie entweder derselben ungemeine Schönheit und Glanz, ihre ungewöhnliche Grösse, damit sie die Erdkugel 160 mahl übertrifft, ihren schnellen Lauff, nach welchem sie in einer Minute 16 666 2 /3 Meilen zurückleget, ihre durchdringende Würkung, indem sie alles zu seinem völligen Reiffen und Wachsthumb kräfftiglich erwärmet, und die durchgängige Noth- wendigkeit ihres Lichtes zu allen menschlichen Ver richtungen genau betrachtet; Oder dass sie durch ihre Bewegung von Morgen gegen den Abend zu die Tage und durch ihr Ausweichen von Mittag nach Mitternacht zu, die Jahres Zeiten dermassen accurat abmisst, dass nicht ein Augenblick zu wenig oder zu viel ist, bey sich selber wohl überleget. So ists geschehen, dass sie darüber ihres wahren Schöpfers vergessen und an seiner statt desselben Geschöpf!
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