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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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154 sicli entweder in kleine Blättchen oder Blüthclien schlossen oder leicht verliefen, bezahlte man mit 2 Florinen oder 20 Bolognesern (bolognini).') Striche, tirate (traits), Knoten und Schlingen von Bändern, stets in Verbindung mit der vorigen Decoration, kosteten genau ebensoviel. Weiss auf weiss, sopra bianco (blanc sur blanc), immer in Verbindung mit Guirlanden im Styl por- cellana imd fast nur zu Urbino angewendet, kam einen halben Tkaler (ecu) oder 3 Lire. Die Quartiere (quartiers), zu Faenza und Urbino angewendet, eine Art Blätterwerk, abwechselnd auf blau- und orangefarbenem Grunde, kosteten 2 Lire oder 20 Bologneser. Gruppen mit Grund (gropi con fondo), ver schlungene Bänder mit Blätterwerk an Medaillons oder Büsten auf farbigem Grunde, kamen einen halben Tlialer das Hundert, dagegen Gruppen ohne Grund (gropi senza fondo) nannte man eine aus verschlungenen Blättern gebildete Rose, aus welcher einzelne Blätter heraushingen, und kosteten 2 Julier 2 ) das Hundert. Kandelaber, candelieri (candelabres), Nachah mungen der Zeichnungen des Nicoletto da Modena, kommen nur auf den ältesten Gefässen von Faenza und Caffagiolo vor und waren schon zur Zeit Piccol- Passo’s ausser Gebrauch, allein auf Gefässen von Urbino finden sich Nachahmungen davon in sym metrischen Zeichnungen, sogenannten Grotesken, ko steten hier 2 Florinen und 8 Lire in Venedig. Diese Preise verstanden sich allerdings nur für Gegenstände, die man dutzendweise anfertigte, denn man weiss, dass z. B. Teller und Schüsseln mit mythologischen, historischen und heiligen Sujets, also wo mehrere Figuren Vorkommen (die sogenannten suggetti storiati), nach Uebereinkunft des Fabrikan ten und des Malers bezahlt wurden, allein die Zeichnungen der candelieri und groteschi waren auch schon ziemlich complicirter Art und hatten doch nur einen sehr niedrigen Preis. Berechnet man denselben also nach dem Hundert und rechnet für den Fabri kanten auch noch einen anständigen Gewinn hinzu, so kann doch der hübscheste Teller oder das ele ganteste Scliüsselclien von Faenza und Caffagiolo, vielleicht sogar von Urbino, nicht über 80 Pf. ge- ') Diese silberne Scheidemünze galt 6 quadrini öder 4 Pf. und war dem römischen bajocco gleich; 20 machten eine lira, 10 einen paolo oder giulio. V . ’) Diese Florentiner Silbermünze, giulio, in der Gfosse eines Viergroschenstückes, galt eigentlich 8 crazie (silberne Scheidemünze von Groschengrösse, aber aus schlechtem Billon- silber, daher nur 5 Pf. werth) oder 3 Gr. G Pf. Der römische giulio war jedoch l Pf. mehr werth. - kostet haben. Freilich darf man dabei nicht über sehen, dass der Werth des Goldes und Silbers, folg lich auch der Münzen aus diesen Metallen, zu jener Zeit (16. Jahrhundert) ein ganz anderer war, als jetzt, und da, um diesen zu bestimmen, der damalige Preis des Getreides und der nothwendigsten Lebens bedürfnisse hierbei als Norm anzunehmen ist, so wird man im Vergleich zu heute den zehnfachen Werth annehmen dürfen. So ist es z. B. mit dem italienischen und französischen ecu oder Tlialer; allein in Bezug auf den venetianischen Lire, so war dieser noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts der vierte Theil eines Carlin oder Florin, und dieser der zehnte Theil eines neapolitanischen Ducaten,') was immerhin auch für die Berechnung der damals gezahlten Preise einen ganz guten Maasstab giebt. Der sogenannte „(»rosse Mogul“ im K. S. Grünen Gewölbe zn Dresden. (Fortsetzung.) (Vor Nachdruck wird gewarnt.) Auf der inwendigen Seite oder in der flachen Hand wird man gewahr: auf des Daumens Ballen eine Peitsche, darüber stehet eine Schnecke oder Schildkröte, weiter oben gegen den Zeiger und den Mittelfinger zwei Hüte, unterwärts ein zunehmender Mond, und dann zur Seite gegen den kleinen Finger ein Stock und endlich eine Zange. Die Peitsche zielet auf der Sonnen sehr weisliches Regiment am Himmel, die gleich drüber kriechende Schnecke wird billig als ein Symbolum des heiligen Stillschweigens betrachtet, indem die Geheimnisse der Götter sehr verschwiegen müsset) gehalten werden. Dahero melden Servius und Julius Pomponius Sa- binus, dass vor . ein gross Verbrechen ausgelegt worden, wenn einer bey der Cybele Götzendienst aus der Schule schwatzte. Ueber der Schnecke stehen zwey Hüte, die fast denen Mützen gleich sehen, weiche die Castores und Dioscuri zu tragen pflegen und sind deswegen bey der Cybele Götzen dienst gebraucht worden, weil der Samothracier Götter, und die Cureten, Corybanten und andere derer Castorum Nachbarn dergleichen getragen. ') Diese Silbermünze war 3684 noch 1 Thlr 10 Gr., hun dert Jahre später aber nur 1 Thir. 2 Gr. werth; wenn aber der carlino 2 Gr. 6 Pf. werth war, wie denn 10 carlini auf 1 scudo (der römische galt 1 Thlr. 9 Gr. 6 Pf. und der vene- tianiscbe 1 Thlr. 16 Gr.) gingen, so kommt wenigstens an nähernd ein fester Preis heraus. Der venetianisehe Lire ward immer zu 3 Gr. 3 Pf. angenommen.
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