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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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171 Handschriften und Gebetbücher erstrecken. Als fernere Eigentümlichkeiten dieser Periode sind die Anwendung einer einzigen Farbe, entweder Grau in Grau oder ein besonderes Braun, von Seiten der wallonischen, französischen und italienischen Maler zu erwähnen, sowie die nun bis zur Vollkommenheit ausgebildete Malerei mit Wasserfarben, die eleganten und rei zenden Bordüren (Blumen, Früchte, Insecten, Vögel, Arabesken und Figürchen) und Initialen (in den livres d’heures), mit einem Worte die ornamentale Seite der Kunst. In Frankreich tritt nun aber ganz klar eine Verschmelzung der vlämischen und italieni schen mit der französischen Malerei hervor, und darin liegt eben der Vorzug, den die letztere selbst vor der italienischen, obgleich dieselbe die höchste Staffel der Vollkommenheit (1500—1540) ersteigt, hat, denn diese ist, eben weil sie ihrer früheren Be stimmung, der Ausschmückung kirchlicher Hand schriften, treu bleibt, natürlich deswegen einseitig geblieben. Allein gleichwohl verdrängt sie doch, na mentlich in Folge der zahlreichen Feldzüge Karl’s VIII., Ludwig’s XII., Franz’ I. und die dadurch ent standene nähere Verbindung der Schulen beider Länder, dann aber auch durch den Einfluss der kunstsinnigen Katharina von Medicis und durch die Entstehung der sogenannten Schule von Fon taineblau (Rosso, Primaticcio, Cellini), wieder die alte nationale Naive tat und den eigentlichen französischen Nationalcharakter, und deshalb sind die in Frankreich während der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausgeführten Miniaturen doch meistens in einem mehr italienischen, als französi- sischen Style gehalten. Von nun an aber verdrängen die billigeren Holzschnitte der von Tag zu Tag zu nehmenden Druckwerke die Miniaturen ebenso, wie diese das eigentliche Handschriftencopiren und die Kalligraphie selbst zu Grabe tragen. (Fortsetzung folgt.) Die drei Cabinetstücke Dinglinger’s im K. Grünen Gewölbe, welche den Frühling, Mittag und Abend des menschlichen Lebens darstellen sollen. Dass der berühmte Dinglinger bei den meisten seiner grösseren Cabinetstücke einen tieferen Sinn zu Grunde legte, haben wir schon an der wahrscheinlich von ihm selbst her rührenden Erläuterung seines sogenannten Grossen Moguls gesehen; wir wollen jetzt auch noch die Erläuterung, welche -er zu den obgedachten CabinetstUcken ebenfalls niederge schrieben zu haben scheint, folgen lassen. Diese lautet: Ein kostbarer Aufsatz, bestehet aus drey grossen Cabinetstücken, welche den Ursprung, den Aus bruch und höchsten Grad, und dann die Folge und das (Ende?) der menschlichen Fröliclikeiten vorstellig machen. Das Erste, welches den Ursprung der Menschlichen Frölich- keiten, nehmlich den Wein und die Erdfrüchte vor stellet, ist ein flaches, 1 '/2 Ellen hohes Cabinet-Stück, welches seinem äusserlichen Contour nach gleich den übrigen die Figur einer Vase macht. Auf dessen Fussgestelle, welches aus dem La- pide Pario geschnitten und mit orientalischen Aga- ten, Perlen und Smaragd - Schnuren geputzt, ist unten in der Mitte der hohe Kahme Sr. Königl. Majestät, als unter deren glorwürdigsten und glück seligen Regierung und weltbekannten Kunstgewogen heit das ganze Werk verfertigt worden. Zur Rech ten des Piedestals sitzet der Weingott Bacliu s seinen Thyrsum oder mit Wein und Epheulaub umbwunde- nen Stab in der rechten und in der linken Hand eine Weinschale haltend. Umb seinen Kopf und den oberen Theil seines Leibes sind zwey Weinranken, und umb den unteren Theil des letzteren ein Tieger- feil geschlagen, welches von den Thieren, die seinen Wagen zugeeigent werden, genommen ist. Zur Linken sitzt die Fruchtgöttin Ceres, in der rechten Hand eine Sichel und in dem linken Arme eine Getreidegarbe mit Kornblumen haltend. Beide Fi guren sind aus dem Lapide Pario geschnitten und mit Edelsteinen und Emaille verzieret. In der Mitte über S. Königl. Majestät hohen Nahmen steht eine grosse Flasche von Agat Platten, in deren vordem Seite ein Bachus Begleiter mit einer Leyer und in die hintere ein dergleichen tanzender einwärts ge schnitten ist. Besser hinauf zeigt sich auf einer eingefassten und garnirte Agat Platte ein Faunus, welcher Most aus einem Schlauche in ein Gefäss giesset, so eine Art des Bachusopfer gewesen, und hängt über denselben aus der Rundung des obersten Theils des Fussgestells eine grosse Perle herab. Auf diesem Postament ruhet das Hauptwerk. Es bestehet dasselbe aus einer mit einem garnirten Rahm umbgebenen und 12 Zoll (langen) und 7 breiten (sic) sehr fremd figurirten Agat Platte, in welcher zur Rechten ein Bachus- und zur Linken ein Ceres Opfer geschnitten sind. Bey dem erstem zeiget sich das Götzenbild des Weingottes entermes (sic), neben welchem ein Bock lieget, welche Art Thier dem Bachus als Feinde und Verwüster der Weinstöcke geopfert wurden. Hinter dem vor die sem Götzenbilde stehenden Altar-Feuer hält ein Priester ein Weinranken in die Höhe, welches das gewöhnlichste Geschenke bey dieser Gelegenheit war. Bey dem ändern siehet man das sitzende
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