Suche löschen...
Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 2.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-2.1879
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18790000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18790000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
180 , 4 . & \ JT~ 4*r- Die drei Cafoinetstüeke Dinglinger’s im K. Griinen Gewölbe, welche den Frühling:, Mittag und Abend des menschlichen Lebens darstellen sollen. (Schluss.) In derselben stehet vor einem ovalen Agat ein grösser Arlequin in seiner gewöhnlichen Positur und . hinter demselben ein kleiner auf dem Kopfe, über I dei^Decke dieser Bude beschliesset eine aufgerichtete VogelStangfe mit einem emailirten Vogel Hter f ' fehlt ein Stück im Manuscript und ebenso der Anfang, der '"Beschreibung des dritten Cabinetstücks. Dasselbe fährt fort: (Auf der einen Seite sieht man die Parzen) Clotho, Lachesis und Atropoe^jpn welchen die erstere den > Kock^iü_anlegt, die andere spinnet und die dritte den Fäden abschnejdgt, unter welchem Bilde dieser drey alten Wöiber die Heyden das Schicksal des menschlichen Lebens andeuten wollen. Auf der ändern Seite sieht man Lamias, welche von oben her die Gestalt schön gebildeter Weibspersonen haben, von unten zu aber in Drachen- und Schlangen schwänze ausgehen. Man fabitliret von denselben, dass sie durch ihre Reizungen die Menschen an sich lockten und diejenigen, so sich ihnen näherten, zerrissen und verzehrten, wollte dadurch aber nichts anders als den Anfang und Ausgang der Wohl lust und deren Bestrafung durch sich selbst lehren. Ihre Namen waren Harpyia, Lamia und Streglia. In dem darüber angebrachten Agat ist der Tanta lus, von welchem die Geschichte sagt, er habe die Götter auf die Probe zu stellen seinen Sohn ge- tödtet, geschlachtet, gekocht und ihnen statt ändern Fleisches solchen zur Speise aufgetragen. Wegen dieser entsetzlichen Grausamkeit sey er in der Hölle zu dieser Strafe verdammt, dass er bey einem ihm nahestehenden Baume mit Früchten ewigen Hunger und bey dem Wasser, in dem er stehet, ewigen Durst leide. Wenn er nach dem ersteren griffe, so wichen die Aeste zurücke, und wenn er den Mund zu dem ändern näherte, flösse dasselbe hin weg. Horatius und andere erklären und deuten diese Fabel auf die Geizigen, welche viele Güter besitzen und durch die Thorheit ihres Affectes an dem Genuss desselben lächerlich verhindert werden. Auf der rechten Seite des Piedestals sitzet Pluto der Gott der Höllen und des Reichthums, auf*dem Haupte eine Krone, in der rechten Hand einen Scepter, und in der linken den Höllenschlüssel ha bend. Auf der linken sitzet dessen Gemahlin Pro- serpina gleichfalls mit einem Scepter in der Hand und eine Krone auf dem Haupte. Beyde Figuren, so aus dem Lapide Pario geschnitten, sind mit aller- ley Edelsteinen, Perlen, Gold und Emaille aufge- putzet, das Hauptwerk, so auf diesem Piedestal ruhet, bestehet wiederumb aus einem grossen ovalen 12 Zoll langen und 7 breiten sehr curieusen und an einem Orte wie Feuerflammen figurirten Agat, auf welchem zur Rechten auf einer Erhöliung der dreyköpfigte Höllenhund Cerberus_ und zur Linken der in seinem Kahne stehende unterirdische Schiffer Charon, wie er von einem von der Welt abgeschie denen Menschen das Fährgeld annimmt, nebst einem verdorreten Baume, worauf eine Harpyie sitzet und verschiedene hin und her fliegende Drachen, Eulen und Fledermäuse erhaben geschnitten sind. Von dem Cerbero, der von dem Typhon und der Echidna soll gezeuget und geboren worden, melden die Fa beln, dass er die Hölle bewahre, und durfte er ausser auf Befehl Niemand heraus- und hineinlassen. Charon aber war bestellet, die Seelen der Verstor benen, deren Leiber auf der Welt begraben worden, über den höllischen Fluss Styx zu führen. Daher die Alten dem Leiclmamb ihrer Todten ein ge wisses Geld in den Mund steckten, so sie naulum, das Fährgeld, nannten, welches sie dem Charon bey ihrer Ankunft an diesem Flusse geben sollten. An der Hauptverzierung dieses Steines schliessen zu unterst zwey mit vielen wie Früchte zusammen gesetzten Edelsteinen gefüllte Cornu Copiae eine ovale Agat Platte ein, in welcher die Fabel von den Tithyo geschnitten. Dieses war des Jupiters und der Elarae Sohn, welche letztere, als sie von dem ersteren schwanger worden, sich vor der Eyffersucht und dem Zorn der Juno, des Jupiters Gemahlin und Schwester, in eine unterirdische Höhle verbarg und zur Zeit ihrer Geburt einen Knaben von unglaub licher Grösse gebalir, welcher, weil er aus einem Riss der Erden hervorgekommen, für einen Sohn der Erden gehalten worden. Er wurde von der Juno angestiftet einer ändern Maitresse ihres Ge mahles, der Latonae, Blutschande zuzmnuthen, mul von dem Jupiter deswegen mit der Donnerkeule erschlagen und in die Hölle verdammt. Nach der Beschreibung der alten Poeten ist er daselbst auf die Erde hingestreckt und nimmt mit seiner Länge über neun Morgen Landes ein und muss sich eine Leber, die allezeit mit dem Mond zunimmt, von einem dazu bestimmten Geier aushacken und ver zehren lassen. M elclies Gedichte die Meisten auf das nagende. Gewissen und die verzehrende Unruhe, so auf die Schandthaten folgen, ausdeuten. Auf der Bedeckung dieses Agat stehet eine Schale mit aller hand Merkmalen des Reichthumbs. Fast in der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder