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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 6.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-6.1883
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188300006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18830000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18830000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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alter kommend und teils von weltlichen Korporationen, teils von Kirchen und geistlichen Brüderschaften und wahrschein lich namentlich von Klöstern ausgegangen, deren eines (St. Antoine), auf einer Insel der Loire stand, dann Plombs de Douane, Handelsmarken und Zollplomben französischen, nieder ländischen und selbst deutschen Ursprungs, welche letztere in betreff alter Handelsverbindungen Aufschlüsse zu geben geeignet sind, sowie eine Reihe von verzierten Bleiringen und Bleirädchen, deren Zweck von den Forschern noch nicht festgestellt werden konnte, wie denn auch die Ansichten über das Alter letzterer Fundstücke noch sehr auseinander gehen. Auf den Mereaux finden sich zum Teil erhaben gegebene Ornamente , die mitunter ganz denjenigen gleichen, die auf merovingischen Grabsteinen erscheinen, die indess doch noch nicht berechtigen, diese Bleie als Produkte so alter Zeit zu betrachten, da diese einfachen Ornamente auch weit später sich wiederfinden. Die ältesten der Mereaux scheinen erst dem Ausgange des 13. Jahrhunderts zu entstammen. Abbe Desnoyers bezeichnete die mitgefundenen Ringe als gal lische und glaubte in ihnen dem “Wasser übergebene Votiv- gegenstände erblicken zu sollen, andere Gelehrte wollten diese Binge für Spinnwirtel halten, während noch andere in ihnen Schmuckgegenstände oder Amulettes vor sich zu haben meinten. Davon, dass diese offenbar zum Anreihen an Schnüre eingerichteten durchlochten Kugeln und ringartigen Gegen stände , die in mancherlei Grössen und mit verschiedenen Verzierungen versehen zahlreich sich finden, Bestandteile von mittelalterlichen Rosenkränzen (rosaires) sein könnten, hat bisher noch niemand gedacht, vielleicht deshalb nicht, weil man sie in zu frühe Zeit zurückversetzen zu müssen glaubte, und doch hat ihre Deutung als Perlen von Rosen kränzen viel für sich. Die neben und mit diesen ring- und radförmigen kleinen Metallgegenständen gefundenen Bleie weisen auch für erstere auf die Zeit des Mittelalters und auf Beziehungen zur Kirche hin, der Gebrauch der Rosenkränze aber bildete sich bereits im Anfänge des 13. Jahrhunderts aus, nachdem der heilige Dominikus ihre Verwendung bei den An dachtsübungen in seinem Orden eingeführt hatte und zahl reiche angesehene Brüderschaften zur Weiterverbreitung der selben entstanden waren. Übrigens bedienten sich schon früher Mönche und Einsiedler kleiner, wohl auch angereihter Steine und dergleichen, um ihre sich wiederholenden Gebete zu zählen, wie denn auch der Orient solchen Brauch bei der Verrichtung von Gebeten von alten Zeiten her kannte. Die Sammlung nun, die Fräulein v. Boxberg mit regem Fifer zusammenbrachte, stieg während des Aufenthalts ihrer Grün derin in Orleans auf bald 400 Stücke, sie zählt 165 Me reaux, 130 Plombs de Douane, 86 Ringe u. s. w., denen sich noch einige ebenfalls daselbst gefundene römische, gallische und mittelalterliche Münzen anschliessen. Wie schon wieder holt die königl. Sammlungen für Wissenschaft und Kunst durch die liberale Sammlerin und Forscherin bereichert worden sind, so hat Fräulein v. Boxberg in richtiger Würdigung des Umstandes, dass das durch den Sammelfleiss des Einzelnen Zusammengebrachte in öffentlichen Sammlungen am besten der Allgemeinheit und dem Studium zu gute kommen kann und hier den meisten Nutzen zu schaffen vermag, jetzt auch diese ganze Kollektion zum Staatseigentum gemacht, indem sie dieselbe dem königl. Münzkabinet geschenkweise ein verleibt hat. Nebst den Fundobjekten hat die Geschenk- geberin auch die zugehörige Litteratur, namentlich das Werk von Forgeais, der Bibliothek des königl. Münzkabinets ein gereiht.“ (—) Die königl. Galerie ist um ein Bild des Jan van der Meer von Haarlem bereichert worden. Das neuerworbene Gemälde stellt eine flache Gegend dar, welche nur im Vorder gründe eine Erhebung des Bodens, über welche ein Weg führt, erblicken lässt. Im Mittelgründe, rechts vom Beschauer, ein Kirchdorf, dessen rote Ziegeldächer aus Baumgruppen hervortreten. Auf der ändern Seite ein kleines Gehölz, neben welchem ebenfalls Häuser stehen. Einen kleinen Weiher in der Mitte des Bildes umgeben Wiesen, auf denen Leinwand gebleicht wird. Auf einem niedrigen, von einem Sonnenstrahl getroffenen Hügel sitzt ein Mann, die einzige Staffage des Bildes. Mittelgrund und Ferne werden teilweise von einem Sonnenblick erhellt. Der Himmel zeigt neben blauem Äther auch schwere Wolkenmassen, welche dem Gemälde zum stimmungsvollsten Eindruck verhelfen. Das Bild ist auf Holz gemalt, vortrefflich erhalten und hat im Kabinet 16 seine Auf stellung erhalten. (Dr. Anzgr. Nr. 126.) (Leipzig.) In der Frage wegen Erweiterung des Museums ist hinsichtlich der hauptsächlichsten Punkte ein Einverständ nis zwischen beiden städtischen Kollegien erzielt worden. Nur die geforderten Mehrkosten im Betrage von 33100 Mark sind abgelehnt worden. Da das Kollegium einstimmig der Meinung war, dass der Bau für die Summe von 900000 Mark recht gut in Ausführung gebracht werden könne, da namentlich die im ersten Anschläge eingestellten Kosten für Yergrösse- rung des Mittelbaues um zwei Fenster, den die Stadtver ordneten abgelehnt hatten und mit welcher Ablehnung sich der Rat einverstanden erklärt hat, in Wegfall zu kommen haben. Dem Antrage des Stadtverordneten-Kollegiums, die Fagade des jetzigen Gebäudes mit derjenigen der beiden Anbauten, namentlich durch Umbau der unteren Fenster reihen, in Einklang zu bringen, wird der Rat möglichst Rechnung tragen. Hieraus aber resultieren in der Haupt sache die geforderten Mehrkosten von 33 100 Mark, da dieser Umbau eine Summe von 40900 Mark erfordert, wozu noch 7500 Mark für die allgemein gewünschte Tieferlegung des Okto gons hinzutreten, insgesamt 48 400 Mark, welche den ersten Kostenanschlag (884 700 Mark) auf 933100 Mark erhöhen. Zur Deckung der Kosten haben die Stadtverordneten bereits die Verwendung von 30000 Mark aus dem Stammvermögen der Stadt genehmigt, während 600000 Mark aus dem Grassi’schen Vermächtnisse zur Verwendung kommen. (Dr. Anzgr. Nr. 125.) (Hohenleuben.) Der vogtländische altertumsforschende Verein verzeichnet unter den neuen Erwerbungen in seinem 52.—53. Jahresbericht: 22 Stück Eisenteile, mit welchen in Tournai ein Skelett an die Wand eines Kellers geschmiedet war, zahlreiche Urnen und Urnenscherben, Wehrgehänge, eine Streitaxt aus dem Tännicht hei Köstritz, Bronzeringe, einen Serpentinring aus der Lausitz und drei Feuerstein-Lanzen spitzen aus Pennsylvanien. (Berlin.) Über einen im preussischen Kron-Tresor be findlichen kostbaren Emailschmuck, welcher einstmals dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg gehörte, erfährt man folgende interessante Einzelheiten. Der Schmuck besteht in der Hauptsache aus einer Kette mit dem sächsischen Wappen in Email, aus einem prachtvoll gearbeiteten, mit Email und Steinen gezierten Anhänger und einer Anzahl Nadeln, deren Köpfe als Blüten ausgearbeitet und mit Email geschmückt sind. Als vor mehreren Jahren die Gruftgewölbe des Domes untersucht wurden, fanden der Kammerherr und Zeremonien meister Graf von Oeynhausen, der verstorbene Geh. Oberbau rat Strack und ein Hofarzt unter den vermoderten Särgen auch einen von ungewöhnlicher Grösse. In dem halb offenen Sarge lag das riesige Skelett des Kurfürsten, eingehüllt in einen langen Mantel von schwarzem Sammet. Um den Hals des Gerippes war jene Kette mit dem Anhänger geschlungen und auf dem Kragen des Mantels waren jeae Nadeln mit den Blütenköpfen symmetrisch gesteckt. Der Schmuck war
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