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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 7.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-7/8.1884/85
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18840000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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5 ?, (—) Archäologische Gesellschaft, Sitzung vom 4. März. Herr Trendelenburg sprach über (las Verhältnis der Laokoon- gruppe zum Gigantenfries des pergamenischen Altars. indem er sich besonders gegen die von Kekule („Zur Deutung und Zeitbestimmung des Laokoon“) geltend gemachte Auffassung wandte, dass die Figur des Laokoon aus Motiven des Frieses abgeleitet, die Gruppe also jünger sei, als der Altar. Einer seits sei, so führte der Vortragende aus, die Übereinstimmung der Motive in der Figur des Laokoon und des Athenagegners keineswegs eine so vollständige, wie sie auf den ersten Blick erscheine, da der Kopf, die Haltung der Beine und Arme, die Schlangenwindungen, vor allem aber die Stelle des Bisses und sein Verhältnis zur Kopfneigung nicht nur verschieden, sondern zum Teil entgegengesetzt seien, andererseits sei die Haltung des Laokoon, namentlich das von K. für unerklärlich gehaltene Herumwerfen des Kopfes, eine unumgängliche, der Natur mit bewunderungswürdigem Scharfsinn abgelauschte Folge des Flankenbisses der Schlange, da jeder intensive Schmerz in der Seite eine Zusammenziehung des Körpers an dieser Stelle und als natürliche Folge davon eine Dehnung der Gegenseite bewirke, die ihrerseits wieder den Kopf zu einer Neigung nach der verwundeten Flanke hinzwinge, ein Verhältnis, welches beim Giganten ins Gegenteil verkehrt sei, insofern hier der Kopf nach der linken Seite gerissen werde, die Wunde dagegen auf der rechten sich befinde. Könne unter diesen Umständen eine Ableitung des Laokoon aus Motiven des Frieses nicht angenommen werden, so werde damit auch die hierauf gegründete Schlussfolgerung K’s über die Entstehung der Gruppe nach dem Altar hinfällig, eine Folgerung, die auch durch eine — vom Vortragenden im einzelnen durchgeführte — Vergleichung beider Werke in Bezug auf ihren künstlerischen Charakter ausserordentlich unwahrscheinlich gemacht werde. Wenn zwischen beiden ein Zusammenhang existiere, was anzunehmen ein zwingender Grund durchaus nicht vorhanden sei, so könnten nur die in Verarbeitung fremder Motive nicht eben wählerischen Ver fertiger des Altarfrieses als Entlehnende angesehen werden; man müsste denn gerade zu der Annahme sich verstehen wollen, dass in diesem einen Falle die Kopie an lichtvoller Komposition und strenger Beobachtung aller der Plastik eigentümlichen Gesetze das Original ebensoweit übertreffe, wie sonst Kopien hinter dem Original zurückzustehen pflegen. (—) Aus der Saburof’schen Antiken Sammlung ist die Skulpturen-Sammlung und das Vasen-Kabinett der Kgl. Museen mit einer Fülle attischer Kunstwerke bereichert worden. Zu diesen Erwerbungen gehört eine lebensgrosse, bis auf den Kopf vorzüglich erhaltene Jünglingsfigur aus Erz, am Strande von Salamis gefunden, und dann eine reiche Sammlung von Marmorwerken des ältern Stils und der vollendeten Kunst, Köpfe freier Skulptur und Reliefs, vorzügliche Grabreliefs und Weihegeschenke, lauter Bildwerke, welche, alle in Attika ge funden, lebendige Zeugnisse des attischen Lebens sind; ferner Grabstatuen, die vor den Familiengräbern aufgestellt waren, wie sie bisher noch gar nicht zum Vorschein gekommen sind. Von gemalten Thongelässen sind 97 erworben, auch diese fast alle aus Attika, alle in der Hauptsache wohl erhalten, von den verschiedensten Formen und mit den anziehendsten Dar stellungen ausgestattet, einige Werke ältern Stils, die meisten rotfigurig und der Blüte der attischen Kunst angehörig, mythologische und häusliche Szenen darstellend. Auch die Gattung der mit Menschen- und Tierköpfen oder mit plastischen Gruppen verzierten Trink- oder Salzgefässe ist in aus gezeichneten Exemplaren vertreten. (Post.) (Dresden). Die zweite sächsische Kammer hat am 6. März d. J. 114151100 Mark für den Umbau des alten Zeug hauses zur Aufnahme des Haupt-Staatsarchivs und der plas tischen Sammlungen, sowie 30 000 Mark als Ehrengabe für Professor Schilling bewilligt — Der Bau eines neuen Kunst- und Akademiegebäudes auf der Brühl’schen Terrasse soll nach dem ersten Projekt des Baurats Lipsius ausgeführt werden. Die dafür geforderten 2 567 700 Mark wurden be willigt. (Goslar.) Das Herz Kaiser Heinrich III., welches nach dem Willen des Kaisers in Goslar ruhen sollte und auch bis zum Abbruch des hiesigen Domes daselbst aufbewahrt wurde, seitdem aber sich im Weifenmuseum zu Hannover befindet, soll nun in allernächster Zeit wieder hierher übergeführt und in der St. Ulrichskapelle des Kaiserhauses beigesetzt werden. Zu diesem Zwecke wird gegenwärtig in der genannten Kapelle eine Tumba, das ist ein kistenartiges Grabdenkmal, aus Langelsheimer Sandstein aufgeführt, in dem ein leerer Raum bleiben und dessen Oberfläche der Grabstein bilden soll, welcher das Bild Heinrichs III. zeigt. In dem leeren Raum und gerade unter der Brustgegend des aufliegenden Stein bildes soll das Kaiserherz, welches durch eine im Sockel ge lassene Öffnung hineingebracht werden kann, beigesetzt werden. Der Socke) des Denkmals besteht aus zusammengesetzten Sandsteinquadern, deren Oberfläche durch eingehauene ge schmackvolle Ornamente verziert ist. Die Tumba, welche ein längliches Viereck bildet, nimmt genau den Mittelpunkt der Kapelle ein. Die Überführung des in einer goldenen Kapsel befindlichen Herzens von Hannover hierher und seine Bei setzung hierselbst wird voraussichtlich schon in der nächsten Zeit erfolgen. (Hannov. Cour.) (Nürnberg.) Der „Schöne Brunnen“ soll einer Restau ration unterzogen werden. Mit derselben ist Dr. Essenwein, der Direktor des Germanischen Museums, beauftragt. (Rathenow.) Ein heidnischer Begräbnisplatz ist südlich vom Dorfe Molkenberg an der Havel beim Suchen nach Steinen zur Wegebesserung aufgefunden worden. In und bei den Urnen lagen ausser den Resten der verbrannten Leichen auch Gegenstände von Bronze, unter denen besonders merkwürdig ein in dieser Gegend noch nie gefundener Schlü-sel ist. Der Bart desselben ist zweiseitig und hat eine dem Hakenkreuz ähnliche Form, Bart und Griff sind mit Ringeln verziert und mit schöner Patina bedeckt. (A. f. II.) England. (Wegbur bei Carnforth, Lancashire.) Eine interessante Entdeckung ist in den Steinbrüchen des Earl ot Crawfort and Balcarres gemacht worden. Einige Männer, die den Fels zertrümmerten, stiessen auf eine kleine Kammer, in welcher sich Geräte von Stein, Bronze und Eisen fanden, unter anderen ein sehr schön geformter und durchbohrter Stein hammer, ein Handmühlenstein, ein Bronzekelt (oder Axt) von dem gewöhnlichen Typus, 5 3 4 Zoll lang und an der Schneide 3 Zoll breit; eine schöne Lanzenspitze mit Dille, 9 Zoll lang und von 5 Zoll grösster Breite; ein Teil eines Bronzeschwertes S l U Zoll lang und l'u Zoll breit; eine schöne eiserne Axt, 67i Zoll lang und an der Schneide 6 3 /* Zoll breit; ein Spinn wirtel, 6 Zoll im Durchmesser. (Antiquary, March 1883.) — Diesen Fund werden wir in der That gut auzumerken haben. Hier giebt es einmal mitten unter Bronze und Eisen Steingerät von vollkommenster Arbeit unter Verhältn issen, gegen welche die von A. Lang in „The iron age in Greece“ (Antiquary No. 51, siehe unter „Zeitschriften") charakterisierte Doctrin nicht aufkommen kann, denn es ist unleugbar, dass alle diese Dinge gleichzeitig in diese Felsenk,immer — jedenfalls ein Grab — gelegt worden sind. Die Anwesenheit des „Spinnwirtel“ genannten Q "Gottes inmitten von Waffen ist ein neuer Beweis dafür, wie unzutreffend dieser Geg n- stand, der wahrscheinlich ein sepulkrales Symbol ist (vgl. meine
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