Suche löschen...
Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 8.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-7/8.1884/85
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188500006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18850000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
171 denen ich viele Dutzend auf das genaueste unter suchte, zeigte die leiseste Spur, dass Harze in dem Loche verbrannt worden wären; wäre dies der Fall gewesen, so hätte durch die intensive Hitze eine, wenn auch nur oberflächliche Veränderung des Ge steines bewirkt werden müssen, oder es hätte sich in dem einen oder anderen ein harziger oder russiger Beschlag finden müssen. Nichts von alledem. Es ist übrigens auch gar nicht nötig, nach Beweisen gegen Wieners grundlose Vermutung zu suchen; denn diese Figuren liiesen bei den Indianern ul’ti 9 ) und dienten zum Aufheben der l’ipta 10 ). Die Reichen bedienten sich der aus Stein gemeiselten, die Ärmeren der thöneren. Diese Ul’tis scheinen vorzüglich fin den häuslichen Gebrauch bestimmt gewesen zu sein; zur Feldarbeit, auf Reisen u. s. w. nahmen die Indianer ihre Lipta in kleinen Kürbisfläschchen mit. Ganz unrichtig ist die Behauptung Wieners, dass diese Figuren nur in Südperu erzeugt worden seien. Sie wurden tlmtsächlich erzeugt und gebraucht so weit als überhaupt das Kokakauen üblich war und da dies im Süden in weit ausgedehnterem Maasse der Fall war, so ist es leicht erklärlich und ganz natürlich, dass die Fl’tis im Süden häufiger gefunden werden als im Norden. Ebenso unbe gründet und irrig ist die fernere Angabe des näm lichen Autors, dass die Indianer im Innern das Lama in liegender, die der Küste es in aufrecht stehender Stellung dargestellt haben. Ich habe selbst silberne Lamas in aufrechter Stellung in den Grä bern des Innern gefunden und einen Ul’ti in den Ruinen von Patsakamay. Erstere sind schon zu Hunderten in Südperu ausgegraben worden. Die grossen goldenen Lamas in den Tempeln und „gol denen Gärten“, besonders in Korikantsa in Ivusko, von denen uns die Chronisten so viel erzählen, waren in stehender Stellung ausgeführt. Die Folger ungen , die Wiener aus seinen willkürlichen Be hauptungen zieht, zerfallen daher in nichts. Ich will hier noch beifügen, dass ich einen Alcal- den seinen Ul’ti (jetzt in meinem Besitze) als Pfeife benutzen sah, um seine Indianer herbeizurufen. Man mit dem Weihrauch der Fall gewesen sein, wenn sie sich dessen nach der Eroberung bedient hätten; vor derselben war es gewiss nicht der Fall. ") Vergl. auch Juan Santa Cruz Paehacuti in Tres relaciones p. 279. 10 ) Unter l’ipta verstehen die Indianer den beissenden, ätzenden Zusatz, den sie beim Kokakauen mit einem Stäbchen oder aut eine andere Weise zum halbgekauten Kokaballen in den Mund geben. Oft besteht die l’ipta bloss aus Pulver von ungelöschtem Kalke, oft mit Asche von den Stengeln (tül’u) der Kinuapflanze (Chenopodium Kenua) gemengt. Häufig wird diese Asche mit roh geriebenen Kartoffeln geknetet, zu kleinen Kuchen geformt und getrocknet. Von diesen werden Stücke abgebrochen und zur Koka in den Mund ge schoben. kann bei einiger Übung einen recht gellenden, weit tönenden Pfiff damit hervorbringen. Ob die Inka peruaner die Ulti’s auch gelegentlich zu diesem Zwecke benützten, lasse ich dahingestellt. Die Herren Prof. Reiss und Ad. Stübel haben in den Gräbern von Ankon kleine, Lamas dar stellende Puppen aus Wolle gefunden. Die Braun’schen Publikationen der Meisterwerke europäischer Galerien. Die künstlerische Nachempfindung und Nach bildung des Kunstwerkes wird stets die unbestrittene Eigenart und Bedeutung des Kupferstiches bleiben, aber der Photographie verdanken wir die genaue und treue Wiedergabe des Originals, die für das eingehende Studium der durch die Welt verstreuten Kunstwerke unentbehrlich und unersetzlich ist, so dass man sagen darf, dass erst mit ihrer Verwendung zur Nachbildung von Kunstwerken eine Kunst wissenschaft möglich wurde. Nur freilich, dass diese mechanische Nachbild ungsweise von Haus aus an grossen, unüberwindlich scheinenden Mängeln litt. Die Verschiedenheit der Farben bereitete ihr wegen der verschiedenen Ein wirkung des Sonnenlichtes auf dieselben die grössten Schwierigkeiten; tiefere Schattenpartien des Originals verdüsterten sich zu undurchdringlichem Schwarz; in den hellsten Lichtstellen verschwanden die Fein heiten der Modellierung. Vor Allem: die Nach bildungen begannen infolge der angewandten Chemi kalien rasch zu verblassen, Mit bewunderungswürdiger Unermüdlichkeit ist man bemüht gewesen, diese Mängel zu beseitigen, und die Erfolge waren die überraschendsten. Namentlich die Anstalt von Ad. Braun & Comp, in Dörnach hat sich um die Vervollkommnung des photographischen Verfahrens die grössten Verdienste erworben. Sie erfand eine neue Herstellungsart. Während bei den gewöhnlichen Photographien das Papier selber lichtempfindlich gemacht und unter der Platte der Einwirkung des Sonnenlichtes ausgesetzt, also selber angegriffen wird, so dass das Licht im Laufe der Zeit eine schädliche, zersetzende Wirkung auf das Blatt ausüben muss, ist es nach dem Braun- schen Verfahren nur eine dem Papier aufgelagerte, mit Kohle oder sonst einem Farbestoff getönte, licht empfindlich gemachte Gelatineschicht, auf welche die Sonne wirkt, so dass also das Papier selber völlig unberührt von ihren Strahlen bleibt. Daher kommt es, dass diese „Kohledrucke“ gegen die Einwirkung des Lichtes unempfindlich sind und sich dauernd in ursprünglicher Frische erhalten. Zugleich ge stattet dieses Verfahren, der Kopie jede beliebige Färbung zu geben, was namentlich bei der Nach-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder