17 die Mauerreste, welche sich am Wege in der Nähe des südlichen Aussichtspunktes (am Wettinobelisk) befinden, von einem Wart turme herrühren, ist zweifelhaft; wahrscheinlich sind es die Ueher- bleibsel eines Häuschens, welches den mit der Errichtung des alten Obelisken beschäftigten Arbeitern zur Unterkunft diente. Das Plateau (411m ü. d.O., 51 m höher als der Königstein) ist besonders an den Rändern von vielen, oft nur leicht über wachsenen Schluchten durchzogen. Man bleibe also immer auf den angelegten Wegen! Die breiten Seiten des Felsens sehen nach der Festung und nach d.i'm Brand, die schmälste nach Schandau (Ost); auf dieser Ecke steht ein Obelisk, die Inschrift giebt an, dass August der Starke 1708 den Lilienstein besuchte. An der Südwestseite der vom Gebirgsverein für die Sächs.-Böhm. Schweiz zur Erinnerung an die Jubelfeier der 800jähri- gen Regierung des Hauses Wettin (19. Juni 1889) errichtete Obelisk (16 m hoch). Am Fusse des Felsens, nach Königstein zu, breitet sich die Ebenheit aus (Dorf gleichen Namens), auf welcher sich am 15. Oktober 1756 14,000 Sachsen durch den Hunger ge zwungen an Friedrich den Grossen ergeben mussten. Napoleon I. errichtete 1813 am Fusse des Liliensteins ein befestigtes Lager. 1866 wurde aus militärischen Rücksichten der Wald auf dem Plateau des Felsens niedergelegt. Vor allen anderen Aussichten, welche die Höhen der Sächsischen Schweiz gewähren, zeichnet sich die des Liliensteins durch den Blick aufs Elbthal aus, das man von Schandau bis unter Meissen überschaut. Aussicht vom Lilienstein. Von der Plattform des 1886 er richteten Turmes (15 m hoch; 79 Stufen. 10 J;. Eintrittsgeld) geniesst man eine volle Rundsicht, die aber einzelne Teile der nächsten Umgehung vermissen lässt; es ist daher entschieden an zuraten, die Aussicht stückweise von den einzelnen nachgenannten Punkten in Augenschein zu nehmen. (Panorama vom Wirt, Herrn Bergmann, entworfen, in der Restauration käuflich, 60 A-) Aussicht am alten Obelisk. Hier fällt der Blick zunächst'auf das an der Elbe gelegene Städtchen Schandau; (Osten) vor diesem die der Eisenbahnlinie Schandau-Sebnitz dienende Carolabrücke; 1. derselben Wen dischfähre an der Mündung* des Lachsbachthaies und r. der Bahnhof Schandau; hinter letzterem Dorf Krippen. L. vor der Brücke Prossen. Hinter Schandau die weissgelben Flächen der Postelwitzer Brüche; darüber der Grosse Winterberg (Turm) und der Kleine. Ueber den Kamm, welcher beide verbindet, schauen zwei Gipfel herein, der rechte höhere ist der Tannenberg, der linke die Lausche. Vor den beiden Winterbergen die Kette der Schrammsteine, welche 1. mit dem isolierten Falkenstein ab- schliesst. Vor letzterem auf der Hochebene Dorf Ostrau. L. vom Falken stein die Hohe Liebe (spitz); 1. vor dieser Rathmannsdorf; gerade darüber hinaus der Hausberg, an welchem r. die Kuhstallfelsen sich zeigen. Weiter 1. am Horizonte der spitze Wolfsberg bei Rumburg (oft irrtümlich für die Lausche gehalten); dann folgt 1. der Wachberg (Sehweizerkrone) bei Saups- dorf, der Plissen (oft fälschlich für den Kottmar gehalten), der hohe Rücken des Thomaswaldes (Turm) und der sargähnliche Botzen bei Nixdorf. Im Vordergründe eine Hochebene, auf welcher 1. Waltersdorf und r. Porsch- 2