— 13 — Wolmsdorf aus erstreckte sich dieselbe auf die südliche Seite des Gebirges; die Orte: Keyserswalde, Rosenhain, Königswalde, Rörsch- dorf, welche Jahrhunderte nachher noch in den sedes Bischofswerda gehörten, während Steinichtwohnsdorf mit Hainspach und Zeidler, Schirgiswalde, Neukirch u. a., als von der Mutterkirche Rautzen ge stiftet unter dem Dechanten der Kollegialsstiftskirche von Rautzen standen 66 ), belegen dies. Ich folgere also solchergestalt: Die ganze Resiedelung der Um gebung des Valtenberges ist mit Ausnahme von Putzkau, Nieder- Neukirch und Ringenhain Lausitzer Anteiles urdeutsch und nach verschiedenen Anzeichen im 12. Jahrhundert oder ehestens Ausgangs des 11. Jahrhunderts von Drebnitz [Bischofswerda] aus, wemi auch erst in den Uranfängen vor sich gegangen. Dasselbe hat von den beiden Annexen an Nieder-Neukirch: den Valtenhäusern und Rupp- rechtshäusern zu gelten, deren Namen auf ihre Entstehung vor 1200 schließen lassen. Dafür, daß bereits um 1200 und schon früher Deutsche am Hohwalde siedelten, giebt die eine große Anzahl vor- slavischer Namen und Ortsbezeichnungen enthaltende Grenzurkunde von 1228 67 ) einige Relege. In derselben findet sich u. a. eine im Hohwalde befindliche Ortsbezeichnung Ratolfssiffe, d. i. des Rudolfs Seife, heutzutage vermutlich eine das Rodland 68 ) genannte Wald- parzelle; weiter an derselben das Rotflössigen, heutzutage das rote Floß; weiter: der Bach die Lohe, die alten Forstortnamen: das Flämicht, die Klunst, die Seifen, Brachen, Golzsche, Räumicht, Lind bornleite, der Klunker, Lichtwald, das Brunnerlicht u. s. w. Das sind doch urdeutsche Ortsbezeichnungen, welche bez. die Grenzkommission bereits 1228 vorfand und die nicht von gestern datierten; Ratolfssiffe und Rotflössigen befanden sich keine halbe Stunde von den Valtenhäusern an einem von denselben nach Wolms dorf führenden Wege durch die sogenannte Stallung (d. i. die Stel lung der Jagdzeuge und der damit zugestellte Raum, dasselbe wie Lappstadt 69 ). Eben darauf deuten noch zwei andere derartige alte Ausbaue von Neukirch hin: Die Harthe und die Steinhübelhäuser [Viebig] zwischen den Valtenhäusern und Putzkau, und neben den Rupprechtshäusern: die Wustliche und weiter herauf die Gickels- häuser 70 ) am Gickelsberge. Besonders spricht das echtdeutsche ° 6 ) Matrikel von 134G bei Posse 1. 1., Seite 403, 405. N. Laus. Mag. 1869, Seite 198; 1834, Seite 382 fg. 6I ) N. Laus. Mag. 1860, Seite 213. ° 8 ) Über: Daz Röd, Rodland, n. Laus. Mag. 1868, Seite 109. 69 ) Sanders Wörterbuch, Seite 1168. ,0 ) Über die zahllosen Gickelsberge = Zauber-, Hexenberg von der germ. Wurzel gug, giug, gaug. Kluge, etym. Wörterbuch 1882, Seite 78 fg. Preusker, Rlicke, I., Seite 111. Ders., Oberlausitzer Altert., Seite 50. N. Laus. Mag. 1839, Seite 230. Haupt, Sagenbuch, Seite 24. Immisch, slav. Ortsnamen im Erzgebirge,