— 19 — eine wüste Mark bei Lnppa; also in ganz verschiedenen Gegenden Diese Orte werden übereinstimmend vom Volke Irmrich genannt das altdeutsche Irminrih. Aus dem letzten wurde schon früh von den Schriftgeiehrten Irrenberg, dann Ehrenberg gemacht 80 ). Beiers dorf urkundlich 1272 Bejersdorf', wird heute noch genau so ge sprochen wie vor 600 Jahren mit einem leichten i-Laute zwischen dem ersten und zweiten kurzen e, Be(j)ersdorf. Eine Unzahl von mittelhochdeutschen Worten des alltäglichen Verkehres, welche die n.-h.-d. Schriftsprache entweder außer Kurs gesetzt oder verstüm melt hat, bewahrt die südlausitzer Mundart 87 ), trifft auch bei Wör tern, die von der auf Abwege geratenen Kritik nach dem Schein des Klanges erklärt werden, sehr oft das Richtigere 88 ). Der allein richtige Name unseres Berges ist: Valtenberg! II. Die Sage. Der, Valtenberg galt als bevorzugter Fundort der berühmten Alraunwurzel, Alrune 89 ). Hierriächst knüpfen sich an den Berg die landläufigen Sagen vom Geldkeller, dem am Baume hängenden goldenen Schlüssel dazu und der Wunderblume, die sich vorzugsweise auch bei dem Lö- bauer Berge wiederfmden 90 ) und die bei dem Valtenberge ihren guten positiven Untergrund in der Thatsache haben, daß seit dem 14 ~ bls 111 das DJ. Jahrhundert hinein daselbst auf Gold ge- .m, ^ rCl \ f -, s ! ch T s - desch - n . Seite 82. N. F. IV, Seite 357 fg. Graff, Seite C 325 f| rachschatz 1 Seite 475 - Pott l < Seite 242. Grimm, Mythol. I, u - Z .'. ?■ , U f?, ch r n f urgz ]' dräsch’n [tretten], kaupeln, orb'rn [urborl, et n [bretonj, dall n [tallon], fleri’nn, grägeln, mären, beiiiemeri, iibermen’gen, awotsen. Zu Lichten, ms Dorf zu jemandem gehen. Letztere um den Valten berg wie m Allemannien noch übliche Phrase konserviert die Urbedeutung von UorhZusammenkunft, Versammlung [turba], dann Besuch. Thorst’g = Donners- tag, in Erinnerung an den namengebenden Gott Thor; dän. Torsdag; schwed. Ihorsday. Hierzu die Menge uralter Worte der Handwerkersprache, z. B. Dradl Gezehe, Lmdertuch; weiter: das Kepl [cupfili], Fräsel. Gad’che. Seng'lch [sangei, Warne = Wagen. Arch. pp., XII, Seite 74. Ausführliches hierüber Kiessling Mundart d. südl. Lausitz 1883. 88 ) Andresen, über deutsche Volksetymol. 1877. , 89 ) Grimm, Mythol., 2. Ausg., Seite 1153 fg., 375 fg., wo sich die genauen und interessanten Vorschriften für das Ausgraben der Wurzel finden. Haupt Sagenbuch der Lausitz, No. Cß. Schleiden, Westermanns Monatshefte No 20l’ beite z90. ’ 90 ) Haupt 1. 1., Seite 216 fg., 244 fg. Borott, der Löb. Berg, Seite 50 fg bcholze, der Löb. Berg, Seite 32 fg. Preusker, Blicke II, Seite 233. Vetter der Valtenberg, Seite 13 fg.