6 konnte. Den Schöpfungen solcher Männer gegenüber musste sein klarer Verstand ihm sagen, dass er blicht zum Maler solchen Ilanges geschaffen sei. X eil er brachte einen guten Namen mit, den er sich be reits erworben hatte. Er erfreute sich mannigfacher Connexio- nen und seine Gönner hatten es dahin gebracht, ihm beim König von Württemberg eine Pension zu erwirken. Das war bei dem dicken, mehr materiellen Herrn, der in dieser Bezie hung mit dem Gelde knauserte, keine geringe Aufgabe. Nur mit dieser Unterstützung war es möglich, Rom zu besuchen. Er galt, als ein guter Zeichner und Portraitmaler und selbst Mitglieder des königl. Hauses Hessen sich von ihm conterfeien; auch zeichnete er recht nette Landschaften. Die Kunstgenos sen schätzten sein Streben, sein Wissen und sein richtiges Urtheil, aber das Alles genügte in dem einzigen Rom und ihm selber nicht. Er musste sehen, wie er immer mehr und mehr hinter dem genialen Freunde zurückblieb; aber weit entfernt von jeglicher kleinlichen Eifersucht, stieg seine Ver ehrung für diesen mehr und mehr und Keiner erkannte das unbefangener an, Keiner ermunterte ihn mehr als er. Aber er war nicht nur ein blinder Verehrer, er sagte auch seine Meinung offen heraus und schonte auch da nicht, wo es galt, auf Schwächen und Mängel aufmerksam zu machen. Corne lius nahm das dankend an und so bestand das schöne Ver- hältniss ungestört fort. Auch ein Cornelius musste mit seiner Kunst in Rom nach Brod gehen und es ging mit den Geldmitteln in der theueren Stadt meist knapp her. Dabei war er in stetem Kampfe mit widerstrebenden Elementen. Das hätte einen we niger Muthigen abschrecken oder erlahmen können; aber Cor nelius blieb sich in allen Lagen des Lebens gleich. Seine Hauptsätze fand er in der Religion. Als gewissenhafter Ka tholik hielt er fest, zugleich aber auch aufrichtig an dieser und die Kirche hat keinen ergebeneren Sohn gehabt. Diesen felsenfesten Glauben hatte der sonst religiöse, aber protestan tische Xeller am Freunde stets bewundern müssen. Als letz terer mehr und mehr mit sich und der Welt zerfiel, als er sein Leben und Streben für ein verfehltes erkennen musste und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft mehr und mehr schwand, suchte er sich, um die Verzweiflung fern zu halten, auf die Religion zu stützen. Doch auch darin glaubte er es dem Freunde nicht gleich thun zu können; aber er sah das weniger in der Individualität, als vielmehr im System des Glaubensbekenntnisses und so kam er auf die Idee, dass das