215 einstellten, und also nicht mehr in Prag als bauthätig genannt werden, — dass sie dies aber auch nirgends anderwärts waren (da der Aufsatz das Gegentheil nur allein durch Rückschluss aus der Hypothese der ihnen zugeschriebenen Junkerbezeich- nung und Junkeridentität behaupten kann), — und dass sie mit vielmehr Wahrscheinlichkeit auf ihrem festen Grundeigenthum in ihren Familien zu Prag sitzen blieben und dort fortlebten, da auch von etwaigem Wiederverkäufe der Grundstücke keine Spur ist. Dass der „Prager“ Steinmetz Peter N. N. an der Dorotheenkirche zu Breslau um 1400 der Paul Arier (nicht Peter Paul, wie ihn der Aufsatz plötzlich nachhelfend nennt) sei, ist wieder eine blosse Vermuthung, — wie mancher Prager Steinmetz kann und mag diese Heiligennamen (mit allen in ganz Böhmen und Böhmens Nebenländern an diesem Fest tage und kurz vor und nach ihm Geborenen zusammen) ge führt haben! — Dagegen erwähnten wir schon, dass bereits 1388, nachdem sich eben Johann und Wenzel Arier in Prag 1386 mit drei Häusern ansässig gemacht hatten, Johann Juncker in Breslau urkundlich verzeichnet ist. Wir gelangen hier noch zu einem wesentlichen Punkte. Die Baugeschichte des Strassburger Münsters, an dem die bei den Brüder Juncker bis um 1418 wirkten, sowohl die schrift liche Baugeschichte der Chronisten, als die steinerne des Doms selbst, welcher nur zwei steinerne Junckerbilder aufweist, kennt nur zwei Brüder Juncker aus Prag als leitende Dombaumei ster, nämlich den schon 1388 in Breslau gefundenen Johann, und Wenzel; er kennt keinen dritten Bruder; als Baumeister wenigstens wird kein dritter Bruder in Strassburgs Baurech nungen kündbar. Des letzteren Existenz überhaupt liegt ja allerdings nicht ausser der Möglichkeit; nur kann man offen bar nicht jeden zunamenlosen Taufnamen, der irgendwo in Bau rechnungen vorkommt, mit dem Geschlechtsnamen „Juncker“ schmücken. Der Aufsatz nimmt die Existenz eines Dritten an, ohne dass er denselben näher und sicher zu belegen vermocht. Drei Arier, — ausser dem ältesten Paul die beiden jünge ren Wenzel und Johann — sind allerdings als Baumeister bekundet, neben dem vierten geistlichen Bruder. Dabei ist aber schon die Identificirung des zunamcnlosen Prager Stein metzen Peter N. N. um 1400 in Breslau mit diesem ältesten Paul Arier (den der Aufsatz mit fehlender Berechtigung ab wechselnd auch Peter Paul nennt, und dann auch Peter sub- stituirt) ganz unnachweislich und höchst unglaublich. Der ver- muthete dritte Juncker, — der, wenn er existirte, sich neben den beiden bekannten und zusammen wirkenden Brüdern