223 wenigen architektonischen Handzeichnungen gothischen Styls, die dort aufbewahrt werden, tragen weder diesen Namen, noch zeigt sich bezüglich des Styls eine Spur von Aehnlichkeit mit den berühmten Juncker’schen „Strassburger Thurmbaurissen, oder mit dem Regensburger älteren Baurisse“ (wenn man diesen Juncker’scher Hand zuschreiben könnte. S. o.). Jene Zeichnungen gehören entschieden einer späteren Zeit an, als dem ersten Viertel des XV. Jahrhunderts, dem doch auch der obige Aufsatz die Juncker’sche Thätigkeit ausdrücklich zu- weist; die Verwaltung der Erlanger Sammlung ist auch weit davon entfernt, sie den Junckern zuschreiben zu wollen. — Zu Anmerk. 1) auf pag. 160 ist noch, als durch ein Versehen ausge lassen, zur Ergänzung hinzuzufügen: Oesterreich. Blätter für Liter, und Kunst (von A. Schmidl, 2. Jahrg. Wien 1845, Nr. 78; Wocel’s Aufsatz über das Bischofshaus in Kuttenberg); — Legis-Glückselig: der Prager Dom. Prag 1855; — Mikowec, Alterthümor und Denkwürdigkeiten Böh mens. 2 Bde. Prag 1858 (Aufsatz über P. Arler’s Wenzel-Statue im Pra ger Dom). Conrad Wiessner. Maler und Kupferätzer. Biographie von Fr. Wiessner. Zu Nürnberg, der freien Reichsstadt, am 1. Juni 1796 geboren, wo sein Vater Bäckermeister war, besuchte er bis zum 11. Jahre die Volksschule und darauf zu seiner weiteren Ausbildung das Privatinstitut eines Geistlichen, aus welchem später die höhere Bürgerschule entstand. Seine Vorliebe für Mathematik und topographische Arbeiten, so wie grosse Nei gung zum Soldatenstande bewog einen Artillerie-Hauptmann der Reichsstadt seinen Vater zu veranlassen, ihn in die Ca- dettenschule nach München zu schicken, wozu aber seine Mut ter ihre Einwilligung versagte. Seine Lust zum Zeichnen und enge Freundschaft mit seinem Jugendfreunde J. Chr. Erhard, der damals schon bei dem verdienstlichen und begabten Ku pferstecher Gabler im Unterrichte stand, bestimmte endlich seine Eltern, ihn im Jahre 1811 ebenfalls zu demselben in