230 Im Jalire 1863, bei Gelegenheit des vereinigten Sänger und Schützenfestes zu Idar, half er seinem Sohne bei der De- coration der Festhalle, wofür ihm vom leitenden Comite des Festes als Ehrenbezeugung ein silberner Pokal mit der Wid mung : „Das Comite dem Künstler“, zu Theil wurde, was wie der einen Lichtschimmer auf seine grösstentheils freudenlose Künstlerlaufbahn warf. Er hatte in seinem bisherigen Leben so manche bittere Erfahrung gemacht, die er zu vergessen strebte. — Das Leiden, das er mit stiller Ergebung trug, schien sich jetzt nicht steigern zu wollen; seine Angehörigen sahen sich deshalb berechtigt, auf ein noch langes Leben des theueren Gatten und Vaters zählen zu können. Bei seinem angebornen Triebe zum Studium der Natur verfehlte er auch nicht wäh rend seines Aufenthaltes in Wallhalben häutig kleinere Touren in die Umgegend zu machen. Einer solchen ist denn auch das Aquarellbild: „Aus der Rheinpfalz“, das herrliche Annwei- lerthal mit seinen fünf Burgen zu verdanken. Regelmässige tägliche Spaziergänge schienen bei dem milden Klima auf sei nen von Natur starken Körper ohnedies w'olilthätig einzuwir ken; häutig wurde er als Musterbild von Altersfrische hinge stellt und ihm noch langes Leben prophezeit Doch sollte es anders kommen. Zu Erkältungen sehr geneigt, zog er sich bei einem Spa ziergang, den er baarhäuptig in Begleitung seines treuen Pu dels gewöhnlich in der Morgenzeit machte, ein kleines Un wohlsein zu, welches leider die Ursache zu seinem schnellen und unerwarteten Tode werden sollte. Ein paar Tage nach diesem Morgengange musste er sich zu Bette legen und trotz aller zu Gebote stehenden, sogleich angewandten ärztlichen Hülfe und der liebevollsten Pflege von Seiten seiner Gattin und Kinder schied er am 4. August 1865 Nachmittags 5 Uhr in Wallhalben von den Seinen, die tiefbe trübt, seinen Sohn ausgenommen, der erst zwei Stunden nach seinem Tode an das Bett treten konnte, das Lager des schmerzlos Dahingeschiedenen umstanden, in Folge eines Ge hirnschlags. Seine Leiche wurde seinem nochmals und schon früher ausgesprochenen Willen gemäss nach Idar, dem Wohnorte sei nes Sohnes, gebracht und auf dem dasigen Friedhofe beige setzt. Er wollte entweder nach Nürnberg in seine Familiengruft gebracht sein oder in der Nähe seines einzigen Sohnes ruhen. Nach dem Beschlüsse der Vorsehung sollte er seine noch in der letzten Zeit angefangenen Aquarellen nicht mehr voll-