235 dieser oder jener Stadt angehört, sondern eben kosmopoli tisch ist. Hoffen wir, dass in dieser Beziehung das neugeschaffene Bundesmaass, welches sich glücklicherweise an das Meter- maass anlehnt, für Deutschland Wandel schaffen wird; viel leicht könnte dies zur Folge haben, dass auch unsere nörd lichen und östlichen Nachbarn, so wie halbe Bundesgenossen im Süden, endlich von den allerlei Füssen und Ellen, Arschi nen u. s. w. Abstand nehmen und sich das Metermaass gefal len lassen. Haben die vorerwähnten Dinge vorzugsweise nur Interesse für das kleinere Publicum der Forscher und gebildeten Kunst freunde, so berühren sie doch auch in mancher Weise die In teressen des grossen Publicums. Diesem gegenüber, scheint uns, hat ein Catalog vor Allem den Zweck der Orientirung, sowohl im Locale, als in der Kunst. Um ersteren Zweck zu erreichen, halten wir dafür, ist es am zweckentsprechendsten, einen Catalog durchlaufend zu nummeriren; Nummern finden sich immer am leichtesten, auch giebt es leicht zu Verwirrung Anlass, wenn die einzelnen Schulen oder Gallerie-Säle stets wieder mit Nr. 1 beginnen, wie dies vorkommt. Sind diesem die oben erwähnten Hinwei sungen und Register beigefügt, so, glauben wir, ist in diesem Punkte genug getlian. Wir gehen deshalb zu der Frage über, in welcher Form kann ein Catalog in der Kunst orientiren ? Im Allgemeinen empfiehlt es sich gewiss, an der Spitze jeder Schule einen kurzen Ueberblick über die Bedeutung, Eigenthümlichkeiten, Entwickelung und Verfall derselben zu stellen. Unter Umständen, d. li. bei solchen Künstlern, welche einen weitgreifenden Einfluss geübt, dürfte ein solcher Ueber blick auch bei einzelnen Künstlern angebracht sein. Diesem Ueberblick folgen dann naturgemäss die einzelnen Artikel. Die Anordnung des Inhaltes derselben in Betracht zu ziehen, sei unsere nächste Aufgabe. Jeder dieser Artikel zerfällt in zwei Tlieile, den histori schen und beschreibenden. Der historische umfasst den Künst ler und die Geschichte des Werkes an sich, wie wir dies Letz tere bereits angedeutet, während der beschreibende sich mit dem Inhalt des Werkes und seiner äusseren Beschaffenheit beschäftigt. Beides in ausreichender, präciser Form zu geben, ist die, nicht immer leicht, zu lösende Aufgabe. Selbstredend ist, dass die Ausführlichkeit eines jeden der selben wesentlich von der Bedeutung des Meisters und dem