6 Der erste und gewisseste öffentliche Verein dieser Art in der Christenheit war der Orden de la Geuette oder von der Bisamkatze. Karl Martell stiftete ihn ini Jahre 726. Ungewisser ist der Orden sanctae anipullae] den Chlodewich I. im Jahre 4cj9, so wie der Orden von der Eiche, den Garsias Ximenes, König von Navarra, im Jahre 722 gestiftet haben soll. Späterhin waren wohl die Kriege, welche die christlichen Völker des Abendlandes vom Ende des eilften bis gegen das Ende des dreizehnten Jahrhun derts führten, um Palästina, das heilige Land, wo der Stifter ihres Glaubens gelebt, für das Heil der Welt gelit ten hatte, und wo sein Grab war, der Gewalt der Ungläu bigen zu entreifsen, und welche den Namen der Kreuz züge führen, mehr oder weniger, mittelbar oder unmit telbar die Veranlassung, das Vorbild und das Muster aller nachherigen Orden. Durch Vereinigungen von Personen, deren Zweck gleich fromm und unter Beobachtung gewis ser Regeln der war, Krankenpflege zu üben, die christ liche Pieligion anszubreiten und zu beschützen, traten zu erst die geistlichen Ritterorden, von denen der älteste der Orden des heiligen Johannes von Jerusalem ist, hervor. Ihre Gesetze waren denen der Mönchsorden ähnlich. Ihr Vorsteher oder Meister wurde durch die Mehrheit der Stimmen gewählt, und zu ihrer Dauer und Gültigkeit bedurfte es der Bestätigung des Papstes, der noch jetzt gewissermafsen als Oberhaupt aller geistlichen Ritter orden angesehen werden kann. Zu welcher poetischen Wichtigkeit und Wacht einige derselben gelangten, ist eben so bekannt wie ihr gänzliches Herabsinken in unsern Tagen. Nach ihnen bildeten sich späterhin die weltlichen Ritterorden, bei denen mit solchen gottes dienstlichen Übungen auch die ritterlichen verbunden waren. Von den Kreuzfahrern, die zu ihrer Bezeich nung ein Kreuz auf dem Kleide trugen, das ihnen auch den Namen und ihren Kriegen den der Kreuzzüge gab, ent lehnten die geistlichen Ritterorden die Sitte, sich durch ein